Von Null auf Hundert

In der Serie „Mein erstes Mal...“ berichten die Sportler aus dem Team Deutschland-Achter von ihren ersten Erfahrungen im Ruderboot. Diesmal erzählt Till Martini, was er in seinen Anfängen so alles erlebt hat.

Till Martini ist neben Jonas Wiesen einer der beiden Steuermänner im Team Deutschland-Achter. Für den heute 23-Jährigen ging es nach seinem ersten Einsatz im Ruderboot im Jahr 2013 in Sachen Leistungssport ziemlich schnell von Null auf Hundert. Nach wenigen Wochen meldete er sich beim Olympischen Ruderclub Rostock an. Nicht mal ein Jahr verging dann bis zur ersten Medaille, die er damals für den Landesruderverband Mecklenburg-Vorpommern holte.

„Ich habe sowohl mit dem ORC als auch mit dem Landesruderverband bis heute eine gute Verbindung. Der Landesruderverband war mein Haupt-Wegbegleiter bei den Junioren, der ORC dann als Erwachsener“, erklärt Martini: „Ich schaffe es leider nur noch selten in die Heimat, aber immer, wenn ich da bin, dann gehe ich auch zum Bootshaus in Kessin und quatsche mit den Trainern, Sportlern und Funktionären. Es ist dort super familiär, ich freue mich immer, wenn ich zurückkehre und kann mich auch immer melden, wenn ich mal was habe.“

Mein erstes Mal (im Ruderboot) … war Ende 2013 in Rostock. Ich hatte zwei Ruderer in meiner Klasse, die einen Steuermann brauchten. Ich bin dann mitgegangen und dabei hängengeblieben. Vorher hatte ich mit Rudern eigentlich nichts am Hut, es hat dann aber gleich gut funktioniert im Boot.

Mein erstes Boot … war ein alter BBG-Doppelvierer aus den 90er-Jahren. Das Rennboot hatte ein paar Jahre auf dem Buckel, aber hat seine Zwecke erfüllt.

Mein erstes gekentertes Boot … hatte ich auf dem Greifswalder Bodden. Das war der BBG-Doppelvierer und eigentlich sind wir auch nicht gekentert, sondern das Boot ist bei einem Sturm vollgelaufen. Es war richtig Wind und Welle, mehr und mehr hat sich das Boot gefüllt – bis zur Oberkante war es voll mit Wasser, dann ist es untergegangen. Der Trainer hat uns vorher aus dem Wasser geholt, und nachher haben wir das Boot mit 15 Mann rausgezogen.

Mein erster Club … war der Olympische Ruderclub Rostock, bei dem ich bis heute bin. In meiner Juniorenzeit habe ich aber vor allem beim Landesruderverband Mecklenburg-Vorpommern trainiert und bin auch für den LRV gestartet.

Meinen ersten großen Sprung … gab es eigentlich nicht wirklich. Bei mir lief es fast von Anfang an auf den Leistungssport hinaus. Ich bin in meiner ersten Saison Deutscher Vizemeister im Doppelvierer bei den Deutschen U17-Jahrgangsmeisterschaften geworden, daraus hat es sich stetig entwickelt.

Meine erste Regatta … war genau diese Deutsche Meisterschaft bei den B-Junioren in Brandenburg auf der Havel. Wir haben direkt zu Beginn einen Krebs gezogen, waren hinter dem Feld und sind dann trotzdem noch Zweiter geworden. Ich habe mich über die Medaille sehr gefreut – ich hatte gerade mal ein dreiviertel Jahr vorher angefangen. Die Medaille war der Ansporn, dass ich weiter dranbleibe. Aus heutiger Sicht war das Ergebnis eher frustrierend, weil wir das Rennen hätten gewinnen können.

Mein erster Trainer … war Christian Wärmer. Er hat mir die ersten Dinge beigebracht und den Grundstein für die weitere Entwicklung gelegt. Wenn wir uns heute auf Wettkämpfen begegnen, quatschen wir gerne mal.

Meine ersten Ruderpartner … waren die vier Jungs aus dem Doppelvierer, darunter Benjamin Leibelt, dem ich später am Stützpunkt Dortmund wiederbegegnet bin. Er hat mittlerweile mit dem Rudern aufgehört, aber ab und zu haben wir noch Kontakt.

Meine erste Position im Großboot … war der Steuermann. Das bin ich bis heute geblieben. Ich habe auch schon selbst im Einer und Vierer ohne Steuermann gerudert, aber eher zum Ausprobieren und Spaß haben.

11.05.2024 | Text/Interview: Felix Kannengießer

 

Fotos aus den Anfängen von Till Martinis Laufbahn als Steuermann.

Till Martini beim aktuellen Fotoshooting des Team Deutschland-Achter.

Foto: Lennart Heyduck

 

Termine

Olympische Spiele in Paris:
Achter: Vorlauf (Mo., 29.7., 11.40 Uhr): NED, GER, ROU, USA; Hoffnungslauf (Do., 1.8., 10.20 Uhr); Finale (Sa., 3.8., 11.10 Uhr)
Zweier ohne Steuermann (So., 28.7., 11.20 Uhr): AUS, GBR, GER, RSA; Hoffnungslauf (Mo., 29.7., 10.20 Uhr); Halbfinale (Mi., 31.7., ab 10.34 Uhr); B-Finale (Fr., 2.8., 10.42 Uhr); A-Finale (Fr., 2.8., 11.30 Uhr)

SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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