U23-Bereich: Vom Leistungsvergleich zum Teamprozess

Bei der DRV-Leistungsüberprüfung am Stützpunkt Dortmund wurden im U23-Bereich des Team Deutschland-Achter wichtige Ansätze für die kommenden Monate gesammelt. Sowohl auf der Langstrecke im Einer als auch beim Ergometertest zeigten sich vielversprechende Entwicklungen. Nun richtet sich der Blick nach vorn: Zum Jahresende reist die U23-Gruppe traditionell ins Trainingslager nach Sabaudia. In Italien sattelt der Rudernachwuchs auf den Zweier, Vierer und Achter um.

Auf dem Dortmund-Ems-Kanal stellte sich Ende November auch die Dortmunder U23-Gruppe der Langstrecke im Einer. „Durch die Konkurrenz im Einer können die Athleten sehr individuell arbeiten, gezielt an ihrer Ausdauerentwicklung feilen und gleichzeitig mal andere technische Anforderungen umsetzen“, sagt U23-Bundestrainer Christian Viedt: „Der Einstieg war im Einer nicht ganz leicht anzuschieben, aber insgesamt hat es bei uns besser funktioniert als bei der Premiere im vergangenen Jahr. Der Prozess stimmt.“

Rosenquist viertbester Riemenruderer auf der Langstrecke

Besonders überzeugend präsentierten sich Leonardo Rosenquist (Platz 15), Leon Gronbach (Platz 36) und Justus Beckmann (Platz 42), die im vorderen Feld der Riemenruderer Akzente setzten. „Mit diesen Platzierungen können wir zufrieden sein“, bilanziert Viedt. Zugleich ordnet der Trainer ein: Gute Einer-Leistungen seien wünschenswert, aber nicht allein entscheidend. „Wir sind sehr froh über die guten Leistungen im Einer. Am Ende geht es aber um Zweier, Vierer und Achter. Wer im Einer noch Luft nach oben hat, ist deshalb keineswegs außen vor.“

Ergometertest: Fünf Bestwerte fallen

Auch beim Ergometertest zeigte sich das U23-Trainerteam um Viedt, Friedrich Wilhelm Bücker und Jana Peters zufrieden. Insgesamt stellten sich 16 U23-Athleten vom Stützpunkt Dortmund der Überprüfung über 2.000 Meter. Einige Ergebnisse blieben aufgrund aktueller Studien- und Ausbildungssituationen erwartungsgemäß hinter den persönlichen Bestmarken zurück, andere sorgten für positive Ausrufezeichen. Leon Gronbach, Finn Bontjer, Justus Weber, Friedrich Romberg und Leo Fischer konnten neue Bestwerte aufstellen, Leo Rosenquist lag nur knapp unter seinem ohnehin starken bisherigen Ergebnis. Die besten Zeiten der U23-Gruppe erzielten Gronbach, Fischer und Bontjer.

Blick nach vorn: Trainingslager in Sabaudia

Nach den individuellen Überprüfungen folgt nun der nächste Schritt, um als Team zusammenzuwachsen: das traditionelle Trainingslager in Sabaudia. Am 27. Dezember reisen insgesamt 24 Sportler nach Italien, darunter 16 Athleten vom Stützpunkt Dortmund. In Sabaudia rücken bis zum 8 Januar 2026 wieder die entscheidenden Riemen-Bootsklassen in den Fokus. „Wir wollen ruderisch weiterkommen und die Arbeit im Klein-, Mittel- und Großboot vorantreiben“, erklärt Viedt. Neben der technischen Weiterentwicklung bleibt auch die Grundlagenarbeit ein zentraler Bestandteil des Programms.

Trainieren über den Jahreswechsel

Das Trainingslager am Lago di Sabaudia reicht bis über den Jahreswechsel, inklusive eines eher ruhigen Silvesterabends. Ein bisschen gefeiert wird trotzdem, und an Neujahr steht traditionell ein Fußballspiel von Steuerbord gegen Backbord an. Danach geht es wieder in den normalen Rhythmus mit vielen Kilometern, klaren Strukturen und dem Ziel, die Basis für eine erfolgreiche U23-Saison zu legen.

19.12.2025 | von Felix Kannengießer