„Auf allen Ebenen angreifen“

Ruderer Max John im Interview zum Trainingsstart: „Der Einstieg war happig.“ Nach ersten Tagen am Stützpunkt in Dortmund geht‘s für ihn erstmal zu einem mehrwöchigen Bundeswehrlehrgang.

Am Montag letzter Woche wurde beim Team Deutschland-Achter der offizielle Trainingsstart eingeläutet. Seitdem ist am Stützpunkt und auf dem Dortmund-Ems-Kanal wieder jede Menge los. Im Interview verrät Max John, was für ihn der Ruhepol nach einer anstrengenden Saison war, wie der Trainingsstart für ihn persönlich verlaufen ist und was ihn antreibt, das harte Training bei den kalten Temperaturen wieder aufzunehmen.

Wie hast du die freie Zeit nach Saisonende verbracht?

Max John: Ich war nach der Rückkehr aus China für einen Tag in Dortmund, dann ging‘s nach Berlin zur Hochzeit von Olaf Roggensack. Danach war ich zunächst bei meiner Mutter in der Nähe von Rostock. Da hat mich eine Erkältung leider außer Gefecht gesetzt – das hat sich der Körper nach der langen Saison wohl wiedergeholt. Trotzdem habe ich dann noch ein paar schöne Tage in der Heimat verbringen können, auch mit meiner Schwester und Freunden.

Seit wann trainierst du wieder?

Max John: Letzte Woche Montag war ja Trainingsauftakt mit einem Großteil des Teams. Ich war schon in der Woche davor in Dortmund, habe hier mit dem Training und an der Ruhr-Uni Bochum mit dem Studium wieder angefangen. Vor zwei Wochen habe ich außerdem an der Herbstregatta in Essen-Kettwig teilgenommen, danach bin ich leider nochmal kurz krank geworden.

Wie waren die ersten Tage Training für dich?

Max John: Aller Anfang ist schwer. Ich habe nach dem Saisonende bewusst etwas länger auf den großen Sport verzichtet. Das hat mir geholfen, denn es war eine harte Saison, körperlich und mental. Deswegen ist der Einstieg am Stützpunkt schon happig gewesen. Auch wenn die Belastung noch sachte ist und wir zum Start nur einmal am Tag trainieren, muss sich der Körper erst wieder daran gewöhnen, im Boot zu sitzen. Man ist noch nicht da, wo man vorher war – aber das ist ganz normal. Beim Training gab es anfangs große Sprünge, das hat mit Muskelkater und kleinen Blessuren auch schon erste Spuren hinterlassen. Ich stelle mich Stück für Stück drauf ein. Es liegt noch ordentlich Arbeit vor mir, aber ich freue mich auf die Zeit.

Was motiviert dich zum Trainingsstart?

Max John: Mir war wichtig, im Urlaub einen echten Abschluss von der letzten Saison zu finden. Insgesamt war es ein eher unglückliches Jahr. Doch für mich kam es nicht in Frage, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich habe mich aufgerafft und will jetzt zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Ich habe meinem Körper Ruhe gegeben und bin sicher: Da steckt noch mehr drin. Ich habe richtig Bock, im Team anzugreifen und selbst voranzukommen. Was mich außerdem motiviert: Dass die Karten im Team jetzt neu gemischt werden. Wir haben eine gute Basis, haben die Chance, im Herbst nochmal neu aufzubauen und mit einem harten Winter richtig was rauszuholen. Wir haben ein starkes Team, das viel gelernt und sich gut entwickelt hat – und das letzte WM-Ergebnis so nicht stehen lassen will. Wir bauen uns jetzt was auf und kommen voran. Da habe ich momentan richtig Spaß dran.

Wie geht es jetzt für dich weiter?

Max John: Ab heute muss ich für fünf Wochen an einem Bundeswehrlehrgang in Warendorf teilnehmen. Wir sind eine Gruppe von insgesamt 24 Sportlern, dort kann ich auch vernünftig trainieren. Rudern kann ich da zwar nicht, aber es gibt viele andere Möglichkeiten, ob Ergometer, Kraftraum, Laufbahn oder Schwimmhalle. Am Wochenende bin ich dann in Dortmund beim Team. Für mein Studium wird mich die Zeit beim Lehrgang auch vor Herausforderungen stellen. Ich will wieder richtig einsteigen und öfter vor Ort sein, was mir direkt nach Olympia noch nicht so gelungen ist, wie ich es mir vorgenommen hatte. Ich will jetzt auf allen Ebenen wieder angreifen.

04.11.2025 | Interview: Felix Kannengießer

 

„Ich habe meinem Körper Ruhe gegeben und bin sicher: Da steckt noch mehr drin“: Max John ist neu motiviert.

Fotos: Tizian Hillemann, Detlev Seyb, Lennart Heyduck

Termine & Ergebnisse

Saison 2025/2026:
27.10.2025:
Trainingsstart für alle
15.11.2025: BaselHead (Schweiz)
29./30.11.2025: Langstrecke in Dortmund (mit Ergometertest)
04.-20.12.2025: Trainingslager Lago Azul (Portugal)
20.01.-11.02.2026: Trainingslager Lago Azul (Portugal)
28./29.03.2026: Langstrecke in Leipzig (mit Ergometertest)
17.-19.04.2026: Deutsche Kleinbootmeisterschaften in München
29.-31.05.2026: Weltcup in Sevilla (Spanien)
12.-14.06.2026: Weltcup in Plovdiv (Bulgarien)
26.-28.06.2026: Weltcup in Luzern (Schweiz)
25./26.07.2026: The Finals in Hannover
30.07.-02.08.2026: Europameisterschaften in Varese (Italien)
23.-30.08.2026: Weltmeisterschaften in Amsterdam (Niederlande)
04.-06.09.2026: SH Netz Cup in Rendsburg

Unser weiterer Weg nach LA2028:

Weltmeisterschaften 2027 in Luzern (Schweiz)

Olympische Spiele 2028 in Los Angeles (USA, 14.-30. Juli 2028)

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