Achter mit starkem Willen zu Bronze
Der Deutschland-Achter hält im Finale beim Weltcup in Varese Gastgeber Italien in Schach und freut sich über den Medaillengewinn. Die Mannschaft sieht nach dem Auftakt in die Olympia-Saison aber noch ein großes Verbesserungspotenzial.Sie sind noch nicht da, wo sie sein wollen, haben aus der Situation aber das Beste gemacht: Der Deutschland-Achter mit Schlagmann Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen gewann beim Weltcup in Varese die Bronze-Medaille. „Wir sind holprig in diese Olympia-Saison gestartet. Mit Platz drei sind wir vom Ergebnis zufrieden, aber mit dem Rennen noch nicht“, sagte Steuermann Jonas Wiesen. Beim Sieg von Weltmeister Großbritannien vor dem WM-Zweiten aus den Niederlanden zeigte sich das deutsche Paradeboot verbessert gegenüber den Einstiegsrennen am Freitag und Samstag. „Unsere Kernaufgabe war, diesmal die Italiener zu schlagen“, meinte Wiesen, nachdem sein Boot im gestrigen Hoffnungslauf noch das Nachsehen hatte. Kurz nach der 1.500-Meter-Marke hatte sich das deutsche Paradeboot entscheidend abgesetzt und im Ziel einen Vorsprung von über einer Sekunde auf die Gastgeber.
„Das war der erste Schritt in die richtige Richtung. Es war noch kein stabiles Rennen. Wir haben viel Potenzial liegen lassen, die Sache aber über Willenskraft und Entschlossenheit gelöst. Das Minimalziel haben wir erreicht, aber der Abstand zu Großbritannien und den Niederlanden ist noch zu groß“, erklärte Ocik. Es gilt nun den Rückstand von einer bzw. fast zwei Bootslängen zu verkürzen. Das nächste Aufeinandertreffen gibt‘s schon in zwei Wochen bei den Europameisterschaften im ungarischen Szeged.
Vierer-Finale macht Mut: „Paris ist drin“
Ein vierter Platz, der Hoffnung macht: Der Vierer ohne Steuermann tankte in Varese weiteres Selbstvertrauen für die in fünf Wochen anstehende Olympia-Qualifikation. Jasper Angl, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann und Frederik Breuer kamen im Finale hinter Überraschungssieger Italien, Weltmeister Großbritannien und dem WM-Vierten Niederlande ins Ziel. Mit einem starken Endspurt konnte das Quartett noch an den Schweizern, die ebenfalls noch in die Quali müssen, vorbeiziehen und den Bugball bei einer Zehntelsekunde Vorsprung vorschieben. „Die junge Mannschaft ist relativ ökonomisch gefahren und auch vom Kopf sehr klar geblieben. Die schnelle Zeit (5:50,35 Minuten) bestätigt unseren Aufwärtstrend“, meinte Bundestrainer Thomas Affeldt.
Auf die drittplatzierten Holländer fehlte letztlich knapp eine Sekunde, während die Italiener mit ihrem Weltcup-Sieg im Hinblick auf die Qualifikationsregatta nun klar in die Favoritenrolle sind. Aber es werden Mitte Mai auf dem Luzerner Rotsee ja noch zwei weitere Paris-Tickets vergeben. „Wir sind dran, müssen jetzt aber alles geben. Gerade über die Mitte haben wir noch Potenzial, da müssen wir konstanter fahren. Die Perspektive ist da, Paris ist drin“, sagte Bugmann Frederik Breuer. Ähnlich sah es Malte Großmann: „Dass wir die Schweizer noch auf der Ziellinie abfangen konnten, gibt richtig Selbstvertrauen. Es war nicht das sauberste Rennen, wir haben noch einige Stellschrauben, an denen wir drehen können.“
„Ein gutes Learning für Luzern“
Mit Platz zwei im B-Finale beendeten Sönke Kruse und Julius Christ den Weltcup in Varese. Im dritten Rennen des Wochenendes kam das Duo zweieinhalb Sekunden hinter dem WM-Dritten und bereits für Paris qualifizierten Boot aus Irland ins Ziel. „Das war ein guter Abschluss. Wir haben uns von Rennen zu Rennen gesteigert. Insgesamt war der Weltcup ein gutes Learning für Luzern“, sagte Trainer Alexander Weihe. Der internationale Saisoneinstieg in Varese war für den Zweier zugleich die Generalprobe für die Qualifikationsregatta in Luzern (19.-21. Mai). Der zweite deutsche Zweier mit Marc Kammann und Mark Hinrichs lag im B-Finale nach 500 Metern in Führung, verlor dann über Strecke aber den Anschluss und wurde Vierter.
14.04.2024 | von Carsten Oberhagemann
Bronze in Varese: der Deutschland-Achter mit Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen.
Starkes Finale: der Vierer ohne Steuermann mit Jasper Angl, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann, Frederik Breuer.
Die Zweier Sönke Kruse/Julius Christ und Marc Kammann/Mark Hinrichs im B-Finale.
Fotos: Detlev Seyb & Maren Derlien
Ergebnisse
Achter, Finale: 1. Großbritannien 5:27,67 Minuten, 2. Niederlande 5:29,83, 3. Deutschland (Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling, Steuermann Jonas Wiesen) 5:33,52, 4. Italien 1 5:34,67, 5. Rumänien 5:38,03, 6. Österreich 5:39,50.
Vierer ohne Steuermann, Finale: 1. Italien 1 5:44,64 Minuten, 2. Großbritannien 5:44,79, 3. Niederlande 5:49,41, 4. Deutschland (Jasper Angl, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann, Frederik Breuer) 5:50,35, 5. Schweiz 5:50,45, 6. Ukraine.
Zweier ohne Steuermann, B-Finale: 1. Irland 6:31,04 Minuten, 2. Deutschland 1 (Sönke Kruse, Julius Christ) 6:33,64, 3. Italien 2 6:37,80, 4. Deutschland 2 (Marc Kammann, Mark Hinrichs) 6:39,33, 5. Schweden 6:58,98.
Termine
16.11.2024: BaselHead in Basel (Schweiz)
30.11-01.12.2024: Langstrecke in Dortmund
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