Deutschland-Achter im Zeitfahren Zweiter – Australien schneller

Weltcup in Linz: Das deutsche Flaggschiff muss in den Hoffnungslauf (Samstag, 13.18 Uhr). Vierer und Zweier ziehen ins Halbfinale ein.
 

Im Kampf gegen die Uhr fehlten am Ende 32 Hundertstel Sekunden: Der Deutschland-Achter musste sich im als Zeitfahren ausgetragenen Vorlauf beim Weltcup in Linz-Ottensheim mit Platz zwei zufrieden geben. Australien war eben diese 32 Hundertstel schneller. Damit verpasste das deutsche Paradeboot den direkten Finaleinzug und muss am Samstag mit dem Hoffnungslauf ein Extra-Rennen bestreiten.

 

„Mit dem Time-Trial-Modus hatten wir eine andere Situation als bisher. Aber wir hatten uns vorgenommen auch dieses Rennen zu gewinnen. Doch die Australier waren der erwartet starke Gegner“, sagte Bundestrainer Uwe Bender, der auf dem Nebenarm der Donau ein Boot nach dem anderen ins Ziel kommen sah: Zuerst kam der Deutschland-Achter, der bei der Zeitnahme an der 1.000-Meter-Marke noch eine halbe Sekunde vor dem neuen Konkurrenten aus Australien lag. Doch auf der zweiten Streckenhälfte – vor allem auf den dritten 500 Metern – waren die eine Minute später gestarteten Widersacher von „Down Under“ schneller. Polen und Neuseeland waren weit abgeschlagen.

 

Wieder Bord-an-Bord-Kampf im Hoffnungslauf

 

„Respekt an die Australier. Sie haben eine starke Truppe. Aber Sonntag wird sich zeigen, ob es eine Eintagsfliege war oder ob sie wirklich besser sind“, sagte Jakob Schneider. Zunächst aber muss am Samstag (13.18 Uhr) der Hoffnungslauf gefahren werden, in dem der Weltmeister aus Deutschland auf Olympiasieger Großbritannien, den WM-Dritten Italien, Polen, Neuseeland und das zweite Boot aus den Niederlanden trifft. Dann wird wieder im normalen Rennmodus gefahren. Im Bord-an-Bord-Kampf geht’s dann um vier weitere Finaltickets.

 

„Auf den Modus mit den Time Trials hätten wir gerne verzichtet. Es ist leichter, wenn die Gegner neben einem auf der Bahn liegen. Aber das hilft nichts. Jetzt gilt es, die Aufgabe Hoffnungslauf zu lösen“, sagte Steuermann Martin Sauer. Und Johannes Weißenfeld ergänzte: „Wir sind technisch gut gefahren. Aber wir können noch mehr aus uns rausholen, wenn die anderen Boote neben uns liegen.“

 

Vierer mit drittschnellster Zeit sicher im Halbfinale

 

Erfolgreich war auch der Auftakt des Vierers ohne Steuermann in Linz. Die Crew, die erstmals mit ihrem Schlagmann Felix Drahotta antrat, qualifizierte sich als Vorlauf-Zweiter hinter Rumänien direkt für das Halbfinale am Samstag (ab 11.54 Uhr). Dabei fuhren Felix Brummel, Nico Merget, Peter Kluge und Drahotta mit 5:56,92 Minuten die insgesamt drittschnellste Zeit und ließen im direkten Vergleich Vize-Weltmeister Italien hinter sich.

 

„Das Ergebnis zeigt, dass wir in der Weltspitze mitfahren können. Aber man muss natürlich abwarten, wie es im richtigen Rennen aussieht“, sagte Bundestrainer Tim Schönberg nach dem Zeitfahren. Schließlich hielt sich auch der Abstand zu Weltmeister Australien mit zwei Sekunden in Grenzen. „Die Bedingungen waren nicht einfach. Auf den letzten 500 Metern hatten wir mit der Welle zu kämpfen und ein paar Wackler drin. Da mussten wir wach sein. Aber insgesamt haben wir schnell zusammengefunden. Ich bin zufrieden mit der Zeit und freue mich aufs Halbfinale“, meinte Nico Merget.

 

Zweier zieht über den Hoffnungslauf ins Halbfinale ein

 

Auch der Zweier ohne Steuermann mit Laurits Follert und Paul Schröter zog ins Halbfinale ein, allerdings musste das Duo am ersten Regattatag zweimal über die volle Distanz gehen. Zunächst reichte im Vorlauf die zweitschnellste Zeit hinter Frankreich nicht fürs direkte Weiterkommen. „Bei katastrophalen Bedingungen sind wir die ersten 1.000 Meter noch gut mitgefahren. Dann kamen wir mit dem Wind und der Welle aber nicht zurecht“, sagte Follert.

 

Somit musste der Zweier am Nachmittag im Hoffnungslauf noch einmal ran – und hier setzten sich Follert/Schröter sicher durch. „Wir wollten ein schönes Rennen fahren, was uns dann auch ganz gut gelungen ist. Somit gehen wir guten Mutes ins morgige Halbfinale. Wir haben keine Außenbahn und sind näher am Geschehen dran. Wir haben Lust, vorne mitzumischen“, so Follert voller Zuversicht.

22.06.2018 | Von Carsten Oberhagemann 

 

 

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Weltcup in Linz: Der Deutschland-Achter mit Schlagmann Hannes Ocik musste sich beim Zeitfahren im Vorlauf mit Platz zwei zufrieden geben.

Fotos: Detlev Seyb

Der Vierer fuhr als Vorlauf-Zweiter auf direktem Weg ins Halbfinale.

Foto: Detlev Seyb

Platz zwei reichte für den Zweier nicht fürs direkte Weiterkommen: Laurits Follert und Paul Schröter müssen über den Hoffnungslauf gehen.

Foto: Detlev Seyb

Ergebnisse

Ergebnisse, Weltcup in Linz-Ottensheim:

Achter, Vorlauf: 1. Australien 5:29,79 Minuten, 2. Deutschland-Achter (Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Torben Johannesen, Maximilian Planer, Felix Wimberger, Johannes Weißenfeld, Martin Sauer) 5:30,11, 3. Polen 5:39,07, 4. Neuseeland 5:40,06.

Vierer ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Rumänien 5:56,04 Minuten, 2. Deutschland (Felix Drahotta, Peter Kluge, Nico Merget, Felix Brummel) 5:56,92, 3. Italien 5:57,67, 4. Österreich 5:57,83, 5. China 1 6:07,52.

Zweier ohne Steuermann, Vorlauf: 1. Frankreich 1 6:21,35 Minuten, 2. Deutschland (Laurits Follert, Paul Schröter) 6:28,74, 3. Kroatien 2 6:37,19, 4. Schweiz 6:51,39, 5. Österreich 2 6:54,64.

Zweier ohne Steuermann, Hoffnungslauf: 1. Deutschland (Laurits Follert, Paul Schröter) 6:36,16 Minuten, 2. Ukraine 2 6:37,53, 3. Neuseeland 6:39,96, 4. Italien 1 6:43,53.

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