Zwölf Duos, ein Ziel

Die Ruderer aus dem Team Deutschland-Achter stehen vor dem ersten großen Wettkampf und wollen alle ins Finale. Wir stellen die 12 Duos und den Einer aus dem A-Kader für die Kleinbootmeisterschaften vor.

Für das Team Deutschland-Achter geht es im Kleinboot in den kommenden Wochen in die heiße Phase. Im Zweier steht am 26. März zunächst der Vortest an. Auf dem Fühlinger See in Köln werden ab 10.30 Uhr die Vorläufe ausgefahren, ab 15.30 Uhr folgen dann die Finalrennen. Am Samstag, 30. März, folgt der 2.000-Meter-Ergotest in Dortmund, ehe es vom 12. bis 14. April bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften um Titel geht – und um weitere gute Argumente für einen der Rollsitze in einem der nationalen Boote. „Der Vortest ist eine erste Bestandsaufnahme, die Deutsche Meisterschaft wird entscheidend für die Selektion“, sagt Bundestrainer Uwe Bender.

Wir werfen einen Blick auf die 12 Duos und den Einer aus dem A-Kader.

22.03.2019 | von Felix Kannengießer, Fotos: Lennart Heyduck

Malte Jakschik und Richard Schmidt gehen als Titelverteidiger in den Wettbewerb. Die beiden kennen sich wie ihre Westentasche, fahren seit 2014 gemeinsam im Deutschland-Achter und verstehen sich auch neben dem Wasser prächtig. Seit 2016 bilden sie ein Duo und haben seitdem einmal Silber und zuletzt zweimal die Goldmedaille bei der DM abgeräumt. In den vergangenen zwei Jahren leisteten sich die beiden Musterprofis dabei im Finale vor allem mit Torben Johannesen und Johannes Weißenfeld einen harten Kampf.

Nico Merget und Felix Brummel sitzen erst seit dieser Saison zusammen im Zweier und haben sich doch zu so einer Art Geheimtipp gemausert. Die beiden kennen sich aus dem Vierer ohne Steuermann und harmonieren gut. Beim bisher einzigen Vergleich der Saison, der Langstrecke in Dortmund im vergangenen Dezember, wurde das Duo bei seiner Premiere gleich Zweiter. Bei der letzten Kleinbootmeisterschaft standen beide im Finale, Brummel wurde mit René Schmela Vierter, Merget mit Malte Daberkow Sechster. Zusammen wollen sie nun noch höher hinaus.

Ein neues Duo bilden Hannes Ocik und Christopher Reinhardt. Der Schlagmann des Deutschland-Achters verfügt über viel Erfahrung, hat im deutschen Paradeboot einige Titel gesammelt. Der 21-jährige Reinhardt bringt eine starke Physis mit und ist nach seiner Knieverletzung wieder voll belastbar. Für die beiden wird es der erste gemeinsame Wettbewerb, im Trainingslager in Gavirate machte das Duo einen guten Eindruck.

Eric Johannesen und Paul Schröter sind erfahrene Ruderer, als Duo sind sie jedoch erstmals im Zweier vereint. Für beide stehen die Zeichen auf Angriff: Der 30-jährige Johannesen war lange Jahre Teil des Deutschland-Achters, wurde Olympia-Sieger 2012 und -Zweiter 2016. Nach einem Pausenjahr ist er wieder für höhere Aufgaben bereit. Der 28-jährige Schröter wurde lange von Verletzungen und einer Allergie zurückgeworfen. Umso stärker ist er zurückgekehrt: Im vergangenen Jahr holte er DM-Bronze mit Laurits Follert.

Peter Kluge und Paul Gebauer haben immer ein Lachen auf den Lippen. Die beiden sind aber nicht nur für gute Laune zuständig, sondern wollen mit Leistung auf dem Wasser überzeugen. Kluge hatte in den vergangenen Jahren viele Zweier-Partner, das DM-Finale ist sein großes Ziel. Gebauer hat über sieben Jahre zusammen mit Wolf-Niclas Schröder gerudert, ist mit ihm gemeinsam zum Leistungszentrum nach Dortmund gezogen und bildete mit ihm den Vierer ohne Steuermann 2016/17. Die Neubesetzung hat beiden einen neuen Impuls gegeben.

Janek Schirrmacher und Malte Großmann sitzen seit diesem Jahr zusammen im Zweier. Großmann hat seit seinem Aufstieg in den A-Kader 2016 schon des öfteren Eindruck hinterlassen. Im Jahr 2017 ruderte er im Zweier mit Steuermann bei den Weltmeisterschaften zu Bronze, zuletzt war er als Ersatzmann beim Team Deutschland-Achter mit dabei. Mit Schirrmacher hat er nun einen U23-Aufrücker an seiner Seite, der sich große Ziele gesetzt hat. Der Achter-Junioren-Weltmeister von 2014 will auch im A-Kader anklopfen.

