WM-Vorbereitung startet in Völkermarkt

Das Team Deutschland-Achter bezieht das erste von zwei Trainingslagern in Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften. In Österreich haben sich die Sportler klare Ziele gesetzt.

Es geht in großen Schritten auf die WM zu: Das Team Deutschland-Achter hat in den nächsten Wochen die finalen Trainingslager vor sich. Seit dem heutigen Donnerstag arbeiten die Ruderer bis zum 4. August in Völkermarkt vor allem an den Grundlagen. Anschließend geht es von Österreich nach Dortmund und dann nach München, wo der Deutschland-Achter, der Vierer ohne Steuermann und der Zweier den letzten Schliff bekommen. „Jetzt beginnt der entscheidende Teil der Vorbereitung“, sagt Bundestrainer Uwe Bender.

Im ersten Teil des Trainingslagers in Völkermarkt wird vor allem an den Grundlagen geschraubt: Die Umfänge werden noch einmal erhöht, die Technik weiter verfeinert und die Ausdauer geschult – dafür geht es auch aufs Rad in die umliegenden Berge. Zum Ende der Tage in Österreich steht dann die Geschwindigkeit im Vordergrund. Beim Streckenfahren soll richtig Tempo gemacht werden. „Völkermarkt bietet ein gutes Trainingsrevier, das Gesamtpaket stimmt hier“, findet Bender.

Bender erwartet im Achter eine Trotzreaktion

Die harte Arbeit soll sich anschließend bei der WM auszahlen, wo alle drei Boote klare Ziele haben. Der Deutschland-Achter will seinen Titel verteidigen und damit zum dritten Mal in Folge Weltmeister werden. Dafür müssen die Deutschen wieder an den Briten vorbei, die während der Saison der hartnäckigste Konkurrent waren und zuletzt beim Weltcup-Finale in Rotterdam vorne standen. Für die Crew um Steuermann Martin Sauer war das ein ganz neues Gefühl, immerhin wurde bis dahin knapp drei Jahre lang jedes Final-Rennen über die olympische Distanz gewonnen.

„Nach dem Finale in Rotterdam war es für manchen sehr emotional, aber wir werden das in Völkermarkt nochmal genau aufarbeiten. Da muss man auch die unfairen Windbedingungen einberechnen“, meint Bender: „Es war klar, dass jeder einzelne Wettkampf hart wird und wir irgendwann auch mal ein Rennen verlieren können. Ich erwarte mir da nun eine Trotzreaktion. Das war ein Warnschuss der Briten vor unseren Bug. Jetzt sind wir vom Gejagten zum Jäger geworden. Wir wollen das als Motivation für das Trainingslager nehmen, hart an uns zu arbeiten, um den Titel bei der WM zu verteidigen.“

Vierer will den Schwung vom Weltcup mitnehmen

Auch der Vierer ohne Steuermann hat seine Ziele für Völkermarkt klar gesteckt. Zweimal konnten Nico Merget, Felix Brummel, Maximilian Planer und Felix Wimberger während der Saison Bronze holen: Bei der EM in Luzern und zuletzt beim Weltcup-Finale in Rotterdam. „Wir wollen die Zeit nutzen, um uns noch mehr zu stabilisieren und die Leistungen zu festigen. Wir hatten in Rotterdam einen positiven Abschluss, müssen jetzt genau da weitermachen und gut arbeiten“, sagt Vierer-Bundestrainer Tim Schönberg.

Eine der Stärken des deutschen Quartetts ist die hohe Maximalgeschwindigkeit, erzählt Schönberg weiter: „Da brauchen wir uns nicht zu verstecken. Wir müssen jetzt gucken, dass wir das auch über die Ziellinie bekommen. Die Jungs arbeiten sehr gut zusammen. Wir können die nächsten Wochen mit Selbstvertrauen angehen. Jeder hat das Ziel vor Augen, bei der WM eine Medaille zu gewinnen. Das gibt allen nochmal einen zusätzlichen positiven Antrieb.“

Gebauer und Schröder blicken positiv nach vorne

Das übergeordnete Ziel für alle deutschen Boote bei der WM ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio. Das gilt auch für den Zweier, der hierfür den elften Platz belegen muss und beim Weltcup in Rotterdam 13. wurde. Im Halbfinale fehlten Paul Gebauer und Wolf-Niclas Schröder nur 24 Hundertstel für das B-Finale. Deswegen geht der Blick auch optimistisch nach vorne. „In Rotterdam war viel Pech dabei. Im C-Finale haben die beiden mit dem Start-Ziel-Sieg gezeigt, was sie können. Wenn wir in Völkermarkt gut trainieren, haben wir realistische Chancen, bei der WM unser Ziel zu erreichen“, sagt Zweier-Bundestrainer Peter Thiede.

Vor allem auf den ersten tausend Metern zeigte das Duo beim Weltcup eine große Explosivität. In Völkermarkt werden die Grundlagen geschaffen, dass auch im zweiten Streckenabschnitt die Post abgeht. Gebauer und Schröder sitzen zwar erst seit Anfang Juli gemeinsam im Boot, haben dabei aber den Vorteil, dass sie früher schon jahrelang den Zweier geteilt hatten. „Sie haben sich schnell wieder aufeinander eingestellt. Trotzdem müssen sie am Zusammenspiel arbeiten und sich technisch weiter verbessern“, mahnt Thiede, der das Duo schon aus U23-Zeiten kennt: „Im U23-Bereich gehörten sie immer zu den schnellsten. Sie sind absolute Wettkampftypen, auf die man sich verlassen kann.“

18.07.2019 | von Felix Kannengießer

Völkermarkt bietet ein idyllisches Trainingsrevier.

Die Crew des Deutschland-Achter will in Völkermarkt die Grundlage legen, um bei der WM wieder an den Briten vorbeizuziehen.

Geht mit viel Selbstvertrauen in die WM-Vorbereitung: der Vierer ohne Steuermann.

Paul Gebauer und Wolf-Niclas Schröder stellen sich immer besser aufeinander ein.

Termine

SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg 

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