Gebauer und Schröder starten im zweiten Anlauf durch
Für einige Monate ruderte das langjährige Duo mit neuen Partnern. Seit Mitte Juni sitzen sie wieder gemeinsam im Boot und haben sich auf Anhieb die WM-Plätze im Zweier gesichert. Das nächste Ziel ist schon anvisiert.Anfang des Jahres sah die Welt von Paul Gebauer und Wolf-Niclas Schröder noch recht trist aus: Nach fünf gemeinsamen Jahren im Zweier lief es nicht mehr so richtig rund, noch vor den Kleinbootmeisterschaften wurden sie auseinander gesetzt. Doch die beiden haben die getrennte Zeit genutzt, um sich individuell weiterzuentwickeln. Jetzt sitzen sie wieder zusammen im Boot und fahren mit neuer Kraft gemeinsam zur Weltmeisterschaft nach Linz-Ottensheim.
„Wenn mir das jemand nach den Kleinbootmeisterschaften gesagt hätte, dann hätte ich ihm den Vogel gezeigt“, sagt Gebauer, der bei der DM mit Peter Kluge auf Platz zwölf ruderte. Schröder holte mit Marc Kammann Rang acht. Als sie kurz darauf als Ersatz für das Team Deutschland-Achter nominiert wurden, schien der WM-Zug zunächst abgefahren.
„Schwierige Zeit“ mit positivem Effekt
„Das war schon eine schwierige Zeit“, erinnert sich Gebauer: „Im Nachhinein hat es uns aber beide weiter gebracht, dass wir mal nicht miteinander gerudert haben. Wir hatten uns damals etwas festgefahren.“ Die Impulse durch die Einstellung auf einen neuen Ruderpartner konnten beide nutzen. Schröder etwa sah sich mit dem U23-Aufrücker Marc Kammann in einer ganz neuen Rolle, wie er erzählt: „Da musste ich die Führung in die Hand nehmen. Für mich war das wichtig, dadurch habe ich mich ruderisch und menschlich weiterentwickelt.“
Nach dem Weltcup in Posen ergab sich dann kurzfristig eine Chance, weil die bisherigen Duos im Zweier nicht die erhofften Ergebnisse eingefahren hatten. Um das Ziel von der Olympia-Qualifikation nicht aus den Augen zu verlieren, wurde noch einmal umbesetzt – Gebauer und Schröder saßen fortan wieder gemeinsam im Boot. „Wir waren darüber auf jeden Fall happy, ganz nach dem Motto: zurück zu den Wurzeln. Wir haben uns dann auch relativ schnell wieder gefunden. Und es hat auf Anhieb besser geklappt als vor der Pause“, berichtet Gebauer.
Chance beim Weltcup genutzt
Beim Weltcup in Rotterdam setzten sie sich im internen Duell gegen Marc Leske und Paul Schröter durch. Nur 24 Hundertstel Sekunden schrammten die Berliner am Halbfinal-Einzug vorbei, holten dafür im C-Finale einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Für die beiden war es der erste internationale Auftritt im A-Bereich im Zweier. „Das war schon ein ganz anderes Level, als wir es gewohnt waren. Wir hatten im Vorlauf ein bisschen Pech und haben es im C-Finale besser gemacht. Das war kein schlechter Einstieg, aber wir wären gerne noch weiter vorne gelandet“, sagt Schröder.
Der Ehrgeiz hat das Duo stets ausgezeichnet. Zweier-Trainer Peter Thiede, der die beiden auch schon bei der U23 unter seinen Fittichen hatte, arbeitet gerne mit Gebauer und Schröder zusammen: „Sie sind fleißig und arbeiten immer konzentriert. Sie sind auch sehr konstruktiv, nehmen Dinge gut an. Außerdem sind sie absolute Wettkampftypen mit starken Sprintqualitäten. Jetzt müssen wir noch am Durchhaltevermögen für die 2000 Meter arbeiten.“
Neue Qualitäten
Die altbekannten Fähigkeiten des Duos sind noch vorhanden und durch die kurzzeitige Trennung voneinander sind auch neue hinzugekommen. Vor allem in Sachen Kommunikation hat sich etwas getan. „Wir reden deutlich mehr miteinander, sprechen die Dinge konkret an und gehen nicht von einem stillen Einverständnis des anderen aus“, beschreibt es Schröder.
„Wir können es schaffen“
Im Trainingslager in Völkermarkt gilt es nun, die Qualitäten weiter zu festigen und Schwächen auszumerzen. Aktuell wird viel an den Grundlagen gearbeitet. „Im Moment absolvieren wir viele Kilometer und arbeiten an kleinen Dingen. Es geht Schritt für Schritt voran. Im Trainingslager in München wollen wir den letzten Feinschliff reinkriegen und freuen uns schon auf das Streckenfahren“, berichtet Gebauer. Dann wird der Zweier schnell für die WM gemacht, wo Platz elf das Minimalziel ist, um die Qualifikation für Olympia zu sichern. „Wir wissen, dass es eine richtig große, spannende Aufgabe ist. Aber wir sind zuversichtlich gestimmt, weil wir glauben, dass wir dazu imstande sind. Wir können es schaffen und haben richtig Lust auf die WM“, so Gebauer.
24.07.2019 | von Felix Kannengießer
Paul Gebauer und Wolf-Niclas Schröder im Trainingslager in Völkermarkt.
Beim Weltcup in Rotterdam bewiesen Paul Gebauer und Wolf-Niclas Schröder, dass sie mit der internationalen Konkurrenz mithalten können.
Termine
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