„Dieses Finale war extrem“

Laurits Follert, eines von zwei neuen Gesichtern im Deutschland-Achter, erzählt im Interview aus seinem Blickwinkel vom Sieg bei den Europameisterschaften.

Die erste Bewährungsprobe für den Deutschland-Achter ist bei den Europameisterschaften in Luzern mit dem siebten Titel in Serie gelungen. Für Laurits Follert und Christopher Reinhardt war es das erste Gold im deutschen Flaggschiff. Die beiden neuen Gesichter der Achter-Crew haben sich gut eingefügt und ihren Teil zum Sieg beigetragen. Im Interview verrät Follert, wie er die Tage seit der Nominierung erlebt hat, von wem sich der 23-Jährige Tipps holt und warum das EM-Finale für ihn „extrem“ war.

Was war die erste Reaktion, als du von deiner Nominierung für den Deutschland-Achter erfahren hast?

Laurits Follert: Daran kann ich mich gut erinnern, das war in einem Gruppengespräch. Ich habe mich riesig gefreut. Es ist schon etwas Besonderes, wenn du weißt, du bist jetzt Teil des Deutschland-Achters. Ziemlich schnell kam bei mir dann aber der zweite Gedanke auf, dass die Arbeit jetzt erst richtig anfängt. Ich will noch härter trainieren, denn der Deutschland-Achter hat in den letzten Jahren so viele Erfolge eingefahren. Und als Neuer im Boot sind die Augen nun auch auf mich gerichtet. Ich will mein Bestes für die Mannschaft geben.

Wie bist du von den anderen Ruderern aufgenommen worden?

Laurits Follert: Wir kennen uns ja alle schon lange, von daher war alles super. Ich wohne mit Hannes Ocik in einer Ruder-WG, er hat mir sehr geholfen. Er ist schon so lange dabei, er kann viele Dinge besser einschätzen als ich und mir einen anderen Blickwinkel aufzeigen. Wir reden fast jeden Abend. Es ist auch ein großes Glück, dass Johannes Weißenfeld im Achter hinter mir sitzt. Ich kann ihn alles fragen, er hat immer eine Antwort parat.

Wie hast du die EM erlebt?

Laurits Follert: Wir sind gut reingekommen. Im Vorlauf haben wir vor allem im ersten Streckenabschnitt ein gutes Rennen abgeliefert, hinten heraus konnten wir dann sogar etwas Tempo rausnehmen. Der Vorlauf hat uns ein gutes Gefühl gegeben, wir wussten aber ganz genau, dass am Sonntag noch die Briten und die starken Holländer warten, die im Vorlauf ja sogar eine schnellere Zeit als wir hatten. Das Finale lief anfangs nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir wollten vorneweg fahren und das Rennen bestimmen, aber wir sind schwach aus den Startblöcken gekommen. Wir wollten es dann auf dem nächsten Teilstück regeln, das ist uns gut gelungen. Mit viel Kampf, Willen und unseren Spurts haben wir das Ding nach Hause geschaukelt.

Wie hat sich der erste Sieg im Deutschland-Achter für dich angefühlt?

Laurits Follert: Es war ein tolles Gefühl, vor allem dann gleich Europameister zu werden. Das war die erste Medaille im internationalen Bereich für mich. Es ist schon etwas Besonderes, mit der Achter-Crew ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Nach dem Rennen ist auch einiges von mir abgefallen. Jedes Rennen ist anstrengend, aber dieses Finale war schon extrem: einerseits wegen des großen Kampfes, den wir geliefert haben, auf der anderen Seite auch wegen der Anspannung bei meinem ersten großen Achter-Finale.

Was zieht ihr für Erkenntnisse aus der EM?

Laurits Follert: Nach so einem Rennen lässt sich sehen, was gut und was nicht so optimal gelaufen ist. Wir haben gemerkt, dass wir bis zum nächsten Weltcup noch einige Schritte nach vorne machen müssen. Vor allem in unsere Teamarbeit im Achter müssen wir noch Arbeit stecken, unsere Technik verfeinern und effizienter werden. Dafür ist der Wille bei allen schon voll da, das hat man auch bei der EM gesehen. Jeder gibt alles für den anderen. Das ist ein guter Punkt, an den wir anknüpfen können.

04.06.2019 | Interview: Felix Kannengießer

Laurits Follert konnte bei der EM seinen ersten Titel im Deutschland-Achter feiern.

Wohnen seit einem Jahr zusammen mit Marc Leske in einer Ruder-WG: Laurits Follert und Hannes Ocik.

Von seinem Hintermann Johannes Weißenfeld holt sich Laurits Follert gerne Tipps.

Bilder: Lennart Heyduck

Termine

Präsentation Team Team Deutschland-Achter (Dortmund, 04. April 2024)
Weltcup in Varese (Italien, 12.-14. April 2024)
EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April 2024)
Qualifikationsregatta in Luzern (Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern (Schweiz, 24.-26. Mai 2024)

Weltcup in Poznan (Polen, 14.-16 Juni 2024)
Trainingslager in Völkermarkt (Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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