Deutschland-Achter gewinnt Testlauf in Luzern

Erfolgreicher Auftakt auf dem Rotsee: Das DRV-Flaggschiff besiegt letztlich souverän Rumänien und Australien. Der Vierer ohne Steuermann zieht ins Halbfinale ein.

Test bestanden und die Angriffe der Konkurrenz abgewehrt: Der Deutschland-Achter hat zum Auftakt beim Weltcup in Luzern einen letztlich souveränen Sieg eingefahren. Das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes (DRV) setzte sich gegen Rumänien und Australien durch und kann zuversichtlich Richtung Finale am Sonntag (13.52 Uhr) blicken, wenn es zur Wiederauflage des Schlagabtauschs kommt.

Beim sogenannten Testrennen mit sechs gemeldeten Booten überzeugte der Deutschland-Achter mit Konstanz auf hohem Niveau und Fokus auf die eigenen Stärken. Theis Hagemeister, Sönke Kruse, Julius Christ, Olaf Roggensack, Tobias Strangemann, Benedict Eggeling, Mattes Schönherr, Paul Klapperich und Steuermann Jonas Wiesen ließen sich auch durch die Angriffe von zunächst Australien und schließlich Rumänien nicht aus dem Konzept bringen. „Das war ein gutes Rennen. Auch wenn sie am Anfang nicht vorne lagen, haben sie das Richtige getan: Sie haben sich auf sich selbst fokussiert“, meinte Trainer Mark Emke. Und Steuermann Wiesen fügte hinzu: „Wichtig war heute, dass wir unseren Stiefel durchgezogen haben. Wir sind ein hohes Tempo über die mittleren 1.000 Meter gefahren.“

Auf der ersten Streckenhälfte lag das deutsche Paradeboot bis zu einer halben Sekunde hinter den Australiern. Dann wurde der Gegner geknackt: Der Deutschland-Achter zog bei 1.200 Metern vorbei und davon. Im Ziel betrug der Vorsprung auf Rumänien, das sich noch auf Platz zwei vorschob, und Australien schließlich knapp zwei Sekunden. „Wir haben es in den letzten Wochen geschafft, unser Grundniveau anzuheben. Das zeigt, dass wir auch mit einem durchschnittlichen Rennen gewinnen können“, meinte Benedict Eggeling und ergänzte im Hinblick auf das Fehlen der Topboote aus Großbritannien (krankheitsbedingte Abmeldung) und den Niederlanden: „Es ist schade, dass sie nicht da sind. Es wäre spannend gewesen zu sehen, wie sie sich im Vergleich zu uns entwickelt haben. Aber wir können, so wie wir aktuell arbeiten, mutig und selbstbewusst nach vorne schauen.“ 

Vierer rutscht über die Zeit ins Halbfinale

Trotz Startschwierigkeiten über die Zeit noch ins Halbfinale gerutscht: Der Vierer ohne Steuermann mit René Schmela, Wolf Niclas Schröder, Max John und Friedrich Amelingmeyer belegte im Vorlauf den vierten Platz und sicherte sich mit der viertbesten Zeit der nicht direkt qualifizierten Boote das Weiterkommen. „Wir sind nicht gut losgekommen und haben dann keinen guten Rhythmus gefunden“, sagte Wolf Niclas Schröder nach dem eher unrunden Rennen auf dem Rotsee. Schließlich musste das deutsche Quartett lange Zeit mit den Bedingungen im Schlagwasser des startschnellen rumänischen Vierers auf der Nebenbahn klarzukommen.

„Wir merken die Krankheitsausfälle der letzten Wochen auch hier noch. Der enge Regattaabstand wirkt sich aus, aber wir wollen die Rennen haben“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge. Nach dem Weltcup in Varese vor knapp zwei Wochen kränkelte zunächst Schlagmann René Schmela, anschließend hatte es Wolf Niclas Schröder erwischt. Jetzt gilt es, für das Halbfinale am Samstag (11.20 Uhr) alle Kräfte zu mobilisieren und vor allem die Startphase besser zu gestalten. „Der Einzug ins A-Finale ist der Wunsch, aber das wird hart“, meinte Tschäge. Gegner sind die Europameister Rumänien, die EM-Zweiten aus Kroatien, Großbritannien, die USA und Tschechien.

