„Wir schauen positiv nach vorne“

Jakob Schneider aus dem Deutschland-Achter erzählt im Interview von der schwierigen vergangenen Saison und wie es nun weitergeht

Die Corona-Pandemie hat die vergangene Saison bestimmt, und auch das erste Trainingslager der nun laufenden Olympia-Vorbereitung im portugiesischen Lago Azul musste abgesagt werden. Stattdessen trainiert das Team Deutschland-Achter am Stützpunkt in Dortmund. Im Drei-Fragen-Interview verrät Achter-Weltmeister Jakob Schneider, wie er die Saison verarbeitet hat, was ihn antreibt und wie das Training wieder angelaufen ist.

Wie blickst du auf die vergangene Saison zurück?

Jakob Schneider: Saison ist ein großes Wort für das, was wir hatten. Alles in allem war es ja nur eine einzige Regatta über 2.000 Meter. Auch die Unterbrechungen wegen der Corona-Pandemie im Training waren nicht einfach für uns, das war eine komplett neue Situation. Gerade beim Rudern ist es schwierig, immer wieder neu anzufangen und reinkommen zu müssen. Bei unserem Sport geht es ja auch darum, eingespielt zu sein. Es war schwierig, aber letzten Endes ist für uns alles gut ausgegangen. Ich bin sehr froh, dass die EM stattgefunden hat und wir den Titel geholt haben. Das Jahr durchzustehen, ohne ein echtes Ziel zu haben, wäre sehr schwierig geworden. Was der Titel am Ende wert ist, das werden wir nächstes Jahr sehen.

Konntest du in der kurzen Saisonpause neue Kräfte sammeln?

Jakob Schneider: Ich konnte im Urlaub auf jeden Fall abschalten, das muss man auch nach so einer Saison. Man konnte alles etwas besser verarbeiten, die Akkus ein bisschen aufladen. Aber ich würde es jetzt nicht als richtigen Urlaub bezeichnen, der kommt später. Es war eher eine kleine Unterbrechung vom Rudern – es war ja nur eine Woche. Das ist aber auch gut so, denn dadurch ging nicht so viel verloren, und wir konnten ganz anders wieder mit dem Training beginnen. Wir sind alle fokussiert auf Olympia.

Wie ist die aktuelle Situation?

Jakob Schneider: Das erste Trainingslager in Lago Azul ist ja leider ins Wasser gefallen, und hinter dem zweiten im Dezember in Avis steht noch ein großes Fragezeichen. Aber wir können hier am Stützpunkt in Dortmund unter den gleichen Bedingungen trainieren, haben momentan sogar extrem Glück mit dem Wetter – das wäre in Portugal nicht besser gewesen. Der größte Unterschied ist, dass wir abends zu unseren Familien und Freundinnen zurückkehren können, das ist auch nicht verkehrt. Und der Reisestress ist auch weg gefallen. Am wichtigsten ist aber, dass wir überhaupt weiter trainieren können. Als Bundeskaderathleten dürfen wir zum Glück auch weiterhin im Deutschland-Achter fahren. Wir sind sehr dankbar für diese Möglichkeit. Das ist unheimlich wichtig mit Blick auf die Olympia-Vorbereitung. Wir ziehen das Training momentan sehr gut durch und schauen weiter positiv nach vorne.

11.11.2020 | Interview: Felix Kannengießer

Jakob Schneider, hier mit Malte Jakschik, im Interview.

Ein positiver Abschluss einer schwierigen Saison: Die Crew des Deutschland-Achter mit EM-Gold.

Der Blick geht Richtung Olympia: Der Deutschland-Achter beim Training am Stützpunkt in Dortmund.

Fotos: Detlev Seyb

 

Termine

EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April 2024)
Qualifikationsregatta in Luzern
(Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern
(Schweiz, 24.-26. Mai 2024)
Weltcup in Poznan
(Polen, 14.-16 Juni 2024)

Trainingslager in Völkermarkt (Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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