Olympia-Quali: Auftakt versprüht Zuversicht

Start-Ziel-Sieg für Kruse/Christ im Zweier ohne Steuermann. Vierer belegt auf dem Luzerner Rotsee den zweiten Platz im Vorlauf.

Der Kampf um die letzten Paris-Tickets hat begonnen: Der Zweier und Vierer ohne Steuermann sind verheißungsvoll in die Qualifikationsregatta für die Olympischen Spiele 2024 gestartet. Auf dem Luzerner Rotsee zeigten Sönke Kruse und Julius Christ im Zweier mit einem Vorlaufsieg vor den Olympia-Dritten aus Dänemark eine erste Kraftprobe. Der Vierer kam mit Marc Kammann, der Jasper Angl (krank) ersetzte, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann und Frederik Breuer auf Rang zwei hinter der Schweiz ins Ziel. Die Entscheidung um die letzten Olympia-Plätze fällt in den Finals am Dienstag.

„Gutes Rennen – da will man mehr“

Sie fuhren als Erste über die Ziellinie, klatschen sich ab und blicken zuversichtlich auf die nächsten beiden Tage: Sönke Kruse und Julius Christ untermauerten bei ihrem Start-Ziel-Sieg vor dem stark eingeschätzten Boot aus Dänemark, das beim Weltcup in Varese vor fünf Wochen noch Dritter wurde, eindrucksvoll ihre Paris-Ambitionen: Sie wollen sich eins von zwei noch zuvergebenden Tickets im Zweier holen. „Das will hier gefühlt jeder auf dem Regattaplatz. Für uns gilt: Wenn man ein gutes Rennen gefahren ist, will man mehr“, sagte Kruse.

Der Zweier setzte sich am Start vor das dänische Boot und gab den knappen Vorsprung von etwa einer Bugkastenlänge nicht mehr ab. Im Ziel war es knapp eine halbe Sekunde – und die mit Abstand schnellste Zeit gegenüber den anderen Vorläufen, in denen sich Litauen und die Niederlande durchsetzten. „Die Zeit ist sicher auch das Resultat aus dem Zweikampf mit den Dänen über die gesamten 2.000 Meter. Es macht natürlich extra Spaß, wenn man den eigenen Bugball am Ende dann auch vorne hat. Dass wir nach dem Auftakt an der richtigen Stelle stehen, gibt uns zusätzliches Selbstvertrauen und Zuversicht“, bemerkte Kruse, ehe er seinen Beinen genauso wie Julius Christ eine Abkühlung im Rotsee gönnte. Eine schnelle Regeneration ist wichtig. Schließlich steht morgen schon das Halbfinale (Mo., 9.54 Uhr) an, in dem Kruse/Christ auf Österreich, Tschechien, Litauen, Hongkong und Indien treffen und eine ähnliche starke Performance abliefern wollen. Entsprechend richtete Trainer Alexander Weihe den Blick direkt nach vorne: „Das war ein guter Einstieg und die Bestätigung dessen, was sie können. Es war aber auch erst nur ein Vorlauf, an den wir anknüpfen wollen: Jetzt gilt es, sich fürs Finale zu qualifizieren. Tag für Tag, Aufgabe für Aufgabe.“

„Wir bleiben dran“

Der Vierer ohne Steuermann belegte in seinem Vorlauf den zweiten Platz hinter dem Boot aus der Schweiz. Bei der 500 Meter-Marke lagen Marc Kammann, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann und Frederik Breuer in Führung, kurz vor Streckenhälfte zogen die Schweizer vorbei – und setzten sich schließlich immer stärker ab. „Die Start- und Nachstartphase war gut, da konnten wir einen Speed aufbauen. Wenn wir dieses Tempo auch auf der zweiten Streckenhälfte weiterfahren können, dann kann es insgesamt gut werden. Beim Weltcup in Varese haben wir ja gezeigt, dass wir die Schweiz schlagen können. Wir bleiben dran“, sagte Bugmann Breuer.

Der deutsche Vierer musste kurzfristig umbesetzt werden. Jasper Angl fiel krankheitsbedingt aus, für ihn übernahm Marc Kammann die Position des Schlagmanns – und machte dies gut. „Wir gehen mit diesem Umstand professionell um. Wir haben mit Marc einen guten Ersatz gefunden und gut zusammengefunden – und schließlich ein solides Rennen abgeliefert“, meinte Malte Großmann. Nun geht es für den Vierer im Hoffnungslauf am Montag (10.30 Uhr) weiter. Gegner sind die Boote aus Südafrika, Polen und Chile. Nur die beiden Ersatzplatzierten der Vorläufe – neben der Schweiz auch Italien – haben das Finale direkt erreicht. „So bleiben wir im Rennrhythmus. Das zusätzliche Rennen kann uns auch helfen. Am Ende wird es nicht ausschlaggebend sein“, so Großmann.

19.05.2024 | von Carsten Oberhagemann

Start-Ziel-Sieg zum Auftakt der Qualifikationsregatta in Luzern: Sönke Kruse und Julius Christ im Zweier ohne Steuermann.

Platz zwei im Vorlauf: Der Vierer ohne Steuermann mit Marc Kammann, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann und Frederik Breuer.

Fotos: Detlev Seyb und Maren Derlien

Ergebnisse

Vierer ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Schweiz 5:57,30 Minuten, 2. Deutschland (Marc Kammann, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann, Frederik Breuer) 6:01,81, 3. Usbekistan 6:05,39, 4. Chile 6:11,28, 5. Indonesien 6:27,79.

Zweier ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Deutschland (Sönke Kruse, Julius Christ) 6:32,51, 2. Dänemark 6:32,98, 3. Hongkong 6:59,62, 4. Indien 7:06,11.

Termine

Olympische Spiele in Paris:
Achter: Vorlauf (Mo., 29.7., 11.40 Uhr): NED, GER, ROU, USA; Hoffnungslauf (Do., 1.8., 10.20 Uhr); Finale (Sa., 3.8., 11.10 Uhr)
Zweier ohne Steuermann (So., 28.7., 11.20 Uhr): AUS, GBR, GER, RSA; Hoffnungslauf (Mo., 29.7., 10.20 Uhr); Halbfinale (Mi., 31.7., ab 10.34 Uhr); B-Finale (Fr., 2.8., 10.42 Uhr); A-Finale (Fr., 2.8., 11.30 Uhr)

SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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