Vierer auf Platz sechs im Halbfinale
Weltcup in Luzern: Enttäuschung beim deutschen Quartett. Deutschland-Achter in Vorbereitung aufs Finale am Sonntag (13.52 Uhr).Da saß der Stachel der Enttäuschung tief: Der Vierer ohne Steuermann hat sich im Halbfinale beim Weltcup in Luzern unter Wert verkauft und musste sich mit Platz sechs im Vorschlussrennen zufriedengeben. René Schmela, Wolf Niclas Schröder, Max John und Friedrich Amelingmeyer hatten bei der 1.000-Meter-Marke noch Tuchfühlung auf das drittplatzierte US-Boot, dann aber riss der Kontakt ab. Das deutsche Quartett fiel noch auf Rang sechs zurück, die Tickets fürs A-Finale sicherten sich Europameister Rumänien, der EM-Zweite Kroatien und die USA. „Bei uns haben die Ausfälle in der Vorbereitung scheinbar mehr Körner gekostet, als wir es wahrhaben wollten. Die erste Streckenhälfte war okay, aber auf den zweiten 1.000 Metern haben sie nicht das gezeigt, was sie können“, meinte Bundestrainer Sabine Tschäge.
„Das ist enttäuschend. Wir rennen unserem Potenzial hinterher. Wir wollten uns mehr trauen, aber wir schaffen es nicht, konstant über die 2.000 Meter zu kommen und eine wirksame Geschwindigkeit aufs Wasser zu bringen“, sagte Max John und ergänzte: „Die Situation müssen wir leider akzeptieren und im morgigen B-Finale Spaß finden, um mit einem guten Gefühl aus der Regatta rauszugehen.“ Personell muss der Vierer im B-Finale umbesetzt werden. Für Wolf Niclas Schröder, der sich nicht 100-prozentig fit fühlte, rutscht Mark Hinrichs ins Boot, das am Sonntag (9.55 Uhr) auf Großbritannien, Neuseeland, Tschechien, Usbekistan und Australien2 trifft. „Wir haben nichts zu verlieren, wir können nur neue Erkenntnisse gewinnen“, sagte Tschäge.
„Beste Rennen der Saison“ für den Zweier
„Das war ihr bislang bestes Rennen der Saison – ein guter Abschluss einer harten Wettkampffolge. Damit können sie positiv in die lange Vorbereitung gehen“, sagte Bundestrainer Thomas Affeldt nach Platz zwei im C-Finale für Simon Schubert und Kaspar Virnekäs im Zweier ohne Steuermann. Das Duo lag bei Streckenhälfte noch über vier Sekunden hinter den enteilten US-Amerikanern zurück – und zündete dann zur Aufholjagd. „Da haben wir das Rennen neu gestartet. Nach einem 20er-Zwischensprint sind wir draufgeblieben bis zum Ziel“, meinte Virnekäs und Schubert ergänzte: „Die zweiten 1.000 Meter waren nah am Optimum.“ Am fehlten gerade einmal vier Hundertstelsekunden zum US-Duo, das am Ende beim Durchzug das glücklichere Timing hatte. Schon am Freitag hatte es knapp – um einem Platz – nicht zum erhofften Halbfinaleinzug gereicht. „Es ärgert mich noch immer, dass es nicht gereicht hat“, meinte Schubert einen Tag später.
Richard Schmidt gerührt: „Diese Medaille ist etwas ganz Besonderes“
Unterdessen bereitete sich der Deutschland-Achter in der Mittagshitze von Luzern aufs Finale am Sonntag (13.52) vor. Bei 30 Grad Celsius und purem Sonnenschein zog die Mannschaft ihre Bahnen auf dem Rotsee. Ähnliche Bedingungen werden für morgen erwartet. „Wir sind gut drauf und freuen uns auf das Finalrennen“, sagte Trainer Mark Emke, der wie auch viele aus dem deutschen Lager am Vormittag an der Zeremonie zur Vergabe der Thomas Keller Medaille an Richard Schmidt teilnahm. Der langjährig erfolgreiche Ruderer aus dem DRV-Flaggschiff stand im Ruderzentrum Rotsee im Blickpunkt und war sichtlich gerührt – vor allem, als per Video eine Reihe von Grußbotschaften vieler Mitruderer über den Bildschirm eingespielt wurden. „Da bin ich kurz aus dem Konzept gekommen“, gestand der 38-Jährige. „Ich habe in meiner Karriere viele Medaillen gewonnen, aber diese Medaille ist schon etwas ganz Besonderes“, sagte Schmidt nach der Übergabe durch Dominik Keller, den Sohn des langjährigen FISA-Präsidenten Thomas Keller.
28.06.2025 | von Carsten Oberhagemann
Platz sechs im Halbfinale beim Weltcup in Luzern: der Vierer ohne Steuermann.
Platz zwei im C-Finale: Simon Schubert und Kaspar Virnekäs fehlten gerade einmal vier Hundertstelsekunden zum Sieg.
Fotos: Detlev Seyb
Übergabe der Thomas Keller Medaille an Richard Schmidt.
Fotos: Detlev Seyb
Ergebnisse
Zweier ohne Steuermann, C-Finale: 1. USA 6:38,64, 2. Deutschland (Simon Schubert, Kaspar Virnekäs) 6:38,68, 3. Neutrale Athleten AIN 6:42,15, 4. Norwegen 6:42,25, 5. Hongkong 6:50,21, 6. Japan 5:56,47.
Vierer ohne Steuermann, Halbfinale: 1. Rumänien 5:48,77 Minuten, 2. Kroatien 5:50,69, 3. USA 5:53,88, 4. Großbritannien 5:58,07, 5. Tschechien 6:01,51, 6. Deutschland (René Schmela, Wolf Niclas Schröder, Max John, Friedrich Amelingmeyer) 6:04,40, Australien 2 6:06,98.
Termine
German Finals in Dresden (02./03.08.2025)
Trainingslager in Ratzeburg (07.-28.08.2025)
SH Netz Cup in Rendsburg (08.-10.08.2025)
Trainingslager in Ratzeburg (04.-11.09.2025)
Weltmeisterschaften in Shanghai (China, 21.-28.09.2025)
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