Marbacher Duo greift in Dortmund an

Jannik Metzger und David Keefer im Kurzportrait

Vier Aufsteiger aus dem U23-Bereich versuchen aktuell, sich am Stützpunkt Dortmund für den A-Kader zu empfehlen. Wir stellen die vier Sportler in zwei Teilen vor, im zweiten Teil werfen wir einen genaueren Blick auf Jannik Metzger und David Keefer, die langjährige Ruderpartner waren und sich in Dortmund wiedergefunden haben.

Jannik Metzger ist bereits im Herbst 2019 aus Marbach nach Dortmund gezogen, um im U23-Bereich des Team Deutschland-Achter seine Chance zu suchen. Dreimal fuhr er jeweils zur U23-Europmeisterschaft, wo er zuletzt 2021 mit dem deutschen Nachwuchsachter Bronze holte. In diesem Jahr gelang ihm nochmal eine Steigerung, sodass Metzger es schließlich im letzten U23-Jahr auch in den WM-Kader schaffte, wo er im U23-Achter auf Platz vier ruderte. „Ich denke, gegen Ende meiner U23-Zeit habe ich richtig Fuß gefasst. Daran will ich anknüpfen“, sagt der 22-Jährige.

Aktuell teilt sich Metzger das Ruderboot mit Theis Hagemeister, der in der vergangenen Saison im Vierer ohne Steuermann saß. Im Zweier will sich das Duo auf der Dortmunder Langstrecke zeigen. „Wir hatten nicht viel Vorbereitungszeit, weil Theis gerade bei der Bundeswehr in der Grundausbildung ist. Aber ich bin nach den ersten Strecken unserer Vorbereitung optimistisch“, berichtet Metzger, der im A-Kader Schritt für Schritt gehen will: „In der ersten Phase ist es wichtig, nun im Team des A-Kaders erstmal Fuß zu fassen. Ich will zeigen, dass ich auch oben mitspielen kann, und es dann natürlich möglichst in eines der Boote schaffe.“

Im Team Deutschland-Achter ist der Umbruch nach den Olympischen Spielen in Tokio immer noch in vollem Gange. Das spürt auch Metzger: „Man merkt, dass viel in Bewegung ist, alle Bock haben und sehr motiviert sind. Es ist ein richtig gutes Gefüge.“ Zu dem nun auch Metzger dazugehört. In Dortmund hat er sich gut eingelebt („Ich habe auch außerhalb des Ruderzentrums einige schöne Ecken entdeckt“), und in seiner WG mit den Ruderkollegen Lennart van Beem und David Keefer fühlt er sich wohl. So lässt sich auch die Doppelbelastung aus Rudern und Studium meistern, Metzger studiert Geographie an der Ruhr-Universität Bochum: „Es geht alles, aber es ist sehr anspruchsvoll und der Spagat ist phasenweise mit viel Aufwand verbunden.“

Keefer: Über Afrika ins Ruhrgebiet

David Keefer ist nicht nur Metzgers WG-Kollege, die beiden haben schon in jungen Jahren viel Zeit miteinander im Ruderboot verbracht – in der Schule und beim Marbacher Ruderverein waren sie regelmäßig Zweierpartner. Rennen für Rennen haben sich die beiden für höhere Ziele empfohlen, doch nach dem Abitur im Jahr 2017 wollte Keefer noch einmal was Neues erleben und entschied sich für einen Freiwilligendienst im afrikanischen Namibia.

„Nach dem Abitur habe ich einfach mal gegoogelt, was für Ruderprojekte es auf der Welt gibt. Ich bin vorher nie groß rausgekommen und als ich das „Weltwärts“-Programm entdeckt habe, wollte ich die Möglichkeit unbedingt wahrnehmen“, erzählt Keefer. Und so packte er im August 2018 seine Sachen und machte sich auf nach Afrika, wo er den Jugendlichen in Namibia das Rudern als Trainer näherbrachte. „Arbeiten und Coachen standen da mehr im Vordergrund für mich als der Leistungssport. Es war komplett anders als wir es in Deutschland gewohnt sind und am Ende eine mega coole Erfahrung“, berichtet Keefer, der seine Rudererlaufbahn aber nie aus den Augen verloren hat: „Ich habe mich immer fit gehalten.“

Nach der Rückkehr im August 2019 führte er seine Rolle als Jugendtrainer noch ein Jahr lang am Wannsee weiter, bevor er – auch über seinen langjährigen Zweierpartner Metzger – beim U23-Bereich in Dortmund anklopfte. „Ich wollte probieren, ob ich noch mithalten kann. Im ersten Jahr war es schwierig, aber im zweiten Jahr konnte ich mich gut entwickeln, obwohl mich Corona erwischt hatte“, so Keefer, der es zuletzt sogar in den U23-WM-Achter schaffte. Der Start im A-Kader ist allerdings holprig verlaufen, denn erneut schlug Corona zu und anschließend ein weiterer Infekt sowie Lungenprobleme. „Der Lungentest war jetzt in Ordnung, deswegen kann ich erst seit ein paar Tagen das Training richtig durchziehen. Die Langstrecke kommt wahrscheinlich noch zu früh für mich. Ich nehme mir vor, nächstes Jahr in Leipzig auf dem Ergo einen neuen Bestwert zu setzen“, so Keefer, der sich auch außerhalb des Ruderns große Ziele gesteckt hat, denn er studiert gleich zwei Fächer: Wirtschaftswissenschaften an der TU Dortmund und Psychologie an der Fernuni Hagen.

22.11.2022 | von Felix Kannengießer

 

Gut gelaunt beim Frühstück am Stützpunkt Dortmund: David Keefer (li.) und Jannik Metzger.

Jannik Metzger und David Keefer im Einsatz.

Termine

SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg 

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