Das Dortmunder Ruderleistungszentrum war viele Jahre seine zweite Heimat. Günter Petersmann, der Erfolgstrainer der 1970er und -80er Jahre ist in der Nacht von Montag auf Dienstag im Alter von 83 Jahren gestorben.

Petersmann war maßgeblich am Aufbau des Ruderleistungszentrums Dortmund beteiligt und führte den Ruhr-Vierer mit Jörg Puttlitz, Norbert Keßlau, Volker und Guido Grabow zu vielen Erfolgen. Sie wurden Weltmeister 1983 in Duisburg und 1985 im belgischen Hazewinkel. Sie holten WM-Silber 1986 in Nottingham (mit einer Zehntelsekunde hinter dem Sieger). Sie gewannen die olympische Bronze-Medaille 1988 in Seoul. „Für unser Boot war er nicht nur der Trainer. Für einige, besonders für mich, war er eine Vaterfigur. Wir haben ihm sehr viel zu verdanken“, sagte Puttlitz und fügt hinzu: „Er konnte auch mal laut werden, aber eigentlich war er bei uns in der Mannschaft der ruhige Pol. Mit seiner souveränen Art hat er es geschafft, das Letzte aus uns rauszuholen.“ 

Petersmann war zuvor auch als Ruderer erfolgreich: Mit Ruderern aus seinem Heimatverein RC Hansa Dortmund wurde er mehrfacher Deutscher Meister. Mit dem Deutschland-Achter nahm er an den Olympischen Spielen 1972 in München teil und belegte den fünften Platz.

Die Ruderer aus dem Ruhr-Vierer und Günter Petersmann verbanden die Jahrestage ihrer Erfolge regelmäßig mit gemeinsamen Reisen. Das letzte gemeinsames Wiedersehen des „Ruhr-Quintetts“ gab es noch am 4. September des vergangenen Jahres. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums nach dem ersten WM-Sieg stieg der Vierer noch einmal auf der Wedau ins Boot. Günter Petersmann beobachte das Geschehen an dem Ort, an dem die Erfolgsgeschichte rund um das erste Weltmeister-Boot vom 1976 gegründeten Dortmunder Leistungszentrums begann.

26.06.2024 | von Carsten Oberhagemann