EM in Plovdiv ist erste Bewährungsprobe
Erster Auftritt für die neuen, jungen Mannschaften aus dem Team Deutschland-Achter in Bulgarien. Neuer Modus verspricht spannende Vorläufe am Donnerstag.Eine Woche nach der Präsentation des Team Deutschland-Achter steht bei den Europameisterschaften schon die erste Bewährungsprobe für die junge Mannschaft bevor. Vom 29. Mai bis zum 1. Juni treffen der Deutschland-Achter, der Vierer ohne Steuermann und der Zweier ohne Steuermann im bulgarischen Plovdiv erstmals auf die internationale Konkurrenz aus Europa.
Der Deutschland-Achter geht mit fünf Veränderungen im Vergleich zur vergangenen Saison in die internationalen Wettkämpfe: Paul Klapperich, Tobias Strangemann, Julius Christ, Sönke Kruse und Theis Hagemeister als Schlagmann ergänzen die Crew um Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen. „Das Achter-Training ist ganz gut angelaufen. Wir haben schon einige Schritte gemacht. Es herrscht eine gute Atmosphäre in der Gruppe, alle wollen etwas erreichen und zeigen, was sie können“ berichtet das Bundestrainer-Duo Sabine Tschäge und Mark Emke.
„Umsetzen, was wir gut können“
Wie auch beim Deutschland-Achter, haben viele Nationen nach den Olympischen Spielen einen Umbruch vorgenommen. So ist die Konkurrenz beim ersten Aufeinandertreffen der Saison noch schwieriger einzuschätzen. Umso mehr soll sich die deutsche Mannschaft auf die eigene Leistung konzentrieren. „Wir trainieren das ganze Jahr mit der Herangehensweise, dass wir es aufs Podium schaffen wollen. Wir werden in Plovdiv sehen, wo wir uns zum jetzigen Zeitpunkt einordnen. Für uns gilt es, gute Rennen zu fahren und das umsetzen, was wir gut können“, so das Trainer-Duo.
Bei der EM trifft der Deutschland-Achter auf sechs Gegner, darunter auch die großen Konkurrenten der letzten Jahre aus Großbritannien und den Niederlanden. Los geht’s am Donnerstag mit dem Vorlauf (ab 15.14 Uhr). Das A-Finale ist am Sonntag um 12.28 Uhr angesetzt. Das deutsche Team ist auf jeden Fall heiß auf die erste internationale Regatta der Saison, wie Olaf Roggensack – mit 27 Jahren Ältester und Dienstältester im Deutschland-Achter – berichtet: „Wir haben gute Fortschritte gemacht. Jetzt wollen wir sehen, wo wir im Vergleich zu den anderen Nationen stehen. Natürlich hofft man immer auf eine Medaille, es ist alles möglich, aber wir konzentrieren uns darauf, unsere beste Leistung abzuliefern – alles weitere wird sich dann ergeben.“
Vierer: „Wir haben von Anfang an gut harmoniert“
Der Vierer ohne Steuermann ist komplett neu besetzt. Max John, Wolf Niclas Schröder, René Schmela und Friedrich Amelingmeyer gehen in Plovdiv an den Start – und zwar mit Ambitionen. „Wir wollen bei der EM ins A-Finale fahren“, geben Tschäge und Emke die Richtung vor. „Es ist ein hartes Feld, aber wir hoffen, dass wir bei der EM schon vorne mitspielen können. Wir haben im Vierer von Anfang an gut harmoniert“, gibt John einen Einblick in die Rudererseite. In Plovdiv (Vorlauf: Donnerstag, ab 11.41 Uhr; A-Finale: Samstag, 13.08 Uhr) sind zwölf Vierer gemeldet.
Für Amelingmeyer wird es die erste EM überhaupt. „Aktuell herrscht in mir eine Mischung aus Aufregung und Vorfreude, aber der Fokus liegt auf dem Rudern. Beim Wettkampf will ich das umsetzen, was wir uns im Training erarbeitet haben. Wir haben eine gute Mischung im Team, jetzt wollen wir die Leistung im Rennen aufs Wasser bringen, dann ist alles drin. Wir wollen so gut abschneiden, wie es geht, und zeigen, dass wir international konkurrenzfähig sind“, sagt der 22-Jährige.
Zweier: „Ruderer für die Zukunft“
Im Zweier ohne Steuermann feiern Kaspar Virnekäs und Simon Schubert ihr EM-Debüt im A-Kader. Sie treffen in Plovdiv auf das mit 14 Booten größte Riemen-Teilnehmerfeld (Vorlauf: Donnerstag, ab 10.34 Uhr; Halbfinale: Freitag, ab 10.32 Uhr; A-Finale, Samstag um 11.38 Uhr). „Die beiden haben gezeigt, dass die Leistungsfähigkeit da ist. Sie bringen aufs Wasser, was sie physisch draufhaben, und setzen die Dinge gut um. Beide sind auch Ruderer für die Zukunft, bei denen es jetzt auf die Weiterentwicklung ankommt. Die EM und der erste Weltcup sind die Messlatten, über die sie jetzt drüber müssen“, sagt Zweier-Bundestrainer Thomas Affeldt, der in Plovdiv von Tschäge und Emke vertreten wird.
Schubert ist vor ein paar Wochen in die Nähe des Stützpunkts Dortmund gezogen und hat sich sogleich einen Platz im nationalen Zweier ohne Steuermann erkämpft. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich es direkt ins Team schaffe. Aber das ist nur ein kleiner Schritt, jetzt kommen die wichtigen Dinge“, sagt der 23-Jährige aus Dresden und verrät seine Erwartungen für die EM: „Es ist schwierig für mich einzuschätzen. Wir werden ganz auf uns schauen und wollen gute Rennen fahren – darauf kommt es an.“
Neuer Modus
Alle Sportler erwartet bei der EM ein neuer Modus, denn es wird keinen Hoffnungslauf mehr geben. Stattdessen basiert die Qualifikation für die nächsten Runden ausschließlich auf den Platzierungen und Zeiten in den Vorläufen. Die jeweils ersten zwei Boote jedes Vorlaufs sind direkt eine Runde weiter. Zusätzlich qualifizieren sich die zeitschnellsten Boote aller Vorläufe, die nicht unter den ersten beiden Plätzen liegen, um die verbleibenden Startplätze aufzufüllen. Alle anderen Boote haben keine Chance mehr aufs A-Finale. Die genaue Anwendung des Modus kann je nach Bootsklasse variieren. „Damit werden die Vorläufe richtig Fahrt aufnehmen, da wird es zur Sache gehen“, glaubt Tschäge.
27.05.2025 | von Felix Kannengießer
Das Team Deutschland-Achter bei der Präsentation am Stützpunkt Dortmund.
Fotos: Detlev Seyb
Termine
Weltcup in Luzern (Schweiz, 27.-29.06.2025)
German Finals in Dresden (02./03.08.2025)
Trainingslager in Ratzeburg (07.-28.08.2025)
SH Netz Cup in Rendsburg (08.-10.08.2025)
Trainingslager in Ratzeburg (04.-11.09.2025)
Weltmeisterschaften in Shanghai (China, 21.-28.09.2025)
Deutschland-Achter GmbH
An den Bootshäusern 9-11
44147 Dortmund
Telefon: 0231-985125-11
Telefax: 0231-985125-25
info@deutschlandachter.de