Podcast-Betreiber und Motivationstalent

In der Serie „Mehr als Rudern“ blicken wir über den Bootsrand hinaus. Im achten Teil haben wir bei Maximilian Planer nachgehört, was ihn über den Leistungssport hinaus beschäftigt.

Um große sportliche Herausforderungen zu meistern, sind Kraft und Ausdauer gefragt, aber ebenso ein starker Wille. Nur wenn der Kopf mitspielt, können Höchstleistungen abgerufen werden. Maximilian Planer aus dem Team Deutschland-Achter hat sich wegen des Sports mit dem Thema Mindset auseinandergesetzt, mittlerweile ist es für ihn aber mehr als nur ein Faktor zum sportlichen Erfolg geworden. Der 29-Jährige ist ein echter Experte auf dem Gebiet, hat seit über einem Jahr einen Podcast zum Thema und gibt seine Erfahrungen auch in Vorträgen weiter.

Im November vergangenen Jahres startete Planer mit seinem Podcast „Gamechanger“, mit dem er andere dabei unterstützen will, ihr Potential zu entfalten. „Ich will den Menschen helfen, an sich selbst zu arbeiten, um ihre Ziele zu erreichen und sich persönlich weiterzuentwickeln“, erklärt er. Dazu erzählt Planer von seinen Erfahrungen als Mensch und Leistungssportler, von Höhen und Tiefen, Momenten und Erlebnissen, die ihn geprägt haben. Außerdem sind regelmäßig Gäste dabei, die im Gespräch mit dem Ruderer aus ihren Bereichen berichten. Zum Beispiel der DRV-Chefphysiotherapeut Carsten Hoffmann, aber auch Personen aus einem ganz anderen Umfeld, wie etwa Biohacker Max Gotzler.

Schon 42 Folgen sind online

„Es war der richtige Schritt, aus meiner Komfortzone herauszutreten. Ich habe so viele verschiedene Menschen kennenlernen dürfen, sowohl Gäste als auch Leute, die meinen Podcast gehört haben und mir Rückmeldungen gegeben haben. Der Austausch ist mir unheimlich wichtig. Ich habe in diesem Jahr wirklich viele Erfahrungen gemacht, die mich weitergebracht und meine Perspektive erweitert haben“, sagt Planer. Auch seine Hörer hat er weitergebracht. Soweit es das Training zulässt, geht eine Folge wöchentlich online, 42 sind es bislang, mit mehr als 40.000 Downloads.

Jugendliche Sportler motivieren

Während des ersten Lockdowns wegen der Corona-Pandemie entschloss sich Planer, noch auf eine andere Art die Menschen zu erreichen: Für Schulklassen und Vereine bot er Live-Videokonferenzen an, um jugendliche Sportler in schweren Zeiten zu ermutigen und ihnen Tipps zu geben, wie sie motiviert bleiben. Die Reihe stieß auf ein äußerst positives Echo in Deutschland, Österreich, der Schweiz und sogar den USA, wo die Boston University einen der Vorträge mit anschließendem Austausch buchte. „Es ist toll, wie sich das entwickelt hat, und es weitet sich immer mehr aus“, erzählt Planer.

Online-Vorträge als zweites Steckenpferd

Das Motivationstalent des Ruderers hat sich herumgesprochen. Zuletzt hielt er einen Online-Vortrag für Sportphysiotherapeuten darüber, wie Leistungssportler mit Stress umgehen, als nächstes wird er mit Mitarbeitern der Deutschen Bahn seine Erfahrungen teilen. Das alles macht Planer – ebenso wie seinen Podcast – ganz selbstständig, von der Planung über die Moderation bis zur Technik. Außerdem bildet er sich regelmäßig zum Thema fort. Bei aktuell dreimal täglich Ruder-Training ist das alles nicht immer so einfach, mit dem Sport unter einen Hut zu bringen.

Olympia genießt Priorität

„Ich versuche, alle Anfragen umzusetzen. Momentan gelingt mir das. Ich habe ja auch viel Spaß dabei und kein Problem damit, mich abends nach dem Training damit zu beschäftigen. Es steckt Passion dahinter. Es sind alles Dinge, die mich selbst interessieren und weiterbringen. Aber Priorität hat natürlich der Sport, auch wenn ich mir vorstellen kann, beruflich mal etwas in diese Richtung zu machen“, sagt Planer, der 2019 seinen Bachelor in Journalismus absolviert hat: „Ich will nun erst einmal meine Chance auf die Olympischen Spiele in Tokio nutzen. Danach werden wir sehen, in welche Richtung es konkret geht.“

17.11.2020 | von Felix Kannengießer

Max Planer betreibt nun schon seit über einem Jahr seinen Podcast.

Grafik: Lukas Buth

Außerdem hält Planer Online-Vorträge.

Der Fokus liegt auf Olympia: Max Planer im Vierer ohne Steuermann auf dem Dortmund-Ems-Kanal.

Fotos: Detlev Seyb

 

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