Dem Zweier fehlte eine knappe Sekunde

Um einen Platz fuhren Simon Schubert und Kaspar Virnekäs im Zweier ohne Steuermann als Vorlauf-Fünfte am Halbfinale vorbei. Letztlich fehlte im 18-Boote-Feld eine knappe Sekunde zum Weiterkommen: 92 Hundertstelsekunden Rückstand auf die im eigenen Vorlauf schnelleren Franzosen bedeuteten für Schubert/Virnekäs Platz 13 im Zeitranking und das C-Finale, das am Samstag um 9.02 Uhr ausgefahren wird. Gegner sind die unter neutraler Flagge startenden Russen, die USA, Norwegen, Japan und Hongkong. „Die Beiden haben den Start etwas vermasselt. Der Rückstand, den sie sich dadurch eingehandelt haben, war letztlich entscheidend. Es hat mit etwas Pech nicht gereicht, insgesamt machen es die Youngster aber gut. Sie fahren auf ihrem Niveau bislang stabil durch die Saison“, meinte Bundestrainer Thomas Affeldt.

Mixed-Achter-Rennen abgesagt

Das für Samstagmittag vorgesehene Rennen im Mixed-Achter fällt aus. Aufgrund der Abmeldung der USA, deren Athleten mehrfach in zwei Bootsklassen starten, musste das Testrennen abgesagt werden. Es hatten ohnehin nur zwei Boote gemeldet. Somit bleibt es nach der Premiere dieser neuen Bootsklasse vor zwei Wochen in Varese bei einem Testlauf vor der WM in Shanghai.

27.06.2025 | von Carsten Oberhagemann

Sieg im Testrennen auf dem Rotsee: der Deutschland-Achter beim Weltcup in Luzern.

Halbfinal-Ticket gelöst: der Vierer ohne Steuermann mit René Schmela, Wolf Niclas Schröder, Max John und Friedrich Amelingmeyer.

Ein Platz fehlte zum Weiterkommen: Simon Schubert und Kaspar Virnekäs müssen sich mit dem C-Finale im Zweier ohne Steuermann zufrieden geben.

Fotos: Detlev Seyb

Ergebnisse

Zweier ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Rumänien 6:34,68 Minuten, 2. Schweden 6:37,90, Tschechien 6:39,14, 4. Frankreich 6:41,55, 5. Deutschland (Simon Schubert, Kaspar Virnekäs) 6:42,47, Neutrale Athleten AIN 6:43,47.

Vierer ohne Steuermann Vorlauf: 1. Rumänien 5:56,59 Minuten, 2. USA 5:58,96, 3. Usbekistan 6:01,59, 4. Deutschland (René Schmela, Wolf Niclas Schröder, Max John, Friedrich Amelingmeyer) 6:04,40, Australien 2 6:11,38.

Achter, Testrennen: 1. Deutschland (Theis Hagemeister, Sönke Kruse, Julius Christ, Olaf Roggensack, Tobias Strangemann, Benedict Eggeling, Mattes Schönherr, Paul Klapperich, Steuermann Jonas Wiesen) 5:30,93 Minuten, 2. Rumänien 5:32,62, 3. Australien 5:32,76, 4. Polen 5:35,72, 5. USA 5:46,06, 6. China 5:47,41.

Termine

German Finals in Dresden (02./03.08.2025)

Trainingslager in Ratzeburg (07.-28.08.2025)

SH Netz Cup in Rendsburg (08.-10.08.2025)

 

Trainingslager in Ratzeburg (04.-11.09.2025)

Weltmeisterschaften in Shanghai (China, 21.-28.09.2025)

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