„Jetzt kann ich aus dem Vollen schöpfen“

Rückkehrer Hannes Ocik im Drei-Fragen-Interview

Nach den Olympischen Spielen in Tokio im Sommer 2021 wechselte Hannes Ocik vom Team Deutschland-Achter in den Skullbereich, jetzt ist er zurück am Stützpunkt in Dortmund. Im Drei-Fragen-Interview erzählt der 31-Jährige, was die Beweggründe für seine Rückkehr sind, was er von seiner Zeit beim Skullen mitnimmt und wie die ersten Wochen in Dortmund verlaufen sind.

Wie ist deine Zeit beim Skullen verlaufen?

Ocik: Auf den ersten Blick durchwachsen. Sportlich ist es sicherlich nicht perfekt gelaufen, aber ich habe eine Entwicklung gemacht. Ich konnte tolle neue Erfahrung sammeln und habe wertvolle Einblicke bekommen, zum Beispiel in den Trainingslagern oder mit Oliver Zeidler. Ich habe es auch sehr genossen, aus den alten Strukturen auszubrechen und individueller zu trainieren. Das hat extrem gut getan. Ich habe seit 2013 ja immer in großen Gruppen trainiert, da muss man gewisse Kompromisse eingehen. Jetzt habe ich viele neue Dinge ausprobiert und das Training anders gesteuert. Davon kann ich viel mitnehmen. Ich habe mir vorgenommen, die Bewegungsabläufe und die Dynamik in meinen Riemenstil zu übernehmen. Und auch die individuelle Trainingssteuerung. Ich glaube, ich habe noch gute Reserven, um physisch weiter zuzulegen.

Wie kam es zur Entscheidung, wieder zum Riemenrudern zu wechseln?

Ocik: Ich habe gemerkt, dass ich noch sehr viel Spaß am Riemenrudersport habe und dafür brenne. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich im Skullbereich zu kleine Schritte mache, um an meine sportlichen Erfolge anzuknüpfen. Gerade die Olympischen Spiele in Europa, in Paris jucken mich nochmal. Und es wurmt schon ein bisschen, dass Olympia in Tokio wegen Corona nicht so gelaufen ist wie erhofft. Ich habe viel drüber nachgedacht, mit meiner Freundin und der Familie gesprochen – ich will zurück zum Ursprung. Dabei hat auch die Struktur um das Team Deutschland-Achter eine Rolle gespielt. Das ist mit das Beste, was wir im Rudersport haben.

Wie ist der Einstieg am Stützpunkt in Dortmund gelaufen?

Ocik: Ich bin seit Anfang Oktober im Training und seit der zweiten Oktoberwoche am Stützpunkt. Eigentlich wollte ich schon im September einsteigen, aber ein Infekt und Corona haben es verzögert. Wegen Corona bin ich etwas gebremst gestartet, weil ich die Nachuntersuchungen erst abwarten wollte. Ich habe in der Praxis von Dr. Dröse, der offizieller Kooperationspartner des Olympiastützpunktes NRW/Westfalen ist, mein Herz und meine Lunge checken lassen und es ist alles in Ordnung, sodass ich jetzt wieder aus dem Vollen schöpfen kann. Ich muss mich jetzt genau so neu beweisen wie alle anderen, Trainings- und Wettkampfleistung bringen, um den nächsten Schritt zu machen. Ich versuche auch, in den richtigen Situationen meine Erfahrungen und Einschätzungen mit einzubringen, aber ich werde mich nicht hinstellen und den Jungs erklären, was sie zu tun und zu lassen haben. Den alten weisen Mann zu spielen, sehe ich nicht als meine Rolle an.

09.11.2022 | Interview: Felix Kannengießer

Hannes Ocik ist wieder zurück an Bord.

Termine

EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April 2024)
Qualifikationsregatta in Luzern
(Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern
(Schweiz, 24.-26. Mai 2024)
Weltcup in Poznan
(Polen, 14.-16 Juni 2024)

Trainingslager in Völkermarkt (Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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