Leon Schandl will seine Chance nutzen

Nach einem Jahr in der Warteschleife will der ehemalige U23-Ruderer im A-Kader angreifen

Der Olympiazyklus ist für das Team Deutschland-Achter mit einer Silbermedaille im Flaggschiff zu Ende gegangen. Bis zu den nächsten Olympischen Spielen in Paris sind es diesmal nur drei Jahre. Gerade für viele junge Sportler werden es entscheidende Jahre: Die Ruderer, die bereits im vergangenen Jahr aus der U23 in den A-Kader gerückt sind, brennen nun auf ihre Chance im Team Deutschland-Achter. Leon Schandl ist einer von ihnen.

Schandl hat sich in seiner Laufbahn von Jahr zu Jahr konstant verbessert. Im Juniorenbereich blieb ihm die Teilnahme an einer WM noch verwehrt, doch er bewies sich als Stehaufmännchen. „Dass ich nie zur WM gefahren bin, hat meinen Ehrgeiz nur noch gesteigert und mich weiter motiviert“, sagt der 22-Jährige. Gleich im ersten U23-Jahr setzte er sein erstes Ziel um und fuhr als Ersatzmann zu den U23-Weltmeisterschaften. Im Jahr darauf wurde es der Vierer mit Steuermann (4. Platz), danach in Sarasota der Zweier (Sieg im B-Finale) und im vergangenen Jahr der Vierer ohne Steuermann, wo bei der U23-EM (wegen Corona gab es keine WM) Rang fünf heraussprang.

Ein Jahr in der Warteschleife

Den nächsten Sprung will Schandl nun im A-Kader machen. „Ich will es jetzt probieren, mein Bestes zeigen und meine Chance nutzen“, betont der Bauingenieurswesen-Student der TU Dortmund. Ein Jahr hing er in der Warteschleife, weil die Olympischen Spiele in Tokio verschoben wurden. Die Gruppe mit Schandl und fünf weiteren ehemaligen U23-Sportlern trainierte in Dortmund separat unter Peter Thiede. Immerhin konnte er bei einigen U23-Wettkämpfen außer Konkurrenz starten und war bei der Ratzeburger Ruderregatta ebenfalls dabei.

Beim A-Kader schon angeklopft

Schandl hat in der vergangenen Saison aber auch schon beim A-Kader angeklopft. Im März war er als Kandidat für den Zweier mit Theis Hagemeister mit dem Team Deutschland-Achter im Trainingslager in Lago Azul. Nachher durfte das junge Duo am internen Zweierentscheid teilnehmen. „Das war eine coole Erfahrung. Wir konnten im Trainingslager sehr gut arbeiten und haben uns schnell entwickelt. Wir wurden ja zwei Wochen vorher erst zusammengesetzt“, erinnert sich der Athlet vom Bessel-Ruder-Club Minden: „Es motiviert einen unheimlich, wenn man sieht, wie diszipliniert die Jungs im Deutschland-Achter die Einheiten durchziehen.“

Training schon aufgenommen

Der 22-Jährige ist schon wieder ins Training eingestiegen. Insgesamt 22 Mann trainieren aktuell in Dortmund, während die Olympiafahrer erst in der kommenden Woche dazustoßen. Im Sommer hat Schandl durchtrainiert und zuletzt nur eine kleine Pause eingelegt, denn eigentlich stand für ihn im Oktober die WM in Shanghai auf dem Plan. Diese war trotz der Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio auf 2021 weiterhin für dieses Jahr im Rennkalender. Schandl wäre in einem Achter mit Wolf-Niclas Schröder, Max John, Theis Hagemeister, Benjamin Leibelt, Steuermann Jonas Wiesen und einigen U23-Sportlern angetreten. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde die WM vor einigen Wochen kurzfristig gestrichen.

Ziele klar definiert

„Das sollte eigentlich mein Saisonhöhepunkt werden, wir haben lange darauf hintrainiert. Die Absage war irgendwann zwar vorhersehbar und es ist auch verständlich, aber für mich ist es schon enttäuschend. Das war das einzige Quäntchen, auf das man sich freuen konnte“, erzählt Schandl, der sich deswegen nicht hängen lässt: „Ich werde jetzt weiter hart trainieren, um schnell wieder auf einem guten Niveau zu sein. Ich will mich gut auf die Saison vorbereiten. Da will ich angreifen. Mein Ziel ist es, möglichst schnell in eines der Boote zu kommen, um auch bei einer A-WM oder -EM zu starten.“

20.08.2021 | von Felix Kannengießer

Leon Schandl bildet momentan mit Theis Hagemeister einen Zweier.

Leon Schandl im Vierer ohne Steuermann bei der U23-EM 2020 in Duisburg.

Neue Talente bei der Junioren-WM

Insgesamt holte das deutsche Team neun Medaillen bei der Junioren-WM in Plovdiv (Bulgarien), die am vergangenen Sonntag zu Ende ging: zwei Mal Gold, drei Mal Silber und vier Mal Bronze. In der Endabrechnung bedeutete das Platz zwei in der Nationenwertung hinter den USA, auch wenn der Deutsche Ruderverband insgesamt mehr Medaillen gewann. „Die Medaillenausbeute ist schön zu sehen. Wir freuen uns, dass weiter Potential da ist, um auch in Zukunft das olympische Team stark zu besetzen. Wir wollen die Talente begleiten und hoffen auf eine gute Entwicklung in Richtung des U23-Bereichs und darüber hinaus“, sagt U23-Bundestrainer Christian Viedt.

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