Kruse/Christ mit starker Olympia-Premiere

Zweier-ohne-Duo ärgert Gold-Favoriten, bucht als Vorlauf-Dritter souverän das Halbfinal-Ticket und blickt positiv aufs nächste Rennen

Sie sind unbekümmert angereist, beherzt in ihr erstes olympisches Rennen gestartet und haben es souverän zu Ende gefahren: Sönke Kruse und Julius Christ buchten als Vorlauf-Dritte das Halbfinal-Ticket bei den Olympischen Spielen auf direktem Weg.

„Das war ein durchweg solides Rennen. Wir sind gut gefahren. Besser hätten wir uns unseren ersten Olympia-Auftritt nicht vorstellen können“, sagte Julius Christ und Sönke Kruse ergänzte: „Das ist schon mal ein Traum, hier an den Start gehen zu dürfen. Und dann einen erfolgreichen Start ins Turnier hinzulegen, ist ein tolles Gefühl. Ich bin einfach nur sehr glücklich.“ Das deutsche Zweier-ohne-Duo kam im Vorlauf hinter den Zweiern aus Großbritannien und Südafrika und deutlich vor Australien ins Ziel.

Führung auf den ersten 800 Metern

Sönke Kruse strahlte vor dem Start die Lockerheit der Beiden aus: Er winke in die Kamera und lächelte. Dann packten die beiden über zwei Meter großen Ruderrecken entschlossen zu und übernahmen die Führung in diesem Hochkaräter-Vorlauf. Eine halbe Bootslänge nach 200 Metern vor dem Goldfavoriten Großbritannien, die auch bei der 500-Meter-Marke noch Bestand hatte. Erst nach 800 Metern zog der in dieser Saison ungeschlagene Europameister vorbei. „Das war ein geiles Gefühl den Briten auf den ersten 1.000 Metern zu zeigen, wo es lang geht. Das haben wir nicht ganz durchgehalten. Aber das zeigt, was wir in dem Turnier noch abliefern können“, befand Christ.

Auf dem dritten Teilstück mussten Kruse/Christ auch noch die starken Südafrikaner passieren lassen, doch der Vorsprung auf Platz vier (Australien) war groß, so dass der direkte Halbfinaleinzug nicht in Gefahr geriet. Zumal spätestens auf den letzten 500 Metern noch der Impuls von außen auch im Boot ankam. Christ: „Diese riesige Tribüne, alle brüllen, es war laut – das pusht richtig.“

„Wir wollen ins Finale“

Für das Halbfinale am Mittwoch (ab 10.34 Uhr) haben sich Sönke Kruse und Julius Christ noch mal eine Steigerung vorgenommen. „Wir haben ja gesagt: Wir wollen ins Finale. Das heißt wir müssen unter die ersten Drei in unserem Halbfinallauf. Das nehmen wir uns vor“, erklärte Christ und fügte hinzu: „Wir fahren so schnell los wie im Vorlauf und noch schneller weiter. Dann wird das auch klappen – da bin ich sehr positiv gestimmt.“

Achter-Vorlauf am Montag um 11.40 Uhr – Tschäge: „Setzen voll auf Angriff“

Zuversicht strahlte auch der Deutschland-Achter in den ersten Tagen an der Regattastrecke in Vaires-sur-Marne aus. Morgen wird es für das deutsche Flaggschiff zu ersten Mal ernst. Im Vorlauf will die Crew ebenfalls eine erste starke Kraftprobe abgeben. Gegner um 11.40 Uhr sind der WM-Zweite aus den Niederlanden, Rumänien und die USA. Nur der Vorlaufsieger erreicht auf direktem Weg das Finale, die anderen Boote müssen über den Hoffnungslauf gehen. „Wir freuen uns, dass es losgeht. Wir wollen das Rennen offensiv angehen und zeigen, dass wir wieder da sind. Wir wissen, dass wir nicht die Favoriten sind, werden aber von Anfang an voll auf Angriff setzen“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge nach der morgendlichen Trainingseinheit des Deutschland-Achters am Vortag des Vorlaufs.

28.07.2024 | von Carsten Oberhagemann

Entschlossen zugepackt: Sönke Kruse und Julius Christ im Zweier-ohne-Steuermann-Vorlauf.

Ergebnisse

Zweier ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Großbritannien 6:33,88 Minuten, 2. Südafrika 6:36,71, 3. Deutschland (Sönke Kruse, Julius Christ) 6:38,86, 4. Australien 6:49,79.

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