„Im Ziel sehr erleichtert“
Interview mit Julius Christ, dem Deutschen Meister im Zweier mit Sönke KruseJulius Christ und Sönke Kruse haben nach dem Sieg bei der Langstrecke in Leipzig das nächste Ausrufezeichen gesetzt und die Deutschen Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg für sich entschieden. Das Duo, das im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris überzeugt hatte, hat auch in dieser Saison eine exzellente Form nachgewiesen. Im Interview erzählt Julius Christ, was für Hindernisse er auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft überwinden musste, was das Duo mit Sönke Kruse auszeichnet und was er sich nun vorgenommen hat.
Wie hast du das Rennwochenende erlebt?
Julius Christ: Für mich war es ein Kaltstart, weil ich seit dem Donnerstag zuvor nicht mehr gerudert bin. Meine Beugesehne im Mittelfinger ist entzündet, aber am Wochenende hat es gehalten. Von daher waren der Vorlauf und das Viertelfinale für mich ganz gut, um wieder richtig reinzukommen. Im Halbfinale wollten wir sehen, was die anderen zur Verfügung haben und waren knapp hinter Olaf (Roggensack) und Tobias (Strangemann). Im Finale waren dann die Bedingungen so schlecht, dass keine Taktik mehr möglich war. Die ersten 1.000 Meter waren so wellig, da ging es nur darum, wer am besten da durchkommt und hinten heraus durchhält. Vor allem hinten heraus ist uns das gut gelungen.
Was bedeutet der Sieg für dich?
Julius Christ: Der Sieg bestätigt das, was sich in der Vorbereitung herauskristallisiert hat: Dass wir einer der schnellsten oder jetzt sogar der schnellste Zweier Deutschlands sind. Es tut gut, dass das jetzt durch den Sieg bei den Kleinbootmeisterschaften bestätigt wurde. Im Ziel war ich sehr erleichtert.
Hast du in der Vorbereitung damit deine persönlichen Ziele erreicht?
Julius Christ: Ich denke, meine Ziele habe ich zu etwa 80 Prozent erreicht. Ich habe beim Ergotest einen persönlichen Bestwert geschafft und mit Sönke (Kruse) die Langstrecke und die Kleinbootmeisterschaft gewonnen. Es ist gut gelaufen, aber bei den Deutschen Meisterschaften wollten wir eigentlich mehr Abstand rausholen und auf dem Ergo wäre ich gerne noch schneller gewesen.
Was zeichnet dich und Sönke als Duo aus?
Julius Christ: Wir arbeiten sehr strukturiert, das hat uns Alexander Weihe in der vergangenen Saison mitgegeben. Wir legen den Fokus auf das, was uns nach vorne bringt und in Bootsgeschwindigkeit resultiert. Daran arbeiten wir an Bord und an Land. Dazu kommt, dass wir uns persönlich sehr gut verstehen. Das alles zusammen macht uns zu einer starken Kombination.
Wie schaust du jetzt nach vorne?
Julius Christ: Ich freue mich auf jeden Fall jetzt auf die Bootseinteilung. Wenn ich in einem der Boote vom Team Deutschland-Achter sitzen sollte, dann will ich, dass wir das Boot schnell kriegen. Sollte es der Deutschland-Achter sein, wäre WM-Gold mein Ziel – wir haben eine starke Gruppe dieses Jahr. Ansonsten muss ich jetzt erstmal meinen Finger in den Griff kriegen. Bis Donnerstag kann ich mit dem Rudern pausieren und alternatives Training machen. Ich hoffe, dass es dann besser wird.
15.04.2025 | Interview: Felix Kannengießer
Julius Christ am Stützpunkt Dortmund und mit Sönke Kruse im Finale der Deutschen Meisterschaften.
Fotos: Detlev Seyb
Termine
Deutsche Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg (11.-13.04.2025)
Europameisterschaften in Plovdiv (Bulgarien, 29.05.-01.06.2025)
Weltcup in Varese (Italien, 13.-15.06.2025)
Weltcup in Luzern (Schweiz, 27.-29.06.2025)
German Finals in Dresden (02./03.08.2025)
Trainingslager in Ratzeburg (07.-28.08.2025)
SH Netz Cup in Rendsburg (08.-10.08.2025)
Trainingslager in Ratzeburg (04.-11.09.2025)
Weltmeisterschaften in Shanghai (China, 21.-28.09.2025)
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