Deutschland-Achter macht in Kärnten Schritt nach vorne

In Völkermarkt hat das deutsche Flaggschiff noch einmal seine Fähigkeiten geschärft. Die WM-Vorbereitung geht nun in die heiße Phase.
 

Es geht in großen Schritten auf die WM zu. Über zwei Wochen harter Arbeit im Trainingslager in Völkermarkt liegen hinter dem Team Deutschland-Achter, das am heutigen Donnerstag die Rückreise nach Dortmund angetreten hat. Die Ruderer fiebern nun dem großen Ziel von der Titelverteidigung und einer weiteren perfekten Saison entgegen: Bis zu den Weltmeisterschaften im bulgarischen Plovdiv ab dem 9. September sind es nur noch 17 Tage.

In Völkermarkt haben die Ruderer den Trainingsumfang gesteigert und drei Einheiten pro Tag hinter sich gebracht. Bundestrainer Uwe Bender bescheinigt seinen Sportlern aus dem Deutschland-Achter sehr gute Fortschritte: „Sie haben technisch sehr konzentriert gearbeitet und sich gut weiterentwickelt.“ Dazu haben auch die guten Bedingungen in der Unterkunft, dem Hotel Orchidee am Klopeiner See, und auf dem Stausee beigetragen. „Das Wetter war toll, beim letzten Mal in Österreich hatten wir viel mehr Treibholz als Hindernisse. Diesmal hatten wir verhältnismäßig wenig Strömung auf der Drau“, schwärmt Bender.

Herausforderungen gemeistert

Nur an einem Tag wurde das Wetter ungemütlich, als die Achter-Ruderer gerade in Vierern unterwegs waren. Aufgrund des wasserfallartigen, überraschenden Regenfalls gingen einige der Athleten mit ihren Booten unter – am Ende konnten sich aber alle mit ihrem Material ans Ufer retten und schon am Abend wieder über den Vorfall lachen. Einen kleinen Bootsschaden am Achter gab es hingegen, als an einem anderen Tag plötzlich ein Baumstamm unter der Wasseroberfläche auftauchte. Schwert und Steuer rissen ab, binnen weniger Stunden konnte das Boot aber repariert werden.

Ausgewogene Mischung an Trainingsformen

Vor allem ruderten die Achter-Recken im Großboot, aber auch im Zweier und Vierer ohne Steuermann standen einige Kilometer auf dem Stausee an. Dazu kamen Einheiten im Kraftraum, auf der Gymnastikmatte und auf dem Rennrad. „Wir haben uns für einen guten Mix an Trainingsformen entschieden. Besonders beliebt waren die Radtouren“, verrät Bender. Kein Wunder, bei dem Ausblick, den die traumhafte Kulisse der Kärntener Berge zu bieten hat. Doch Berge bedeuten auf dem Rad immer ebenso ein bisschen Qual. Aber selbst die intensive Tour hoch zum Schaidasattel (1.069 Höhenmeter mit bis zu 12 Prozent Steigung) wurde gemeistert.

Bender: „Einiges für das Teambuilding getan“

Noch weiter in die Höhe führte die Sportler die Gipfel-Wanderung zum Hochobir. Bis zum Gipfelkreuz auf 2.139 Meter kraxelten die Ruderer dabei und schafften 1.600 Höhenmeter in zwei bis drei Stunden. „Das hatte nebenbei für uns alle einen großen Spaßfaktor, aber auch das hatte einen ordentlichen Trainingseffekt“, fand Bender. Anschließend ging’s noch zum Bogenschießen. „Wir können insgesamt ein positives Fazit vom Trainingslager ziehen. Wir sind wieder weitergekommen und haben einiges für das Teambuilding getan“, fasste der Bundestrainer das nun schon vierte Trainingslager in Völkermarkt zusammen.

Und er will auch im nächsten Sommer wieder kommen. Hier hat sich allerdings zusätzlich zu den Österreichern und Dänen auch die komplette Nationalmannschaft von Neuseeland mit einer Vielzahl an Sportlern und Booten angemeldet. „Das könnte zum Problem werden – weniger auf dem Wasser, dafür aber bei der Nutzung von Kraftraum und Ergometern“, befürchtet Bender.

Letztes WM-Trainingslager am Stützpunkt in Dortmund

Zurück in Deutschland haben die Sportler sich zwei freie Tage verdient, um noch einmal die Köpfe frei zu bekommen und den Körpern Ruhe zu gönnen, bevor es in die heiße Phase vor der WM geht. Vom 25. August bis zum 1. September steht das letzte Trainingslager am Stützpunkt in Dortmund an, dann folgt die Anreise nach Bulgarien.

 

23.08.2018 | von Carsten Oberhagemann und Felix Kannengießer

 

Der Deutschland-Achter fand auf dem Völkermarkter Stausee optimale Ruderbedingungen vor.

Zwischendurch ging es vor traumhafter Kulisse auf das Rennrad.

Auch für das Teambuilding wurde einiges getan: Zum Beispiel auf dem Gipfel (Martin Sauer, Hannes Ocik und Carsten Oberhagemann), bei der Mittagsjause (Malte Jakschik und Johannes Weißenfeld) und beim Bogenschießen.

Termine

SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg 

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