Johannes Weißenfeld und Torben Johannesen wurden kurz vor den Olympischen Spielen 2016, wo sie als Ersatzmänner dabei waren, zusammengesetzt und haben seitdem eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Die beiden sind in den letzten zwei Jahren bei allen Zweier-Wettbewerben stets auf dem Treppchen gelandet. Bei der DM wurden sie 2017 und 2018 knapp hinter Malte Jakschik und Richard Schmidt Zweiter, bei der Langstrecke in Dortmund siegten sie zweimal, bei der Frühjahrs-Langstrecke in Leipzig hatte jeder einmal die Nase vorne.

Bei Felix Wimberger und Maximilian Planer sind die Mechanismen eingespielt. Keiner im Team Deutschland-Achter kennt sich so gut wie der Passauer und der Bernburger. Seit sechs Jahren rudern sie zusammen im Zweier. Doch die Freundschaft reicht noch länger zurück: Bereits 2008 wurden sie im Achter gemeinsam Junioren-Weltmeister, vier Jahre später bei der U23-WM Zweiter. Auch im Senioren-Bereich haben beide gemeinsam ihren Weg gemacht und sind mittlerweile Teil des Paradebootes, das zweimal in Folge in gleicher Besetzung Weltmeister geworden ist.

Jakob Schneider und Laurits Follert wollen gemeinsam den nächsten Schritt machen. Schneider, der zuletzt mit Hannes Ocik gerudert ist, nimmt als zweifacher Achter-Weltmeister in diesem Duo nun die Rolle des erfahreneren Ruderers ein. Follert will seine Ambitionen nach DM-Bronze im letzten Jahr untermauern. Das neu gebildete Duo hat viel Power und stellt sich der Aufgabe, die PS nun gut auf die Strecke zu bringen.

Erst kurzfristig hat sich das Duo Anton Braun und Marc Leske gefunden. Weil Brauns Zweier-Partner Felix Drahotta gesundheitsbedingt ausfällt, wurde noch einmal umbesetzt. Mit Marc Leske stimmte die Chemie, nun will sich das Duo trotz der kurzen Vorbereitungszeit beweisen. Braun weiß, wie man im Zweier siegt: 2013 und 2016 stand er mit Drahotta ganz oben auf dem Treppchen. Leske kommt gerade aus dem U23-Bereich, hat seine Visitenkarte im A-Kader schon hinterlassen. Jetzt soll der nächste Schritt folgen.

Wolf-Niclas Schröder und Marc Kammann haben bei der DM ihren ersten gemeinsamen Auftritt. Für den Berliner Schröder war es natürlich eine Umstellung, nachdem er sieben Jahre mit Paul Gebauer gerudert war, doch das Duo hat gut zusammengefunden. Im Trainingslager in Gavirate haben sie sich aufeinander eingestellt und schnell gesteigert. Die guten Trainingsleistungen wollen beide auch auf die kommenden Wettbewerbe übertragen. Für U23-Ruderer Marc Kammann ist es die Chance, sich zu empfehlen. Der 21-Jährige ist der jüngste im Team.

Anton Schulz und Jacob Schulte-Bockholt kennen sich gut aus der U23-Trainingsgruppe am Dortmunder Leistungszentrum, nun wollen beide gemeinsam im A-Kader angreifen. Schulte-Bockholt kommt mit der Empfehlung von zwei U23-WM-Medaillen, er will es seinem ehemaligen Ruderpartner Laurits Follert nachtun und sich im Team Deutschland-Achter festbeißen. Gleiches gilt für Schulz, der 2013 im Junioren-Achter Weltmeister wurde und 2017 im U23-Achter bei der WM auf dem fünften Platz landete.

Jakob Gebel musste bei der Zweierfindung in den sauren Apfel beißen. Weil Felix Drahotta kurzfristig ausgefallen ist und nun Gebels ursprünglicher Partner Marc Leske mit Anton Braun rudert, musste der 22-Jährige umsatteln. Bei den Deutschen Meisterschaften will sich Gebel, der gerade aus dem U23-Bereich in den A-Kader aufgestiegen ist, jetzt über eine gute Leistung im Einer empfehlen.

Termine

Präsentation Team Team Deutschland-Achter (Dortmund, 04. April 2024)
Weltcup in Varese (Italien, 12.-14. April 2024)
EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April 2024)
Qualifikationsregatta in Luzern (Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern (Schweiz, 24.-26. Mai 2024)

Weltcup in Poznan (Polen, 14.-16 Juni 2024)
Trainingslager in Völkermarkt (Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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