Jonas Wiesen will das Steuer übernehmen

Der langjährige U23-Steuermann hat nach dem Karriereende von Martin Sauer den Deutschland-Achter im Blick.

Durch den Umbruch nach den Olympischen Spielen in Tokio sind im Deutschland-Achter einige Rollsitze frei geworden, darunter auch der Platz ganz hinten im Boot. Einer der heißesten Anwärter auf die Nachfolge von Martin Sauer als Steuermann ist Jonas Wiesen. Der 25-Jährige hat im Nachwuchsbereich in den vergangenen Jahren bewiesen, dass auf ihn Verlass ist. Nun will er seine Fähigkeiten auch im A-Kader unter Beweis stellen.

Eigentlich steht Wiesen schon länger in den Startlöchern. Wegen der Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 war er jedoch ein Jahr lang in der Warteschleife. „Ich habe versucht, diese Zeit optimal zu nutzen. Ich habe nicht nur herumgesessen und gewartet, sondern versucht, mich weiterzuentwickeln und mich auf die neue Saison vorzubereiten“, erzählt Wiesen: „Ich war ja auch nicht der einzige, der in dieser Situation gesteckt hat. Wir haben uns gegenseitig geholfen und einige Ziele realisieren können – niemand war auf sich allein gestellt.“

Wiesen arbeitete viel mit den anderen ehemaligen U23-Sportlern Theis Hagemeister, Max John, Leon Schandl und Benjamin Leibelt zusammen, half außerdem gelegentlich im U23-Bereich aus und war auch beim Training mit dem Team Deutschland-Achter dabei. Dabei konnte er bis zuletzt von der Zusammenarbeit mit Martin Sauer profitieren. „Die Zeit mit Martin war extrem wertvoll. Ich hatte einen der erfolgreichsten und erfahrensten Steuermänner der Welt als Ansprechpartner. Ich habe das immer genutzt. Es ist nicht so, dass ich am letzten Tag zu Martin gegangen bin und ihn noch schnell gefragt habe, was ich als Steuermann noch alles machen muss. Es hat sich über die Jahre hinweg entwickelt. Martin ist eine Person, von der ich einiges lernen konnte und die mir viel geholfen hat“, so Wiesen.

Sehnsucht nach Wettkämpfen

Die Saison zwischen U23 und A-Kader hat Wiesen bestmöglich genutzt, nur Regatten blieben Mangelware. „Die Wettkämpfe haben in der letzten Saison absolut gefehlt. Dafür macht man den Sport ja, um sich messen zu können. Deswegen bin ich froh, dass es nun losgehen kann und sich für mich hoffentlich wieder die Gelegenheit zu Wettkämpfen ergibt“, bekräftigt Wiesen, der im U23-Bereich fleißig Medaillen gesammelt hat, darunter 2015 den Weltmeistertitel im U23-Achter. Auch im A-Bereich holte er im Zweier mit Steuermann schon zwei Bronze- und eine Silbermedaille.

„Ich will mich beweisen“

Nun ist für den Steuermann die Chance da, es ins Team Deutschland-Achter zu schaffen und damit auch wieder an Regatten teilzunehmen. Wiesen ist aktuell der einzige A-Steuermann am Stützpunkt Dortmund und hat in den vergangenen Jahren stets bewiesen, dass auf ihn Verlass ist. Und den Großteil des Teams kennt er sowieso schon wie seine Westentasche. „Mit manchen von denen bin ich quasi groß geworden“, sagt Wiesen, der seit 2015 am Stützpunkt in Dortmund ist. Dennoch weiß er, dass er das Steuer im Deutschland-Achter nicht einfach so übergeben bekommt. „Ich bin weiterhin hochmotiviert, mir meinen Platz durch Leistung zu verdienen. Ich weiß, dass wir auch starke Leute im U23-Bereich haben. Ich will mich beweisen“, macht er klar.

Wiesen geht es Schritt für Schritt an

Dafür gibt er mit seiner besonnenen und intelligenten Art im Training alles. Sein Fokus hat sich auch durch die Saison in der „Warteschleife“ nicht verändert. „Mein persönliches Ziel ist es, für den Deutschland-Achter nominiert zu werden und dann mit dem Team maximal erfolgreich zu sein. Und am Ende ist es bei mir der gleiche Traum wie bei jedem Sportler: oben auf dem Treppchen bei Olympia zu stehen. Aber es geht nur Schritt für Schritt – und der erste Schritt ist der Weg ins Boot“, so Wiesen.

01.11.2021 | von Felix Kannengießer

Jonas Wiesen will im A-Kader an seine erfolgreiche U23-Zeit anknüpfen.

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