„Die bestmögliche Leistung aus uns rausholen“

Malte Großmann im Drei-Fragen-Interview aus dem DRV-Trainingslager im portugiesischen Lago Azul

Die Sportler vom Stützpunkt Dortmund haben zurzeit ihr Ruderrevier nach Lago Azul verlegt, wo auch schon im Dezember und Januar in den Trainingslagern des Deutschen Ruderverbandes (DRV) gearbeitet wurde. Nachdem in den ersten Tagen im Februar herrliches Wetter in Portugal geherrscht hatte, bekamen es die Athleten zuletzt auch mit etwas Wind und Regen zu tun – doch auch das konnte das Team nicht stoppen. Im Drei-Fragen-Interview berichtet Ruderer Malte Großmann, wie sehr die Trainingslager in den Knochen stecken, wie er am besten regenerieren kann und wie die Entwicklung vorangeht.

Wie ist das Befinden nach zweieinhalb Trainingslagern?

Das Bergfest des dritten Trainingslagers ist jetzt vorbei, wir haben mehr als die Hälfte hinter uns. Ich fühle mich vom Zustand ein bisschen wie in den Trainingslagern zuvor: Wir trainieren hart, absolvieren hohe Umfänge und setzen den Aufbau der Grundlagen konsequent fort – das merkt man schon. Jeder hat seine Wege und Mittel, wie er damit umgeht, um durch solche Phasen zu kommen. Aber für uns ist das fast schon Routine, man kommt beim dritten Trainingslager in Folge auch in einen gewissen Rhythmus rein. Es funktioniert im gesamten Team ganz gut, wir haben auch wenig bis keine Ausfälle und konnten die ganze Zeit nach Plan durchtrainieren.

Wie ist es bei dir persönlich?

Ich komme gut durch. Wichtig ist eine gute Regeneration. Ein großer Bestandteil davon ist auf jeden Fall die Physiotherapie. Auch die gemeinsame Mobilisation und die Gymnastikeinheiten helfen dabei. Wichtige Faktoren sind natürlich auch Ernährung und Schlaf – da sind wir alle aber Profis genug. Wir versuchen auf allen Ebenen, die bestmögliche Leistung aus uns rauszuholen. Zusätzlich achte ich darauf, dass ich abseits des Ruderns mental auf andere Gedanken komme. Im Team wird zum Beispiel zusammen Darts gespielt oder Pizza selbst gemacht. Mir persönlich hilft zusätzlich das Teilzeitpraktikum, was ich zurzeit bei adidas im Bereich Logistik mache und über den Laptop auch in Portugal fortführen kann. Das ist mein mentaler Ausgleich, dabei kann ich vom Rudern abschalten.

Welche Fortschritte sind zu merken?

Wir arbeiten sehr viel auf dem Wasser in den Booten. Da gibt jeder immer hundert Prozent, um sich und das Team zu verbessern. Und so machen wir Schritt für Schritt nach vorne. Es ist generell ein extrem guter Zug in der Gruppe – alle sind hochmotiviert. Aber wir wissen auch, dass wir noch Arbeit vor uns haben: Wir wollen die Zeit hier nutzen und in Dortmund nahtlos daran anknüpfen. Ich merke, dass ich mich physisch und technisch verbessert habe, aber es sind noch einige Schritte zu gehen. Die Spannung nimmt jetzt immer mehr zu, die ersten Zielwettkämpfe rücken näher und näher. Und bis Olympia sind es auch nur noch fünfeinhalb Monate. Mein Ziel ist es, in Paris anzutreten.

10.04.2024 | Interview: Felix Kannengießer

Malte Großmann im Trainingslager in Lago Azul.

Bilder: Nicky Hollaus

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