Nach packendem Finale: Jakschik und Weißenfeld im Doppel-Interview
Drei Fragen an... Malte Jakschik und Johannes Weißenfeld
Im Finale der Deutschen Kleinbootmeisterschaften schenkten sie sich nichts, im Doppel-Interview können Malte Jakschik und Johannes Weißenfeld schon wieder miteinander lachen. Jakschik hat in Krefeld mit Richard Schmidt seinen ersten deutschen Meistertitel im Zweier gewonnen, musste dafür am Ende aber richtig hart kämpfen. Gegen Weißenfeld und Torben Johannesen, die nur eine halbe Sekunde hinter den Siegern ins Ziel kamen. Im Interview erzählen beide, wie sie das spannende Finale erlebt haben, was den Ausschlag zu Sieg oder Niederlage gab und warum sie bei der Partnerwahl einen guten Fang gemacht haben. Drei Fragen an Malte Jakschik und Johannes Weißenfeld…
Wie habt ihr das Finale jeweils erlebt?
Jakschik: Für uns war es ein super Rennen, so wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir konnten dem Finale gleich von Anfang an unseren Stempel aufdrücken. Ich war selbst etwas überrascht, dass es so gut geklappt hat. Am Ende wurde es spannend, die Gegner sind näher rangekommen. Wenn du vorne bist, siehst du die anderen Boote ja direkt. Wir haben das bemerkt, wie der Johannes da richtig einen abfackelt, konnten aber reagieren und haben das Rennen kontrolliert nach Hause gefahren.
Weißenfeld: Ich finde, es war ein gutes Rennen von uns, aber nicht das allerbeste. Wir haben taktisch einen Fehler gemacht. Auf den zweiten 500 Metern haben wir uns von Richie und Malte den Schneid abkaufen lassen und den Kontakt verloren. Sie haben das gut gemacht, sind offensiv gefahren. Wir haben zu spät reagiert, wir wollten eigentlich agieren. Das haben wir etwas verpennt. Dafür sind wir einen super starken Endspurt gefahren. Am Ende war es ja richtig eng.
Wie bewertet ihr die Kleinbootmeisterschaften insgesamt?
Jakschik: Der Vorlauf war nicht so gut, aber dann haben wir uns von Rennen zu Rennen gesteigert. Es ist ein gutes Gefühl, wenn du im Laufe des Wettbewerbs immer besser wirst. Insgesamt war es für mich natürlich ein super Wochenende. Über den Titel freue ich mich unheimlich, es ist mein erster Sieg bei der Deutschen Kleinbootmeisterschaft. Bislang war Silber mein bestes Ergebnis, das war 2014 mit Maximilian Reinelt. Da haben Richie und Felix gewonnen.
Weißenfeld: Wir sind durch den Wettbewerb sehr gut durchgekommen. Unseren Vorlauf haben wir gewonnen, im Halbfinale haben wir Richie und Malte geschlagen. Das hat uns bestätigt, dass wir gut drauf sind. Für uns lief das Wochenende top, wir hatten reichlich Selbstvertrauen für das Finale gesammelt, da wollten wir natürlich auch gewinnen. Aber im Finale haben wir es uns im richtigen Moment nicht zugetraut. Da hat die Professionalität von den alten Hasen und ihre Kaltschnäuzigkeit wahrscheinlich den Ausschlag gegeben. Wir freuen uns aber über den zweiten Platz. Das war ein richtig gutes Ergebnis, wir sind der zweitbeste Zweier Deutschlands. Bislang war der sechste Rang meine beste Platzierung, für mich war es ja überhaupt die erste Kleinbootmeisterschaft als A-Kader-Ruderer.
Was zeichnet euch mit euren jeweiligen Partnern als Duo aus?
Weißenfeld: Wir sind noch sehr jung. Wir gehen recht locker an die Sache ran und machen uns nicht zu viel Stress. Ich denke auch, dass wir uns rudertechnisch sehr gut ergänzen. Und wir haben uns beide vorgenommen, die älteren Herrschaften etwas zu ärgern. Es macht Spaß, sich mit den anderen die ganze Zeit zu messen. Torben und ich sind über die Zeit auch zusammengewachsen, wir rudern ja seit dem Weltcup 2016 in Posen zusammen und sind mittlerweile auch gute Kollegen geworden.
Jakschik: Wir kommen im Boot und außerhalb auch gut klar. Ich bin froh, Richie als Partner an meiner Seite zu haben. Er ist einer der erfahrensten Ruderer hier im Team Deutschland-Achter. Ich bin jetzt schon der Dritte, mit dem er die Kleinbootmeisterschaften gewonnen hat. Er hat’s einfach drauf und weiß, wie man den Zweier bewegen muss. Er hat mir da viel geholfen.
25.04.17 I von Felix Kannengießer
Für das tolle Rennen ihrer Gegner, gab es von Schmidt und Jakschik nach der Zieldurchfahrt erst einmal den Daumen nach oben.
So konnten sich am Ende auch Johannesen und Weißenfeld verdientermaßen freuen.
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