„In schwierigen Zeiten als Athleten zusammenstehen“

Im Interview erzählt Achter-Schlagmann Hannes Ocik von seiner Teilnahme an der Deutschen Schüler-Ergometer-Challenge

Durch die Corona-Pandemie sind im vergangenen Jahr zahlreiche Regatten ausgefallen. Da kommt ein digitaler Wettkampf wie die Deutsche Schüler-Ergometer-Challenge von der Deutschen Ruderjugend (DRJ) und dem Bund Deutscher Schülerruderer (BDSR) gerade Recht. Das fand auch Hannes Ocik, der Schlagmann des Deutschland-Achter, und überraschte mit seiner Teilnahme die jungen Ruderer. Im Interview verrät der 29-Jährige, wie es dazu kam, was er sich von der Aktion erhofft und was sein persönlicher Tipp ist, um durch die schwierigen Corona-Zeiten zu kommen.

Du hast im Dezember als Gast an der Deutschen Schüler-Ergometer-Challenge teilgenommen. Wie kam es dazu?

Ocik: Ich war über Weihnachten bei meinen Eltern. Meine Mutter hat mir dann davon berichtet und dass viele Ruderer von der Schweriner RG daran teilnehmen. Sie hat mich ein bisschen gepiesackt, ob ich nicht auch mitmachen soll und wie ich mich wohl in der Rangliste schlagen würde. Das entscheidende Argument war für mich dann, dass es für alle ein Highlight wäre, wenn ich dabei bin und es auch für den Nachwuchs eine coole Angelegenheit ist.

Wie ist das Ganze abgelaufen?

Ocik: Ich habe zwischen den Jahren die 5.000 Meter für den Wettbewerb in eine Ergo-Einheit über 20 Kilometer eingebaut. Wir hatten ja über die Feiertage einen Trainingsplan von Bundestrainer Uwe Bender mit nach Hause bekommen, da hat das gut reingepasst – im normalen Trainingsbetrieb wäre das mit Blick auf die Saison eher schwierig geworden.

Und was ist dabei rausgesprungen?

Ocik: Ich habe meine Altersklasse gewonnen und bin insgesamt Zweiter geworden. Für mich war am Ende aber entscheidend zu signalisieren, dass wir alle Teil der Rudergemeinschaft sind. Wir alle müssen durch diese schwierige Pandemie-Zeit, und das ist eine tolle Aktion, an der ich mich gerne beteiligt habe. Ich würde mich freuen, wenn durch meine Teilnahme der Fokus darauf gelenkt wird. Ich hätte es als Jugendlicher jedenfalls super gefunden, wenn ich mich bei so einem Wettbewerb mit jemandem aus der Nationalmannschaft hätte messen können.

Was haben solche Veranstaltungen gerade jetzt für eine Bedeutung für den Rudernachwuchs?

Ocik: Durch die sozialen Kontaktbeschränkungen ist es schwierig für die jungen Ruderer, auch dadurch, dass die Ziele fehlen und man so nur stumpf vor sich hin trainiert. Deswegen ist es sehr wichtig, dass es solche digitalen Wettkampfalternativen gibt. Sie befeuern die Sportler, in den dunklen Monaten weiterzumachen.

Hast du einen persönlichen Tipp für die jungen Ruderer?

Ocik: Besonders in solch schwierigen Zeiten müssen wir als Athleten zusammenstehen und uns gegenseitig pushen. Wir können aus dieser Situation gestärkt herauskommen und die Erfahrungen, die wir daraus sammeln, für die Zukunft nutzen.

15.01.2021 | Interview: Felix Kannengießer

Hannes Ocik baute den 5.000-Meter-Wettbewerb in eine 20-Kilometer-Trainingseinheit ein.

Rückblick Olympia: Bei den Spielen 2016 in Rio feierte Hannes Ocik mit den Fans, unter anderem dem mitgereisten Nachwuchs der Deutschen Ruderjugend.

Termine

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Qualifikationsregatta in Luzern
(Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern
(Schweiz, 24.-26. Mai 2024)
Weltcup in Poznan
(Polen, 14.-16 Juni 2024)

Trainingslager in Völkermarkt (Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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