Jasper Angl in einer äußerst wichtigen Rolle

Der 24-Jährige zeigt sich als Ersatzmann für die Olympischen Spiele äußerst flexibel und trainiert jetzt auch auf der Steuerbordseite, um bereit zu sein, wenn er gebraucht wird.

Jasper Angl ist der Ersatzmann im Olympiakader des Team Deutschland-Achter, aber der 24-Jährige ist viel mehr als nur Ersatz. Ihm kommt für Paris eine äußerst wichtige Rolle zu, denn wenn er gebraucht wird, muss er auf beiden Seiten in beiden Olympia-Riemen-Booten sofort funktionieren.

Für Jasper Angl war die Nominierung als Ersatzmann mit gemischten Gefühlen verbunden. Der Konstanzer siegte Anfang Dezember 2023 mit Benedict Eggeling bei der Langstrecke in Dortmund und lieferte auch sonst gute Leistungen ab. Sein Weg führte diesmal aber in den Vierer ohne Steuermann und nicht – wie im vergangenen Jahr – in den Deutschland-Achter. Und nach der knapp verpassten Olympia-Qualifikation im Vierer stand Angl Mitte Mai plötzlich ohne Boot da.

„Ich hatte erwartet, dass dann die Nominierung als Ersatzmann kommt, wegen meiner Leistungen in dieser Saison und der Erfahrung, die ich habe. Ich bin froh, jetzt bei Olympia dabei zu sein. Das zeigt auch eine gewisse Wertschätzung“, findet Angl, der im Trainingslager in Ratzeburg kürzlich seinen 24. Geburtstag – ganz klein mit einem Stückchen Kuchen – gefeiert hat.

Backbord und Steuerbord

Als Ersatzmann absolviert er mit dem Team die volle Olympia-Vorbereitung. Die Hälfte der Zeit hat er im Einer verbracht, die andere Hälfte im Zweier mit Theis Hagemeister, der ebenfalls als Ersatz mit in die Trainingslager, aber nicht nach Paris fährt. Im Zweier kommt auf Angl nochmal eine besondere Aufgabe zu, denn er lernt gerade um, damit er möglichst flexibel einsetzbar ist. Eigentlich rudert Angl auf der Backbord-Seite, nun macht er sich auch wieder auf Steuerbord fit – immerhin hat er darin vor einigen Jahren schon Erfahrungen gesammelt.

Kleine und große Umstellungen

„Technisch ist es schon eine Umstellung, aber ich setze viel Arbeit daran und komme gut voran“, verrät Angl, der die Umstellung auch in den Händen spürt, denn die Hornhaut, die die Ruderer vor der Reibung schützt, muss man sich erarbeiten. Angl bleibt cool: „Klar ist es eine Belastung, die Hände haben gelitten, aber das gehört beim Rudern dazu.“ Der 24-Jährige ist bereit, wenn er zum Einsatz kommen sollte. Und wenn nicht, dann übernimmt er bei Wettkämpfen die Rolle eines Betreuers, hilft den Teamkollegen, wo er kann. „Das ist auch eine spannende Aufgabe. Aber ich werde sehen, wie es wird. Es ist bestimmt mental keine leichte Situation, die anderen von außen auf dem Wasser zu sehen. Als Sportler willst du im Boot sitzen und es spüren.“

„Wenn’s heiß wird, muss ich da sein“

Bislang musste er in der direkten Olympia-Vorbereitung noch nicht im Zweier oder im Deutschland-Achter aushelfen. „Es ist gut, dass es niemanden aus dem Team erwischt hat. Ich will fleißig weiter trainieren, damit ich bereit bin, wenn ich zum Einsatz kommen sollte. Wenn’s heiß wird, muss ich sofort komplett da sein“, sagt Angl: „Ich fühle mich auf jeden Fall als Teil des Teams und habe schon richtig Lust auf Olympia.“

13.07.2024 | von Felix Kannengießer

Jasper Angl im Kreise des Olympia-Teams des Deutschen Ruderverbandes.

Termine

Weltcup in Luzern (Schweiz, 27.-29.06.2025)

German Finals in Dresden (02./03.08.2025)

 

Trainingslager in Ratzeburg (07.-28.08.2025)

SH Netz Cup in Rendsburg (08.-10.08.2025)

Trainingslager in Ratzeburg (04.-11.09.2025)

Weltmeisterschaften in Shanghai (China, 21.-28.09.2025)

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