Planer und Wimberger: Die Mechanismen sind eingespielt
Seit fünf Jahren schon bilden Maximilian Planer und Felix Wimberger einen erfolgreichen Zweier. A-Finale ist das Ziel bei der Kleinbootmeisterschaft.
Am Samstag geht es für das „Team Deutschland-Achter“ ins Trainingslager nach Lago Azul. Dort wird in den Groß- und Mittelbooten gearbeitet, aber auch in den Zweiern, denn gut zwei Wochen nach der Rückkehr aus Portugal stehen Anfang April schon die Leistungsüberprüfungen in Leipzig mit dem Langstrecken- und Ergometertest an. Zwei Wochen danach folgt die Deutsche Kleinbootmeisterschaft in Essen. Alle Duos haben ein klares Ziel vor Augen: vorne landen, um die begehrten Rollsitze in den nationalen Booten zu ergattern. Wir stellen in den kommenden Wochen einige der nationalen Zweier vor, heute Maximilian Planer und Felix Wimberger.
Vor fünf Jahren brachte der Zufall die beiden zusammen; Planer war gerade von einer Verletzung genesen und Wimberger stand ohne Partner da – also setzten sie sich zusammen ins Boot. „Es hat dann auf Anhieb gut funktioniert. Wir kannten uns ja schon von den Junioren und der U23“, erinnert sich Felix Wimberger, der mit Maximilian Planer im Junioren-Achter Weltmeister wurde (2008) und im U23-Achter WM-Silber holte (2012).
Das Ziel ist eine Medaille
Gleich im ersten gemeinsamen Jahr fuhren die beiden bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften (DKBM) auf den dritten Platz und qualifizierten sich so erstmals für den Deutschland-Achter, mit dem sie 2014 in Belgrad Europameister und in Amsterdam Vize-Weltmeister wurden. Platz drei ist auch diesmal bei der DKBM ab dem 20. April ein Ziel. „Wir müssen uns nicht verstecken. Das A-Finale sollte es auf jeden Fall werden und am liebsten wollen wir eine Medaille mitnehmen“, erzählt Planer.
Duo profitiert von Erfahrung
Wimberger stimmt da mit ein. „Wir wollen aufs Podium“, bekräftigt er. Der 28-Jährige aus Passau sieht sich und seinen Partner aktuell gut in Form. Die Gefahr, dass man mit steigender Verweildauer als Duo blind für seine Fehler wird, sieht er nicht: „Ich merke nichts davon, ganz im Gegenteil. Wir profitieren von unserer Erfahrung. Wir motivieren uns gegenseitig und wissen, wie wir mit dem anderen in bestimmten Situationen umgehen müssen, um auf eine Top-Leistung zu kommen. Wir ergänzen uns gut.“
Auch menschlich auf einer Linie
Vor dem Rennen etwa ist Wimberger eher in sich gekehrt, während Planer sich um die Organisation kümmert. Auf dem Wasser sind beide jedoch voll im Einklang. „Unsere Mechanismen sind eingespielt, auf und neben dem Wasser. Auch menschlich passt es super“, verrät Planer: „Das ist ein wichtiger Faktor, das hat man ja in der vergangenen Saison auch beim Deutschland-Achter gesehen.“ Beide gehörten im letzten Jahr zu der Crew des deutschen Flaggschiffs, die von Sieg zu Sieg bis zum WM-Titel gerudert ist.
Beinahe-Kollision mit einem Schiff
Die Abstimmung zwischen Planer und Wimberger sitzt, das war Ende 2017 auch bei einem Vorfall im Training zu beobachten, der beiden einen Schrecken beschert hatte. Auf einer 20-Kilometer-Runde über den Dortmund-Ems-Kanal kam dem Zweier bei Kilometer elf ganz plötzlich ein großes Schiff entgegen. „Da war mein Puls bei gefühlt 200. Jede Bewegung musste sitzen, damit wir nicht kollidieren. Das Schiff war nur knapp zehn Meter entfernt. Wir haben es geschafft, auszuweichen. Danach konnten wir darüber lachen“, erzählt Planer.
Gegenseitige Wertschätzung
Der 27-Jährige aus Bernburg ist in jeder Hinsicht froh, dass er mit Wimberger das Boot teilt: „Rudertechnisch ist er sehr stark, an ihm kann ich mich orientieren. Felix ist einfach ein Perfektionist und arbeitet immer akribisch.“ Wimberger gibt das Lob gleich zurück: „Wir sind uns da sehr ähnlich. Wir haben beide das Motto nie aufzugeben. Und wenn ich doch mal einen Hänger habe, motiviert er mich weiterzumachen.“
01.03.18 I von Felix Kannengießer
Maximilian Planer und Felix Wimberger rudern seit fünf Jahren zusammen im Zweier.
Auch im Deutschland-Achter sitzen die beiden direkt hintereinander, wie beim Gewinn der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr.
Im vergangenen Jahr wurden Wimberger und Planer bei der Deutschen Kleinbootmeisterschaft Fünfter, 2014 in Köln wurde das Duo Dritter. Das ist auch diesmal das Ziel.
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