Undankbarer vierter Platz im Olympia-Finale
Der Deutschland-Achter verpasst trotz Leistungssteigerung eine Medaille. Der Olympiasieg geht an Großbritannien, Silber holt die Niederlande, Bronze für den US-AchterSie warfen alles in die Waagschale, zeigten eine bravouröse Leistung, mussten sich schließlich aber mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben: Der Deutschland-Achter verpasste bei den Olympischen Spielen in Paris die insgeheim erhoffte Medaille. Torben Johannesen, Wolf-Niclas Schröder, Frederik Breuer, Max John, Laurits Follert, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen mussten sich im Finale auf der Regattastrecke in Vaires-sur-Marne hinter Olympiasieger Großbritannien, den Niederlanden und den USA einreihen.
Nach drei olympischen Medaillengewinnen in London (Gold), Rio und Tokio jeweils Silber verpasste der deutsche Achter auf der Regattastrecke in Vaires-sur-Marne eine Podiumsplatzierung. Nach einer Leistungssteigerung war es nach den WM-Plätzen sieben (2022) und fünf (2023) die beste Platzierung bei einem Zielwettkampf in diesem olympischen Zyklus. „Sie haben alles probiert und gekämpft. Letztlich hat es zu nicht mehr als dem vierten Platz gereicht. Das Ergebnis geht in Ordnung“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge.
Finale im TGV-Tempo
Der DRV-Achter ging das Finalrennen – wie schon den Hoffnungslauf vor zwei Tagen – offensiv an, konnte sich den eigenen Bugball aber nicht vorlegen, weil auch die Konkurrenz vom ersten Schlag an Vollgas gab. Ein Finale im TGV-Tempo. Nach 500 Metern führten die Briten hauchdünn vor den Holländern, dahinter folgte das Duo USA und Deutschland. Auf den mittleren 1.000 Metern handelte sich der Deutschland-Achter einen Rückstand von einer knappen Bootslänge auf den Bronzerang ein. „Über die Mitte konnten wir den drei führenden Booten nicht Paroli bieten, dafür haben wir nicht die Mittel“, meinte Steuermann Jonas Wiesen. Schließlich gelang es, den vierten Platz bis zur Ziellinie gegenüber den heranrückenden Rumänen zu verteidigen. „Wir müssen uns nichts vorwerfen. Wir sind offensiv rausgegangen und waren mit im Renngeschehen. Am Ende waren die Gegner einfach schneller. In einem olympischen Finale bekommt man nichts geschenkt“, sagte Frederik Breuer und Wolf-Niclas Schröder ergänzte: „Wir sind ein gutes Rennen gefahren. Man muss anerkennen, dass die Gegner es geschafft haben, ein ordentliches Stück schneller zu sein. Das war die beste Platzierung in einem Endwettkampf in diesem olympischen Zyklus.“
Weitere Stimmen:
Mattes Schönherr: „Ich habe mich wieder hundertprozentig fit gefühlt, sonst wäre ich auch nicht an den Start gegangen. Ich nehme die Aufgabe immer an, egal wo ich sitze. Der erste Platz hinter der Medaille, das tut erst mal weh.“
Sabine Tschäge: „Die Briten sind eine stabile Saison gefahren und sind verdient Olympiasieger geworden. Die Holländer sind gut ins Rennen gekommen und haben ihre gute Form bestätigt.“
Torben Johannesen: „Wir haben uns über die ganze Zeit gesteigert. Wenn alle weitermachen, sind wir auf einem guten Weg für den nächsten Zyklus, dass wieder Stabilität reinkommt. Mir persönlich macht Rudern noch immer Spaß. Es ist auf keinen Fall ausgeschlossen, dass ich weitermache, aber jetzt brauche erstmal Urlaub.“
03.08.2024 | von Carsten Oberhagemann
Kurz vor dem Ziel im olympischen Finale: der Deutschland-Achter verteidigte den vierten Platz vor Rumänien (oben) und Australien (unten).
Fotos: Julia Kowacic
Ergebnis
Achter, Finale: 1. Großbritannien 5:22,88 Minuten, 2. Niederlande 5:23,92, 3. USA 5:25,28, 4. Deutschland (Torben Johannesen, Wolf-Niclas Schröder, Frederik Breuer, Max John, Laurits Follert, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Benedict Eggeling, Steuermann Jonas Wiesen) 5:29,80, 5. Rumänien 5:30,15, 6. Australien 5:31,79.
Termine
SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg
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