Team Deutschland-Achter hat bei der WM viel vor

Die Ruder-Weltmeisterschaften in Racice beginnen am Sonntag, die deutschen Sportler und Trainer sind schon vor Ort

Es ist soweit, der Saisonhöhepunkt steht vor der Tür: Vom 18. bis 25. September steigen die Ruder-Weltmeisterschaften im tschechischen Racice. Das Team Deutschland-Achter ist am Mittwoch angereist – nur Torben Johannesen reist erst heute nach – und geht mit frischem Mut den Wettkampf an. Das junge Team hat in den Trainingslagern in Völkermarkt und Ternate eine gute Entwicklung genommen, die sich nun auch auf der Strecke zeigen soll.

Der Deutschland-Achter ist mit einer neuen und jungen Formation in die Saison gegangen, die sich wegen Krankheitsfällen immer wieder veränderte. Nach der Europameisterschaft rückten Tom Tewes und Mark Hinrichs für Laurits Follert und Olaf Roggensack, die wegen ihrer Ausbildung bei der Bundespolizei pausieren, ins Boot. Seitdem konnte das Team tagtäglich geschlossen trainieren. Mit einem guten Fazit des Bundestrainers Uwe Bender: „Wir sind eingespielter als vorher und haben uns in jeder Hinsicht weiterentwickelt, auch wenn unser Weg noch nicht zu Ende ist.“

Hohe Ansprüche

Nach Siegen bei der Internationalen Hügelregatta und dem Weltcup in Posen, einem dritten Platz beim Weltcup in Luzern und dem vierten Platz bei der Europameisterschaft hat die Crew des Deutschland-Achter bei den Weltmeisterschaften viel vor. „Wir nehmen uns immer viel vor. Das ist unsere Art, wie wir an die Sachen rangehen, wie wir trainieren und arbeiten. Das liegt natürlich auch in der Geschichte des Deutschland-Achter“, sagt Bender und wird konkreter: „Wir wollen relativ weit vorne landen und um das Podium mitfahren. Ob das realistisch ist, das können wir noch nicht einschätzen. Der Vorlauf wird den ersten Fingerzeig geben.“ Das erste Rennen für den Deutschland-Achter findet kommende Woche Dienstag (ab 12.31 Uhr) statt, das A-Finale steigt am Sonntag, 25.9., um 14.10 Uhr.

Die großen Achternationen sind dabei

Die Ruderer und Steuermann Jonas Wiesen treffen auf ein Feld von zehn Achtern. Die großen Achternationen sind mit dabei: Neben Europameister Großbritannien, den EM-Zweiten und -Dritten Niederlande und Italien gehen Gastgeber Tschechien, Rumänien, die Ukraine, Australien, Kanada, China und die USA an den Start. „Das Meldeergebnis ist groß, auch in den anderen Klassen. Ich habe hier selten so viele Boote gesehen, es ist zumindest lange her“, erzählt Bender: „Wir kennen den einen oder anderen Gegner, aber können nicht alle einschätzen.“ Der US-Achter hat sich in dieser Saison bislang noch gar nicht gezeigt, einige andere Boote wurden teilweise neuformiert.

Große Vorfreude im Vierer

Beim Vierer ohne Steuermann herrscht große Vorfreude auf Racice. Für Max John, Marc Kammann und Theis Hagemeister wird es der erste Auftritt bei einer A-WM, Malte Großmann gewann 2017 im Zweier mit Steuermann WM-Bronze. „Keiner hat jetzt unmittelbar Erfahrung bei einer WM, aber wir nehmen das als Chance, auch wenn man merkt, dass es ab und zu ein paar Fragezeichen gibt“, so Vierer-Trainerin Sabine Tschäge.

Gute Entwicklung

Das beste Ergebnis in dieser Saison war der vierte Platz beim Weltcup in Luzern, zuletzt sprang ein Sieg im B-Finale bei der EM heraus. In den Trainingslagern in Völkermarkt und Ternate hat sich das Quartett gut weiterentwickelt, wie Tschäge berichtet: „Ich bin mit beiden Trainingslagern ganz zufrieden. Die Jungs haben gute Schritte gemacht. Das Zusammenspiel ist deutlich besser geworden und es ist ein Selbstverständnis reingekommen. Ich hoffe, dass im Wettkampf noch die nötige Aggressivität hinzukommt.“

19-Boote-Feld

Bei der WM tritt der deutsche Vierer ohne Steuermann ab nächster Woche Montag in einem 19-Boote-Feld an, darunter Europameister Großbritannien, die Niederlande, Rumänien, Südafrika, Australien und die USA. „Größtenteils sind es die Vierer, die über die Saison schon aufgetaucht sind. Wir haben eine gute Entwicklung genommen und werden dann sehen, wie die anderen sich entwickelt haben“, sagt Tschäge und nennt eine Zielrichtung: „Wir wollen um die Finalteilnahme kämpfen, auch wenn es schwer wird.“

Als Ersatzleute stehen Leon Schandl und Henry Hopmann bei der WM in Racice bereit.

15.09.2022 | von Felix Kannengießer

Der Deutschland-Achter, Bundestrainer Uwe Bender und der Vierer ohne Steuermann bei der WM-Vorbereitung.

WM-Besatzung

Deutschland-Achter: Torben Johannesen (Ruder-Club Favorite Hammonia), Wolf-Niclas Schröder (Ruder-Union Arkona Berlin), Mattes Schönherr (Ruder-Club Potsdam), Benedict Eggeling (Ruder-Club Favorite Hammonia), Tom Tewes (Münchener Ruder-Club), Julian Garth (Crefelder RC), Jasper Angl (RV Münster), Mark Hinrichs (Limburger Club für Wassersport), Steuermann Jonas Wiesen (RG Treis-Karden).
Vierer ohne Steuermann: Marc Kammann (Der Hamburger und Germania Ruder Club), Max John (Olympischer Ruder-Club Rostock), Malte Großmann (Ruder-Club Favorite Hammonia), Theis Hagemeister (Frankfurter RG Germania).
Ersatzleute: Henry Hopmann (RC Hansa Dortmund), Leon Schandl (Bessel-Ruder-Club Minden).

Zeitplan

Deutschland-Achter: Vorläufe, Dienstag, 12.31 Uhr; Hoffnungsläufe, Freitag, 12.36 Uhr; A-Finale, Sonntag 14.10 Uhr.
Vierer ohne Steuermann: Vorläufe, Montag, 12.26 Uhr; Hoffnungsläufe, Dienstag, 11.14 Uhr; Halbfinals, Donnerstag, 12.05 Uhr; A-Finale, Samstag, 14.54 Uhr.

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