Auf dem Segelboot und in der Küche übernimmt er das Ruder

In der Serie „Mehr als Rudern“ blicken wir einmal über den Bootsrand hinaus. Im zweiten Teil haben wir bei Marc Leske nachgehört, was ihn über den Leistungssport hinaus beschäftigt.

Als Mitglied des Team Deutschland-Achter rauscht Marc Leske regelmäßig über das Wasser, auch in seiner Freizeit ist er am liebsten im Boot unterwegs – allerdings im Segelboot. Bereits seit seiner Kindheit hisst er die Segel. „Für mich ist das der optimale Ausgleich, da kann ich mich einfach vom Wind treiben und die Seele baumeln lassen“, sagt Leske. Auch an Land hat er ein Rezept, um auf andere Gedanken zu kommen: Als Hobbykoch tischt der 24-Jährige für seine Ruderkollegen spektakuläre Menüs auf.

Schon als kleiner Junge saß Leske das erste Mal im Segelboot. Früher war der Moerser erst mit den Eltern und später selbst als Segler unterwegs, wo er Stadt- und Landesmeister in seiner Altersklasse wurde. Erst danach sattelte er sportlich auf das Ruderboot um, seine Segelleidenschaft hat er aber immer behalten.

Den Sommerurlaub verbringt er regelmäßig auf dem Segelboot und nimmt dabei auch gerne Ruderkollegen mit. Vor zwei Jahren war er mit Chris Reinhardt in Griechenland, im vergangenen Jahr mit Jakob Schneider in Kroatien. Schneider hat er übrigens mittlerweile auch mit seinem Hobby angesteckt, Maximilian Planer ist der nächste, der bei Leske in die „Segelschule“ geht.

Zweite Heimat auf dem Ijsselmeer

Trotz des intensiven Rudertrainings kann Leske hin und wieder einen Ausflug auf dem Wasser unternehmen. Das Segelboot seiner Eltern steht am Ijsselmeer in Friesland, das so etwas wie seine zweite Heimat geworden ist. „Wenn ich sonntags nach dem Training dahin fahre, kann ich einen ganzen Tag auf dem Segelboot verbringen und bin montags zur ersten Einheit wieder da“, berichtet Leske und beschreibt, warum er das auf sich nimmt: „Beim Segeln kann ich total runterfahren. Man ist einerseits in der Natur, kann die Stille und einsame Buchten genießen, auf der anderen Seite kann man Inseln und Städte entdecken. Diese Mischung macht es für mich aus.“

Auf seinen Segeltrips hat er schon einiges erlebt, einmal musste er sogar die Insassen eines anderen Bootes in Seenot retten. Ein anderes Mal riss sein eigenes Segel. „Das sind Sachen, die passieren können. Man muss einfach nur wissen, wie man diese Dinge dann handhabt. Ich kann mir da ganz gut selbst helfen“, sagt Leske, der über den Segelschein verfügt.

Kapitän und Koch zugleich

Auf seinen Touren kümmert sich Leske nicht nur um das Steuer, sondern ebenfalls um die Verpflegung. Während auf dem Boot auch mal Nudeln mit Sauce herhalten müssen, zaubert der Ruderer an Land echte Klassemenüs auf den Tisch. „Einfach nur Nudeln mit grünem Pesto würde es bei mir nicht geben. Dann würde ich eher rotes Pesto machen, Garnelen dazunehmen und noch ein paar Pinienkerne anrösten. Und natürlich einen leckeren Salat dazu“, sagt Leske: „Ich versuche, immer möglichst viele Komponenten ins Essen einzubauen. Ich koche gerne aufwendig.“

Die Kochleidenschaft hat er ebenso wie das Segelhobby von zu Hause. „Ich musste früher beim Kochen immer mithelfen, irgendwann hat es mir Spaß gemacht. Als ich dann 2014 in die Ruder-WG nach Dortmund gezogen bin, habe ich viel experimentiert und mich immer weiter gesteigert. Mittlerweile gibt es einige Sachen, in denen ich meine Mutter sogar überholt habe. Zum Beispiel fürs Steakbraten oder Risotto bin ich zuständig“, erzählt Leske, der selbst kein bestimmtes Lieblingsmenü hat: „Ich probiere gerne immer wieder etwas Neues.“

Ernährung ist ein wichtiger Faktor

Beim Kochen schließt sich für Leske auch wieder der Kreis zum Rudern: „Ich achte natürlich darauf, was ich esse. Kohlenhydrate müssen als Ruderer immer rein. Aber es geht weit darüber hinaus. Da hat mir auch die Zusammenarbeit des Team Deutschland-Achter mit SuperGoodFood weitergeholfen. Ich bin überzeugt davon, dass mir das Essen hilft, schneller zu regenerieren und fit zu sein.“

21.06.2020 | von Felix Kannengießer

Marc Leske in bekannter Rolle: Im Zweier ohne Steuermann mit Malte Großmann.

Auch auf dem Segelboot fühlt sich Marc Leske pudelwohl.

Als Hobby-Koch hat Marc Leske auch schon seine Fähigkeiten nachgewiesen.

Die Ergebnisse lassen sich sehen.

Links

In der Serie „Mehr als Rudern“ sind bisher erschienen:

Felix Wimberger: Hobby-Barista ist jetzt Maschinenbau-Meister

 

Termine

SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg 

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