Hanno Brach: Ein Rückkehrer mit Olympiafeuer
Nach dem Studium in den USA ist der 24-Jährige zurück in Deutschland: „Es ist schön, wieder zu Hause zu sein.“Hanno Brach gehört zu den sieben Neuen im A-Kader am Stützpunkt Dortmund und bringt eine bemerkenswerte Geschichte mit. Der 24-Jährige ist einer von zwei US-Studenten, die in diesem Jahr den Sprung ins Ruhrgebiet gewagt haben. Nach einem Pausenjahr im Leistungssport hat der Besuch der Olympischen Spiele in Paris das Feuer in ihm wieder entfacht. Jetzt hat er ein klares Ziel vor Augen.
Mit dem Rudern begonnen hat Brach schon als Neunjähriger an der August-Hermann-Francke-Schule in Gießen. Parallel betrieb er Leichtathletik – bis mit 14 Jahren die Entscheidung schließlich zugunsten des Ruderns fiel: „Ich bereue nichts im Blick zurück. Es hat sich gelohnt“, sagt er. Was ihn damals wie heute antreibt? „Mir macht es am meisten Spaß, wenn es kompetitiv ist. Sich mit anderen zu messen: Das war von Anfang an mein Ding.“
Weltmeister bei den Junioren
Dieser Wettbewerbseifer hat den Gießener schnell auf ein gehobenes Leistungsniveau gebracht und ihm einige Erfolge beschert, mit dem Höhepunkt bei den Junioren-A, wo er 2019 im Vierer ohne Steuermann mit Mark Hinrichs, Bruno Spät und Cedric Wiemer Deutscher Meister, Europameister und schließlich in Tokio Weltmeister wurde. „Spätestens da war klar: Wenn mir das Rudern so viel Spaß machen kann und ich solche Erfolge erreichen kann, dann will ich es weitermachen“, erinnert er sich.
Schritt in die USA
Für seinen weiteren Weg zog Brach in die USA, wo er gute Möglichkeiten sah, Leistungssport und Studium zu kombinieren. Er studierte Molekularbiologie an der renommierten Princeton University und schloss dort seinen Bachelor ab. Auch sportlich lief es: Bronze bei den National Championships, Siege bei der Henley Royal Regatta (Ladies’ Plate), mehrere Podestplätze bei den Ostküstenmeisterschaften. Zwischendurch blieb der Kontakt nach Dortmund stets bestehen: Etwa 2020 während Corona oder 2022 bei der U23-WM, wo er im Vierer mit Steuermann den vierten Platz belegte.
Olympia entfacht das Feuer neu
„Im Rückblick hat das für mich echt top funktioniert. Beides zu verbinden, war in den USA gut möglich“, berichtet er. Nach dem Studium bot sich für Brach die Chance, am berühmten Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston in der Krebsforschung im Bereich der Medikamentenentwicklung zu arbeiten. Dafür legte er beim Rudern ein Pausenjahr ein. Bis dann der Besuch der Olympischen Spiele 2024 in Paris kam und das Feuer neu entfacht wurde. „Das war unglaublich beeindruckend. Schon allein zuzuschauen. Da hat es Klick gemacht: Ich will das unbedingt auch im Boot erleben“, erinnert sich Brach.
Positiver Start
Die Entscheidung reifte schnell: der Weg zurück nach Europa, der Fokus auf den Leistungssport und der Einstieg am Stützpunkt Dortmund. Seit der neuen Saison ist Brach Teil der Trainingsgruppe. „Ich wurde hier am Stützpunkt in Dortmund super aufgenommen, das ist eine richtig angenehme Gemeinschaft. Und es ist einfach schön, wieder zu Hause zu sein“, sagt Brach. Die erste Leistungsüberprüfung mit Ergotest und Langstrecke (Platz 54 insgesamt/Platz 17 der Riemen-Ruderer) sieht er ebenfalls positiv: „Ich habe das erreicht, was ich mir für den Wiedereinstieg vorgenommen hatte.“
Neues Lebenskapitel
Zum Comeback im Ruderboot kommt ein neues Lebenskapitel neben dem Wasser. Brach hat seinen Lebensmittelpunkt in die Nähe des Stützpunkts verlagert und wohnt jetzt in einer Ruder-WG in Dortmund-Holthausen zusammen mit Max John sowie Sven Achterfeld. Sein Studium setzt er an der Universität Duisburg-Essen fort, wo er ein Masterstudium in medizinischer Biologie begonnen hat. Der Fokus soll aber klar auf dem Sport liegen.
„Beste Version von mir selbst ein“
Für die kommenden Monate hat er einen Plan gefasst: „Ich möchte mein allerbestes versuchen und gucken, wo es mich hinbringt. Das Team ist leistungsstark, es macht Spaß, mit den Jungs zu trainieren, und ich hoffe, dass ich hier an alte Erfolge anknüpfen kann.“ Langfristig blickt er in Richtung Olympia 2028 in Los Angeles. Und diese Spiele will er diesmal nicht nur als Zuschauer erleben: „Ich versuche, in den nächsten drei Jahren die beste Version von mir selbst zu sein – und hoffe, dass mir das ermöglicht, bei Olympia dabei zu sein.“
10.12.2025 | von Felix Kannengießer
Hanno Brach beim Ergotest und der Langstrecke in Dortmund.
Fotos: Detlev Seyb
Termine & Ergebnisse
Saison 2025/2026:
27.10.2025: Trainingsstart für alle
15.11.2025: BaselHead (Schweiz)
29./30.11.2025: Langstrecke in Dortmund (mit Ergometertest)
04.-20.12.2025: Trainingslager Lago Azul (Portugal)
20.01.-11.02.2026: Trainingslager Lago Azul (Portugal)
28./29.03.2026: Langstrecke in Leipzig (mit Ergometertest)
17.-19.04.2026: Deutsche Kleinbootmeisterschaften in München
29.-31.05.2026: Weltcup in Sevilla (Spanien)
12.-14.06.2026: Weltcup in Plovdiv (Bulgarien)
26.-28.06.2026: Weltcup in Luzern (Schweiz)
25./26.07.2026: The Finals in Hannover
30.07.-02.08.2026: Europameisterschaften in Varese (Italien)
23.-30.08.2026: Weltmeisterschaften in Amsterdam (Niederlande)
04.-06.09.2026: SH Netz Cup in Rendsburg
Unser weiterer Weg nach LA2028:
Weltmeisterschaften 2027 in Luzern (Schweiz)
Olympische Spiele 2028 in Los Angeles (USA, 14.-30. Juli 2028)
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