Von Ziel zu Ziel in Richtung Olympia
Malte Großmann hat in seiner Laufbahn immer Schritt für Schritt nach vorne gemacht, auch jetzt im A-Kader. Die nächsten Ziele hat er sich schon gesteckt.Am Stützpunkt in Dortmund hat das Training der neuen Saison begonnen, für die Ruderer stehen trotz der immer weiter fallenden Temperaturen wieder täglich Einheiten im Zweier an. Das Team Deutschland-Achter arbeitet hart auf ein Ziel hin: Olympia 2020 in Tokio. Das gilt auch für Malte Großmann, der in seinem dritten Jahr im A-Kader den nächsten Schritt machen will. Von Ziel zu Ziel, das war schon immer sein Motto. „Gerade jetzt im Winter ist das Training hart, aber ohne Willen geht in unserem Sport nichts. Ich weiß, wofür ich es mache. Ich habe klare Ziele und dafür brenne ich“, sagt Großmann.
Großmanns Rudergeschichte begann im Spätsommer 2007. In der Sophie-Barat-Schule im Stadtbezirk Hamburg Rotherbaum stand ab der siebten Klasse Rudern auf dem Stundenplan. Großmann, eigentlich alles andere als eine Wasserratte, musste sich im Boot probieren und gewann auf Anhieb Spaß an der Sportart. So viel, dass er sich, als nach einem halben Jahr der Schulunterricht im Rudern vorbei war, direkt im Ruder-Club Favorite Hammonia anmeldete.
Tante Hella hat Olympia-Silber gewonnen
„Bis dahin habe ich auch noch Tennis und Hockey gespielt, aber das Rudern hat mich dann voll gefordert. Ich kannte mittlerweile viele Leute dort und habe mich nicht schlecht angestellt, also wollte ich es mal ausprobieren“, sagt Großmann, der aus einer Hockey-Familie stammt – Tante Hella Roth-Großmann gewann 1984 in Los Angeles sogar die olympische Silber-Medaille. Malte Großmann sammelte fortan seine Medaillen im Ruderboot. Die ersten Erfolge stellten sich schnell ein, die Ambitionen stiegen.
Im Jahr 2011 national ungeschlagen
„Anfangs stand vor allem der Spaß im Vordergrund. Ab meinem ersten Junioren-B-Jahr ging es dann immer mehr in Richtung Leistungssport. Das war eine Herausforderung für mich, die ich unbedingt annehmen wollte“, erzählt Großmann. An das gesteigerte Trainingspensum musste er sich jedoch erst gewöhnen, dafür lief es im zweiten Jahr bei den B-Junioren umso besser. 2011 blieb er im Zweier mit Michael Trebbow und im Vereinsachter auf nationaler Ebene ungeschlagen. So verdiente sich Großmann auch eine Nominierung für die Junioren-Nationalmannschaft, wo er beim Baltic-Cup erste internationale Erfahrungen sammelte.
„Angefühlt wie das Größte der Welt“
„Das hat mich angefixt, weiter zumachen. Danach wollte ich mehr, ich wollte unbedingt zur Junioren-WM. Ich setze mir immer neue Ziele, das treibt mich an“, sagt Großmann. Nach Achtungserfolgen beim Baltic-Cup erfüllte er sich 2013 bei den A-Junioren den Traum von der Weltmeisterschaft, wo er im Zweier gleich Gold holte. Ein Augenblick, den er nie vergessen wird: „In dem Moment hat es sich angefühlt wie das Größte der Welt.“
Im U23-Bereich setzte er seinen erfolgreichen Weg fort. Auf Anhieb schaffte er den Sprung in den nationalen U23-Achter, holte nach dem vierten Platz 2014 im Jahr 2015 WM-Gold und in 2016 WM-Bronze. Seit 2017 steht Großmann im Team Deutschland-Achter und hat sich gleich im ersten Jahr die erste Medaille gesichert: WM-Bronze mit Finn Schröder im Zweier mit Steuermann Jonas Wiesen.
Von Hamburg in den Pott
Bei der Eingewöhnung im A-Kader hat ihm auch der Umzug von Hamburg nach Dortmund geholfen, wo er Anfang der vergangenen Saison in die Nähe des Stützpunktes gezogen ist. „So habe ich mir das Pendeln erspart. Ich vermisse Hamburg schon ein bisschen, es ist und bleibt meine Heimat. Trotzdem fühle ich mich im Ruhrgebiet wohl. Meine halbe Familie hat ihre Wurzeln in Essen, mein Opa hat selbst noch unter Tage gearbeitet. Ich mag die Art der Menschen hier, sie tragen ihr Herz auf der Zunge.“
Der Blick geht auch über Tokio hinaus
Auch sportlich ist Großmann in Dortmund voll integriert. Zuletzt war er bei der WM als Ersatzmann mit dabei. Die nächsten Ziele hat er schon gefasst. „Ich nehme im A-Kader mit, was geht, lerne viel dazu und bin froh, Teil des Teams zu sein. Aber ich will auch angreifen und natürlich gerne den Sprung in eines der Boote schaffen“, verrät Großmann: „Der Fokus liegt jetzt voll auf der olympischen Saison. Ich will immer besser und stärker werden, will meine bestmögliche Leistung abliefern und schauen, was in Richtung Olympia 2020 geht.“ Der Blick geht aber auch über Tokio hinaus: „Aktuell gibt es für mich nichts anderes, diesem Ziel ordne ich alles unter. Aber Paris 2024 habe ich im Hinterkopf. Das wird das nächste Ziel.“ Ganz nach dem Motto: Von Ziel zu Ziel.
18.10.2019 | von Felix Kannengießer
Für seinen Traum von Olympia arbeitet Malte Großmann hart.
Bei der WM war Malte Großmann mit Marc Leske als Ersatzmann dabei und fieberte vom Streckenrand mit.
Seinen größten Erfolg im A-Kader feierte Malte Großmann bei der WM 2017 mit Finn Schröder im Zweier mit Steuermann Jonas Wiesen.
Wenn die Riemen in der Bootshalle bleiben…
Sport steht bei Großmann immer an Nummer eins, gerade im olympischen Jahr. Ab und zu muss er vom vielen Training aber etwas abschalten. Gut runterkommen kann er beim Golfen oder beim Studium, wo er an der TU Dortmund an seinem Bachelor in Wirtschaftsingenieurswesen bastelt. „Golf ist super, um den Kopf frei zu kriegen, und die Uni ist ein guter mentaler Ausgleich, da wird man mal auf andere Weise gefordert“, sagt Großmann: „Am besten kann ich aber mit meiner Freundin entspannen.“
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