„Ein sehr emotionaler Moment“

Torben Johannesen aus dem Deutschland-Achter berichtet von der Geburt seines ersten Kindes und wie sich das auf den Leistungssport auswirkt

Beim Weltcup in Luzern stand er immer auf Abruf von zu Hause bereit, nach der Bronzemedaille auf dem Rotsee ist Torben Johannesen aus dem Deutschland-Achter nun zum ersten Mal Vater geworden. Der 27-Jährige weilt seitdem bei seiner jungen Familie in Lübeck. Im Interview verrät Johannesen, ob und wie er die Geburt seines Kindes miterlebt hat, was er sich privat für Ziele gesteckt hat und wie sich der Nachwuchs auf den Leistungssport auswirkt.

Beim Weltcup in Luzern standest du in den Startlöchern für die Geburt, hast du es rechtzeitig geschafft?

Johannesen: Ich habe die Geburt mitbekommen, war auch mit im Kreissaal. Ella ist genau am Stichtag gekommen, am Montag nach dem Weltcup in Luzern um 20 Uhr. Zeitlich hat alles sehr gut geklappt.

Wie hast du die Geburt erlebt?

Johannesen: Man nimmt eine ganz andere Rolle ein, ist nur die Begleitung für seine Frau. Somit hatte ich den passiven Part und konnte nicht viel machen. Ich habe versucht, meine Frau bestmöglich zu unterstützen und in dieser schwierigen Situation für sie da zu sein. Am Ende hat alles gut funktioniert und wir sind überglücklich. Der Moment, in dem die Kleine ihren Kopf auf meine Brust gelegt hat, war für mich auch sehr emotional.

Wie läuft die Zeit nach der Geburt für dich?

Johannesen: Es ist wunderschön, ich genieße die Zeit in vollen Zügen. Ich freue mich, als Familie noch mehr zusammenzuwachsen. Es ist jetzt ein kleines Mädchen in meinem Leben, das auf mich voll angewiesen ist. Das merkt man auch – und es ist ein tolles Gefühl. Ich will meine Rolle als Vater einnehmen und für das Kind da sein.

Wie wirkt sich das Kind auf deinen Rhythmus aus?

Johannesen: Ich habe jetzt einen ganz anderen Tagesrhythmus – den bestimmt das Baby. Es gibt viel zu tun, sie will alle zwei bis drei Stunden was essen und alles, was sonst noch anfällt. Dazu kommt der Haushalt und wenn sie nachts schreit, muss sich auch jemand kümmern. Ich versuche, möglichst viel zu übernehmen. Ich kann es ja momentan, denn ich bin zu Hause. Und ich will, dass sich meine Frau jetzt von der Geburt erholen kann.

Wie schwierig wird der Spagat zwischen Sport und Familie?

Johannesen: Mit der Umstellung muss ich jetzt zurechtkommen, das muss ich sehr gut koordinieren. Das ist in einem Mannschaftssport nicht immer ganz einfach, aber ich bin da zuversichtlich, dass ich alles hinbekomme, auch wenn es schwerer wird, sich aufzuteilen. Es haben auch schon viele andere geschafft. Und durch die Geburt bin ich zusätzlich motiviert. Der Fokus liegt bei mir zurzeit ganz auf der Familie: Ich will, dass es den beiden gut geht. Aber ich sehe auch, dass die EM vor der Tür steht und daran will ich mit dem Deutschland-Achter auf jeden Fall teilnehmen.

Wann steigst du wieder ins Mannschaftstraining ein?

Johannesen: Der Plan ist, nächste Woche wieder mit dem Team ins Training einzusteigen. Währenddessen trainiere ich hier zu Hause zweimal täglich bei der Lübecker Ruder Gesellschaft, gehe aufs Ergo oder in den Kraftraum. Das passiert dann manchmal auch zu ungewöhnlichen Zeiten, vorgestern Abend habe ich um 22 Uhr trainiert, weil es der Tag nichts anders hergegeben hat. Aber mein Pensum, dass ich in Dortmund gehabt hätte, versuche ich auch hier zu halten. Das ist unheimlich wichtig. Wenn ich dann wieder in Dortmund bin, muss ich mir noch eine Lösung für das Pendeln überlegen.

24.07.2022 | Interview: Felix Kannengießer

Torben Johannesen mit Tochter Ella im Arm.

Termine

SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg 

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