Studium und Spitzensport – beides geht zusammen
Bei einer Fachtagung an der Ruhr-Universität Bochum bringen Ruderer vom Stützpunkt Dortmund ihre Perspektiven einBei der Fachtagung „Studium und Spitzensport“ des Allgemeinen Deutschen Hochschulverbands (adh) am Montag und Dienstag waren auch zwei Ruderer vom Stützpunkt Dortmund zu Gast in den Unifit-Räumlichkeiten der Ruhr-Universität Bochum. U23-Sportler Paul Martin und Theis Hagemeister aus dem A-Kader gaben dabei ihre Perspektiven auf die Vereinbarkeit von Leistungssport und Studium preis.
Die Fachtagung „Studium und Spitzensport“ rückt die Chancen und Herausforderungen der Vereinbarkeit von Studium und Spitzensport in den Fokus und soll zugleich als Kick-off für ein neues Netzwerkformat dienen. Ziel ist es, zentrale Akteure in diesem Bereich zusammenzubringen, den aktuellen Forschungsstand zu diskutieren und gemeinsam nachhaltige Strukturen für eine bessere Vereinbarkeit zu entwickeln. Zu Gast waren neben den beiden Ruderern unter anderem Schwimmer Lucas Matzerath, Straßenradprofi Miguel Heidemann, die ehemalige Hockeyspielerin Fanny Rinne, Nico Dreimüller, Bronzemedaillen-Gewinner Paris 2024 im Rollstuhlbasketball, und zahlreiche Sportfunktionäre.
Paul Martin im Fachtalk
Paul Martin sprach gleich zu Beginn der Tagung im Fachtalk „Studium und Spitzensport“ zum Plenum. Der 22-Jährige studiert Medizin an der Ruhr-Universität Bochum im achten Semester. Bis zum fünften Semester hat er es – trotz des parallelen sportlichen Engagements – geschafft, in der Regelstudienzeit zu bleiben. „Jetzt habe ich das Studium für die sportliche Karriere ein bisschen heruntergefahren“, sagt Martin, der im Studium gut klarkommt: „Es ist möglich, beides zu stemmen, es erfordert nur Zeitmanagement und Disziplin. Wenn man einmal angefangen hat, kommt man in einen Flow rein. Dann geht es fast von alleine.“
Voller Fokus und Leidenschaft
Damit alles glatt läuft, muss das Zusammenspiel mit der Hochschule stimmen. Martin hat an der Ruhr-Universität gute Erfahrungen gemacht. „Die richtige Hochschule spielt eine sehr wichtige Rolle. Die Ruhr-Uni ist für mich von der Lage perfekt, die Dozenten sind flexibel und der Hochschulsport ist sehr hilfsbereit“, lobt Martin, für den es keine Frage war, ob er die Einladung zur Tagung annimmt: „Das Ziel der Tagung, die Bedingungen für Sportler zu verbessern, ist mir wichtig, vor allem was den U23-Bereich und die Förderung betrifft.“ Ines Lenze, Abteilungsleiterin beim Hochschulsport an der Ruhr-Universität Bochum, freut sich über das Lob von Paul Martin. „Es ist die Aufgabe des Hochschulsports, junge Menschen auf ihrem Weg so zu unterstützen, dass sie beides machen können“, sagt sie: „Die Aufgabe macht mir viel Spaß. Die Sportler sind immer mit vollem Fokus und Leidenschaft bei der Sache. Es ist ein tolles Geben und Nehmen.“
Hagemeister: „Ist eine Herausforderung“
Theis Hagemeister hat nach dem Abitur zunächst gearbeitet und nach dem Umzug von Holland nach Deutschland an der FH Dortmund mit dem Betriebswirtschafts-Studium begonnen. Im Herbst will er seinen Master-Abschluss machen, auch wenn ihm früher das Lernen leichter gefallen ist: „Im U23-Bereich war es leichter miteinander vereinbar. Jetzt im A-Kader musst du das Lernen in den Mittagspausen oder abends unterbringen. Ein Studium zu absolvieren, wenn du voll im A-Bereich drin bist, ist möglich, aber eine Herausforderung.“ Um die Hürden leichter zu meistern, würde sich der 27-Jährige wünschen, „dass alle Lehrenden Spitzensportler unterstützen und es eine gewisse Flexibilität gibt. Es ist wichtig, dass die Rahmenbedingungen passen.“
Tagung zwischen zwei Einheiten
Bei der Fachtagung war Hagemeister am Dienstag Teil des Programmpunkts „Input Athlet*innen-Perspektiven“. Dabei erzählte er im Gespräch unter anderem von seinem dualen Weg und wie die Laufbahnberatung ihn dabei unterstützt hat. Hagemeister hat die Tagung zwischen zwei Einheiten besucht und sich trotzdem im Anschluss noch gerne die Zeit für Fragen und Einzelgespräche genommen. „Ich habe viel bekommen als Athlet, da will ich gerne etwas zurückgeben“, sagt er.
01.05.2025 | von Felix Kannengießer
Theis Hagemeister bei der Fachtagung in Bochum und zuletzt bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften.
U23-Ruderer Paul Martin.
Termine
Europameisterschaften in Plovdiv (Bulgarien, 29.05.-01.06.2025)
Weltcup in Varese (Italien, 13.-15.06.2025)
Weltcup in Luzern (Schweiz, 27.-29.06.2025)
German Finals in Dresden (02./03.08.2025)
Trainingslager in Ratzeburg (07.-28.08.2025)
SH Netz Cup in Rendsburg (08.-10.08.2025)
Trainingslager in Ratzeburg (04.-11.09.2025)
Weltmeisterschaften in Shanghai (China, 21.-28.09.2025)
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