EM in Glasgow: Achter als Titelverteidiger das gejagte Boot
Der Deutschland-Achter will seine Serie nach fünf Titeln in Serie ausbauen. Auch der Vierer und Zweier ohne Steuermann peilen große Ziele an.
Es ist das letzte Kräftemessen vor der WM: Bei den Europameisterschaften in Glasgow will sich das Team Deutschland-Achter vom 2. bis 5. August noch einmal von der besten Seite präsentieren, bevor es in die heiße Phase im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Plovdiv (Bulgarien, 9.-16. September) geht. Der Deutschland-Achter ist als Titelverteidiger das gejagte Boot, zuletzt konnte das deutsche Paradeboot fünfmal in Serie EM-Gold gewinnen. Der Vierer ohne Steuermann peilt eine Medaille an und der Zweier ohne Steuermann will diesmal unbedingt ins A-Finale.
Die EM bekommt diesmal eine besondere mediale Aufmerksamkeit. Die Ruder-Europameisterschaft ist in diesem Jahr in die neu ins Leben gerufenen European Championships eingebunden. Vom 2. bis 12. August finden in Glasgow und Berlin parallel in sieben Sportarten – Rudern, Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren, Triathlon, Turnen und Golf – die Titelkämpfe um die EM-Medaillen statt. Die ARD und das ZDF zeigen insgesamt rund 100 Stunden Spitzensport in zehn Tagen, auch Eurosport überträgt live aus Glasgow und Berlin. In Zukunft sollen die Europameisterschaften alle vier Jahre in diesem Format ausgetragen werden.
Deutschland-Achter mit Selbstbewusstsein
Eines der deutschen Zugpferde der European Championships ist der Deutschland-Achter. Der Titelverteidiger reist mit dem Selbstvertrauen von drei Weltcup-Siegen an, auch wenn es im Finale von Luzern ziemlich knapp zuging. „Das war nicht unser bestes Rennen. Wir wollen das aber positiv bewerten, denn wir haben trotzdem gewonnen. In Glasgow wollen wir unsere beste Leistung abrufen, dann wird sicher auch eine gute Platzierung herauskommen“, sagt Bundestrainer Uwe Bender.
Bei der EM wird es zum Duell mit dem Dauerrivalen Großbritannien kommen, das den dritten Weltcup ausgelassen hatte, davor aber zweimal knapp hinter dem deutschen Flaggschiff landete. Holland und Rumänien haben ebenfalls Ambitionen angemeldet. Und Italien hat seinen Achter kurzfristig umbesetzt. Insgesamt haben sieben Nationen einen Achter gemeldet, so dass die Sieger der Vorläufe am Donnerstag (ab ca. 13 Uhr Ortszeit/14 Uhr MESZ) direkt das Finale am Sonntag erreichen. „Auch ohne die Gegner aus Übersee wird es spannend bleiben. Besonders die Briten sind sicher motiviert, auf ihrem Heimatboden den Titel zu gewinnen“, meint Bender.
Gutes Trainingslager
Doch da haben die Deutschen, die seit den Olympischen Spielen 2016 kein Finalrennen verloren haben, etwas dagegen. Im Trainingslager am Dortmunder Stützpunkt machten Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Maximilian Planer, Felix Wimberger, Johannes Weißenfeld und Steuermann Martin Sauer noch einmal Fortschritte. „Wir haben unser Programm mit kleinen Abstrichen wegen der Hitze ordentlich durchgezogen, so wie wir es uns vorgestellt hatten“ sagt Bender. Unter anderem standen Messbootfahrten auf dem Plan, bei denen an den letzten kleinen Stellschrauben gedreht wurde. Vor der Abreise am Dienstag gab es zur Regeneration zwei freie Tage.
Vierer-Crew peilt Medaille an
Der Vierer ohne Steuermann hat den sechsten Platz von Luzern analysiert und will bei der EM an den Medaillenerfolg vom zweiten Weltcup in Linz anknüpfen. „Wir wollen Luzern hinter uns lassen und aus den Fehlern lernen. Wir haben im Trainingslager in Dortmund gut gearbeitet und fahren zuversichtlich nach Glasgow“, sagt Vierer-Bundestrainer Tim Schönberg. Eine Medaille ist für Felix Drahotta, Peter Kluge, Nico Merget, Felix Brummel das erklärte Ziel, die Konkurrenz aber ist stark. Mit den Niederlanden, Großbritannien und dem frisch gekürten U23-Weltmeister Rumänien droht ein harter Kampf, den das Quartett annimmt. „Wir sind wieder top motiviert und wollen mit Selbstvertrauen in die Rennen starten. Das Trainingslager hat uns als Team noch einmal enger zusammenrücken lassen. Wir wollen bei der EM ganz klar oben angreifen“, sagt Felix Brummel.
Zweier will ins A-Finale
Für Laurits Follert und Paul Schröter im Zweier ohne Steuermann ist das A-Finale das Ziel, nachdem sie es bei den Weltcups dreimal verpasst hatten und mit dem B-Finale vorlieb nehmen mussten. Im Zweier ist Konkurrenz aus Europa aber groß. „Wir nehmen uns das A-Finale als großes Ziel vor, aber wir müssen darum kämpfen und unsere Lehren aus den Weltcups ziehen“, sagt Christian Viedt, der seinen Schützlingen gute Fortschritte im Trainingslager bescheinigt: „Wir haben vor allem die Stabilität ausgebaut. Die Jungs sind auf einem guten Weg.“
01.08.2018 | von Felix Kannengießer
Bei der EM 2017 in Racice ganz oben: der Deutschland-Achter.
Bei den Weltcups in dieser Saison konnte die Achter-Crew Selbstbewusstsein sammeln.
Bundestrainer Uwe Bender ist optimistisch für die EM.
Bundestrainer Uwe Bender ist optimistisch für die EM.
Das A-Finale ist für den Zweier das Ziel.
Fotos: Detlev Seyb
Zeitplan
Europameisterschaft in Glasgow vom 2. bis 5. August:
Deutschland-Achter: Donnerstag Vorlauf (ab 13.06 Uhr Ortszeit/14.06 Uhr MESZ); Freitag Hoffnungsläufe (ab 11.30 Uhr Ortszeit/12.30 Uhr MESZ); Sonntag Finale (ab 12.45 Uhr Ortszeit/13.45 Uhr MESZ).
Vierer ohne Steuermann: Donnerstag Vorlauf (ab 10.12 Uhr Ortszeit/11.12 Uhr MESZ); Freitag Halbfinale (ab 11.54 Uhr Ortszeit/12.54 Uhr MESZ); Samstag Finale (ab 12 Uhr Ortszeit/13 Uhr MESZ).
Zweier ohne Steuermann: Donnerstag Vorlauf (ab 9.42 Uhr Ortszeit/10.42 Uhr MESZ); Freitag Halbfinale (ab 11.42 Uhr Ortszeit/12.42 Uhr MESZ); Samstag Finale (ab 11.30 Uhr Ortszeit/12.30 Uhr MESZ).
Termine
SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg
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