Auf dem Weg zum Kommissar
Olaf Roggensack spricht im Interview über den Spagat zwischen Leistungssport und BerufNach den Olympischen Spielen haben einige Athleten aus dem Team Deutschland-Achter die Chance genutzt, neben dem Leistungssport im Studium oder in der Ausbildung den nächsten Schritt zu machen. Dazu gehören auch Olaf Roggensack, Laurits Follert und Ben Gebauer, die bis vor kurzem einen Ausbildungsblock bei der Bundespolizei in Kienbaum absolviert haben. Im Interview verrät Roggensack, warum er momentan trotzdem nur am Wochenende bei der Gruppe am Stützpunkt Dortmund sein kann, in welche Richtung er sich beruflich weiterentwickeln will und wie er den Drahtseilakt zwischen Leistungssport und Ausbildung stemmt.
Wie ist es für dich nach Olympia weitergegangen?
Olaf Roggensack: Ich bin nach unseren Wettkämpfen zuerst noch etwas in Paris bei den Olympischen Spielen geblieben, anschließend war ich mit meiner Freundin im Urlaub in Griechenland. Eine Woche habe ich danach am Stützpunkt in Dortmund trainiert, dann ging es mit der Ausbildung in Kienbaum weiter. Ich bin schon Polizeimeister und arbeite gerade am Aufstieg in den gehobenen Dienst, um Polizeikommissar zu werden. Das ist ein großer Schritt für mich.
Wie sieht das konkret aus?
Olaf Roggensack: Ich habe in Kienbaum drei Klausuren geschrieben, im Februar folgt noch die mündliche Prüfung, dann habe ich es geschafft. Seit Montag mache ich fünf Wochen lang ein Praktikum beim Ermittlungsdienst in Dortmund, dann folgen vier Wochen als Kontroll- und Streifenbeamter am Hauptbahnhof Dortmund. Danach kann ich wieder voll bei der Mannschaft sein.
Wie findest du die Möglichkeit zu trainieren?
Olaf Roggensack: In Kienbaum wurde uns sehr viel Zeit für das Training bereitgestellt. Ich konnte, bis auf Montag und Freitag, jeden Tag zweimal trainieren, ähnlich wie in Dortmund. Ich habe die Zeit überwiegend im Einer oder auf dem Ergo verbracht. Am Wochenende bin ich dann erst mit dem Auto zu meinen Eltern nach Berlin und anschließend mit dem Zug drei Stunden nach Dortmund gefahren, um mit der Gruppe zu trainieren und nicht in Vergessenheit zu geraten. Beim Praktikum arbeite ich momentan fünf Tage die Woche, mit Gleitzeit. Da kann ich eigenständig vorher und nachher eine Einheit hinkriegen, sodass ich die Umfänge schaffe – und am Wochenende bin ich dann wieder bei der Mannschaft.
Wie schwierig ist es, Ausbildung und Leistungssport in dieser Phase zu verbinden?
Olaf Roggensack: Es ist schon anspruchsvoll, beides miteinander zu kombinieren. Vor allem, wenn man sich auf Klausuren vorbereitet, ist es eine ganz andere Belastung. Es ist bei uns ja ähnlich wie bei den Studenten, wir haben es nur in sehr komprimierter Form – da ist der Tagesplan von morgens bis abends voll.
Wie gut unterstützt dich die Bundespolizei dabei, den Leistungssport auszuüben?
Olaf Roggensack: Bei der Bundespolizei gibt es gute Möglichkeiten, Ausbildung und Leistungssport miteinander zu vereinbaren – und nachher einen Job zu haben. Ich werde auf meinem Weg durchgängig unterstützt, vor allem finanziell, sodass es mir erlaubt ist, den Sport so auszuüben, wie ich es möchte. Dafür bin ich der Bundespolizei sehr dankbar, denn das ist absolut nicht selbstverständlich.
18.12.2024 | Interview: Felix Kannengießer
Olaf Roggensack beim Team-Fotoshooting sowie auf der Langstrecke und beim Ergotest im Dezember in Dortmund.
Bilder: Detlev Seyb & Maren Derlien
Termine
Trainingslager in Lago Azul (Portugal, 20.01.-07.02.2025)
Trainingslager in Lago Azul (Portugal, 25.02.-10.03.2025)
Langstrecke in Leipzig (29./30.03.2025)
Deutsche Kleinbootmeisterschaften in Brandenburg (11.-13.04.2025)
Europameisterschaften in Plovdiv (Bulgarien, 29.05.-01.06.2025)
Weltcup in Varese (Italien, 13.-15.06.2025)
Weltcup in Luzern (Schweiz, 27.-29.06.2025)
German Finals in Dresden (02./03.08.2025)
SH Netz Cup in Rendsburg (08.-10.08.2025)
Weltmeisterschaften in Shanghai (China, 21.-28.09.2025)
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