Deutschland-Achter im A-Finale von Varese

Das deutsche Flaggschiff belegt im Hoffnungslauf hinter Gastgeber Italien den zweiten Platz. Bundestrainerin Sabine Tschäge setzt auf Kampf um Weltcup-Medaille: „Morgen wollen wir aufs Treppchen.“

Der Deutschland-Achter hat mit Platz zwei im Hoffnungslauf sicher das A-Finale erreicht. Die Führung zur Streckenhälfte musste das deutsche Großboot aber noch an den italienischen Achter abgeben. Im Bord-an-Bord-Kampf auf der zweiten Streckenhälfte setzte sich letztlich der Gastgeber des Auftakt-Weltcups in Varese durch. „Wir sind besser rausgekommen als im gestrigen Vorlauf, waren auf Zug nach vorne, haben dann aber den Sack nicht zu zugemacht. Wir waren letztlich nicht zwingend genug“, erklärte Bundestrainerin Sabine Tschäge.

Die bis zur Streckenhälfte herausgefahrene Führung schmolz auf dem dritten Teilabschnitt von acht auf zwei Zehntelsekunden. Auf den letzten 500 Metern schoben sich die Bugbälle der deutschen und italienischen Boote im Wechsel nach vorn. Mit den letzten Schlägen fuhren die Italiener einen Vorsprung von einer knappen halben Sekunde heraus. „Als wir vorbei waren, sind wir nicht konsequent draufgeblieben. Da hätten wir noch ein, zwei Plätze rausfahren müssen“, so Tschäge.

„Unser Anspruch ist ein anderer. Wir wollten die Italiener schlagen, hatten auch einen kleinen Vorsprung. Damit haben wir uns zu früh zufriedengegeben und sind letztlich dafür bestraft worden. Da geht mehr. Das wollen wir morgen ein stückweit besser machen“, sagte Steuermann Jonas Wiesen, während Bugmann Benedict Eggeling analysierte: „Es fehlte das gemeinsame Anschieben des Bootes, eine bessere Geschlossenheit über die Strecke. Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen.“

Im Finale am Sonntag (14.15 Uhr) gilt es, mit mehr Konsequenz und Geschlossenheit zurückzuschlagen – und alles in den Kampf um den angestrebten Podestplatz hineinzulegen. „Morgen wollen wir aufs Treppchen. Dafür müssen wir die Italiener hinter uns lassen. Und natürlich wollen wir auch näher an die Boote aus den Niederlanden und Großbritannien rankommen“, meinte Tschäge. Die weiteren Gegner sind Österreich und Rumänien. 

Zweier im B-Finale

Einen Platz im A-Finale erreichten die beiden Boote im Zweier ohne Steuermann nicht. Sönke Kruse und Julius Christ belegten im Hoffnungslauf den dritten Platz, Marc Kammann und Mark Hinrichs wurden im gleichen Rennen Vierter. „Wir haben uns gegenüber dem Vorlauf gesteigert und sind eine gute erste Hälfte gefahren, letztlich haben wir gegen zwei starke Boote den Kürzeren gezogen“, sagte Sönke Kruse. Es gewann der zweite britische Zweier vor den Sinkovic-Brüdern aus Kroatien, Olympiasieger von Tokio. „Hier bekommen wir genau das, was wir brauchen: extrem starke Gegner, mit denen wir uns messen können und die uns auch unsere Fehler aufzeigen. Bis zur Quali-Regatta haben wir noch Arbeit vor uns. Es war ja klar, dass es kein Selbstläufer wird“, so Kruse.

Der zweite deutsche Zweier mit Kammann/Hinrichs fand nicht so gut in den Hoffnungslauf. „Wir hatten am Start ein paar Probleme. Dann ist es schwierig, das Momentum aufzubauen. Wir fahren noch nicht so effizient und synchron zusammen. Am Ende war es deutlich, aber bis zur 1.500-Meter-Marke waren wir nicht so weit weg von den anderen Booten“, meinte Kammann. Und Hinrichs ergänzte: „Das ist hier ein harter, aber ehrlicher Vergleich. Morgen greifen wir noch einmal an.“ Im B-Finale (Sonntag, 9.30 Uhr) treffen die beiden deutschen Zweier auf den WM-Dritten Irland, Italien 2 und Schweden.

13.04.2024 | von Carsten Oberhagemann

Sicher ins A-Finale: der Deutschland-Achter mit Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen belegte im Hoffnungslauf Platz 2.

Platz 3 und 4 im Hoffnungslauf: die Zweier mit Sönke Kruse/Julius Christ und Marc Kammann/Mark Hinrichs.

Fotos: Detlev Seyb & Maren Derlien

Ergebnisse

Achter, Hoffnungslauf: 1. Italien 1 5:33,69 Minuten, 2. Deutschland (Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Olaf Roggensack, Mattes Schönherr, Laurits Follert, Benedict Eggeling, Steuermann Jonas Wiesen) 5:34,16, 3. Rumänien 5:35,95, 4. Österreich 5:40,02, 5. Italien 2 5:47,92.

Zweier ohne Steuermann, Hoffnungslauf: 1. Großbritannien 2 6:30,47 Minuten, 2. Kroatien 6:30,58, 3. Deutschland 1 (Sönke Kruse, Julius Christ) 6:37,49, 4. Deutschland 2 (Marc Kammann, Mark Hinrichs) 6:47,35.

Termine

EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April):
Achter: Bahnverteilungsrennen: 1. GBR, 2. RUM, 3. ITA, 4. GER, 5. UKR, 6. AUT; Finale: 1. GBR, 2. GER, 3. ROU, 4. ITA, 5. AUT, 6. UKR.
Zweier ohne Steuermann: Vorlauf: 1. SUI, 2. SRB, 3. NED, 4. GER, 5. HUN; Hoffnungslauf: 1. ESP, 2. LTU, 3. GER, 4. AIN, 5. POL; Halbfinale: 1. SUI, 2. CRO, 3. ITA, 4. ESP, 5. CZE, 6. GER; B-Finale: 1. ESP, 2. SRB, 3. LTU, 4. CZE, 5. FRA, 6. GER
Live-Audio und Live-Tracker (ab Do.) und Live-Stream (ab Sa.): worldrowing.com

Qualifikationsregatta in Luzern (Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern
(Schweiz, 24.-26. Mai 2024)
Weltcup in Poznan
(Polen, 14.-16 Juni 2024)
Trainingslager in Völkermarkt
(Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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