„Das Beste herauskitzeln“

Junger Trainer verstärkt den U23-Bereich des Team Deutschland-Achter: Alexander Weihe will den Rudernachwuchs weiterentwickeln.

Aus dem Trainerduo für den U23-Bereich am Stützpunkt Dortmund ist ein Trio geworden: Neben U23-Bundestrainer Christian Viedt und Friedrich-Wilhelm Bücker verstärkt seit dieser Saison Alexander Weihe das Team. Der 25-jährige Lehramtsstudent und ehemalige Ruderer will die Talente des Team Deutschland-Achter weiterentwickeln und dabei auch selbst den nächsten Schritt machen.

Weihe war als Sportler lange Jahre in seiner Heimatstadt Minden beim Bessel-Ruder-Club aktiv. Bei den Junioren hat er an einigen Deutschen Meisterschaften und „Jugend trainiert für Olympia“ teilgenommen, später ist er in der Ruder-Bundesliga und international unter anderem beim Head of the River in London angetreten. „Ich bin aber relativ zügig dazu übergegangen, als Trainer andere Ruderer schneller zu machen, als ich es je war“, sagt Weihe, der sich momentan mit Radsport und Marathonlaufen fit hält: „Ich habe mich als Ruderer schon immer damit beschäftigt, wie das Boot gut läuft, und mich mit den Trainern darüber ausgetauscht.“

Und so dauerte es nicht lange, bis er auf die andere Seite wechselte und selbst Trainer wurde. Nach einem ersten Einsatz beim Schülerrudern im Rahmen eines Praktikums, fing er 2016 beim Hochschulsport der Universität Münster an und wurde später dann bei seinem Heimatverein in Minden Jugendtrainer. Wegen seines Studiums (Sport und Deutsch auf Lehramt) und der Freundin zog Weihe ein Jahr später nach Dortmund und wechselte damit auch den Verein: Beim RC Hansa Dortmund stieg er zunächst bei den B-Junioren ein und übernahm 2020 auch die A-Junioren. Dazu kam die Anstellung als Honorartrainer beim Landesstützpunkt Ruhr-Ost.

Erste Berührungspunkte mit dem Stützpunkt

„Da gab es schon die ersten Berührungspunkte mit dem Stützpunkt Dortmund, wir haben uns Schritt für Schritt angenähert“, erzählt Weihe. Aus den ersten Gesprächen hat sich eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelt. Seit September vergangenen Jahres ist Weihe, dessen Athleten in der Saison 2021 mit viermal Gold und dreimal Silber bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften sowie Bronze bei der U19-WM große Erfolge feierten, fest am Stützpunkt Dortmund.

„Sehen, lernen verstehen“

Die Eingewöhnungszeit am Stützpunkt in Dortmund geht seitdem schnell vonstatten. Mit Leon Schandl kannte Weihe einen der Ruderer aus dem Team Deutschland-Achter noch aus Jugendzeiten in Minden, auch von den anderen Sportlern hat er sich schnell einen Überblick verschafft. „Wir haben hier eine junge Truppe, deswegen ist für mich der Übergang fließend. Ich habe mich ganz gut eingelebt am Stützpunkt und fühle mich hier sehr wohl. Trotzdem muss ich erst einmal richtig ankommen, an vielen Stellen sehen, lernen und verstehen. Ich habe große Lust, mich bestmöglich einzubringen“, berichtet Weihe und lobt seine Kollegen: „Ich stoße hier überall auf offene Ohren. Und mir wird auch die Zeit zur Einarbeitung gelassen.“

Ein Auge für die Technik

Der junge Trainer lässt seine bisherigen Erfahrungen in das tägliche U23-Training mit einfließen, hat zum Beispiel auf die Rudertechnik ein besonderes Auge. „Es gilt, die Fehler zu finden und zu bearbeiten, da ist mir auch das Feedback der Sportler wichtig und super wertvoll. Der Ansatz ist es, auch mal den Mut zu haben, Dinge aufzubrechen und was Neues zu probieren. Im U23-Bereich sind die Jungs noch keine fertig ausgebildeten Sportler, da kann man noch konsequent rangehen“, sagt Weihe, der sich ebenso mit um das Krafttraining und die Leistungsdatenanalyse kümmert: „Insgesamt sind wir hier ein homogenes Trainerteam. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Sportler weiterzuentwickeln.“

Lehrer und Trainer

Auch Weihe selbst will sich in Dortmund als Trainer weiterentwickeln. Die Lehrerausbildung treibt er parallel voran. Seinen Bachelor-Abschluss in Sport und Deutsch hat er in der Tasche, den Masterstudiengang macht er nun an der TU Dortmund. Anschließend könnte er Lehrer werden – oder eben Berufstrainer. „Ich habe mir vorgenommen, mein Studium und die Lehrerausbildung abzuschließen und mich danach für einen Weg zu entscheiden. Der Beruf Trainer reizt mich aber sehr. Hier am Stützpunkt kann ich mit hochmotivierten Sportlern arbeiten und habe die Möglichkeit, das Beste aus ihnen herauskitzeln“, so Weihe, der seinen nächsten Schritt gut überlegen will: „Erst einmal genieße ich jetzt die Zeit am Stützpunkt, die Arbeit mit den Sportlern bringt mir viel Spaß.“

18.04.2022 | von Felix Kannengießer

Alexander Weihe zuletzt bei der Langstrecke und dem Ergotest in Leipzig.

Fotos: Detlev Seyb / Maren Derlien

 

Alexander Weihe hat sich schnell am Stützpunkt in Dortmund eingearbeitet.

Foto: Lennart Heyduck

 

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