Heimspiel ohne Medaille – beherzte Auftritte bei den World University Games

Viel Kampf und voller Einsatz wurden am Ende nicht belohnt: In einem hochklassigen Feld in Duisburg schrammten die Riemenboote an Edelmetall vorbei

Es war alles angerichtet für ein großes Ruder-Wochenende im eigenen Land: Bei den World University Games in Duisburg zeigten die deutschen Männer-Riemenboote starke Leistungen, packende Kämpfe und vollen Einsatz – doch für eine Medaille reichte es am Ende nicht. Der Achter verpasste Bronze knapp, auch der Vierer und der Zweier kämpften verbissen, mussten sich im Finale aber geschlagen geben. Sportlich hatte sich das Team mehr vorgenommen, trotzdem bleibt das Heimspiel auf der frisch renovierten Regattabahn als besondere Erfahrung in Erinnerung.

Im Vorlauf hatte der deutsche Studentenachter mit Jasper Angl, Julian Garth, Ben Gebauer, Jannik Metzger, Tom Tewes, Mark Hinrichs, Julius Kaim, Leonard Brahms und Steuermann Till Martini ein starkes Rennen hingelegt, die Niederlande und Italien hinter sich gelassen. Das top besetzte Finale begann dann mit einem Fehlstart, der durch einen Defekt der Startanlage ausgelöst wurde. Im zweiten Anlauf erwischte das deutsche Boot einen guten Start, handelte sich anschließend aber einen entscheidenden Rückstand ein. „Da sind wir nicht richtig in den Rhythmus gekommen und haben den Anschluss verloren“, erzählt Martini. So setzte sich Großbritannien an die Spitze, während Polen, die Niederlande und der deutsche Studentenachter sich dahinter einen Dreikampf lieferten. Auf den letzten Metern gaben die Deutschen nochmal alles, kamen aber an den Niederlanden nicht mehr vorbei. Polen wurde Zweiter, Großbritannien Erster.

„Das Ergebnis ist sehr frustrierend. Die World University Games waren der Saisonhöhepunkt für uns, und gerade nach dem Vorlauf hatten wir im Finale andere Erwartungen“, so Martini, für den es – wie für die meisten anderen Kollegen – das erste Achterrennen der Saison war: „Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass für die World University Games mehr gemeinsame Vorbereitung eingeplant wird – so könnte man sicherlich noch mehr aus den Teams rausholen.“

Zweier kämpft und wird Fünfter

Mark Hinrichs und Tom Tewes, die an diesem Wochenende sowohl im Achter als auch im Zweier unterwegs waren, zeigten im kleinen Boot großen Kampfgeist. Im Vorlauf qualifizierten sie sich als Zweiter für das Halbfinale. Erster wurde das litauische Brüderpaar Stankunas, das die schnellste Zeit im gesamten Feld hinlegte. Im Halbfinale kam das deutsche Duo als Dritter weiter. Im Finale erwischte abermals das litauische Brüderpaar den besten Start und setzte sich früh deutlich ab. Dahinter entwickelte sich ein offenes Rennen um die weiteren Plätze: Deutschland mischte lange mit im Kampf um Silber und Bronze, lag bei 500 Metern noch auf Augenhöhe mit Großbritannien, Kanada und Italien. Ab der Streckenhälfte musste das deutsche Duo aber etwas abreißen lassen. Die letzten 1000 Meter fuhren Hinrichs und Tewes im Duell mit Kanada um Platz vier, den sie am Ende knapp verloren. Vor Tschechien wurde Deutschland Fünfter.

Vierer mit beherztem Auftritt auf Platz fünf

Im Vierer ohne Steuermann setzten sich Simon Haible, Jakob Waldhelm, Max von Bülow und Nikita Mohr in ihrem Vorlauf mit einer starken Leistung gegen Italien, Südafrika, Norwegen und Indien durch. Im Halbfinale qualifizierte sich das Quartett mit Platz drei für die letzte Runde. Im Finale übernahm dann das niederländische Boot die Führung, gefolgt von Italien und Tschechien. Deutschland kämpfte mit Belgien sowie Kasachstan um Platz vier und musste sich am Ende hauchzart mit Platz fünf abfinden.

Gemischtes Fazit

Das Achterrennen war zugleich auch der letzte sportliche Wettkampf der World University Games, die im Anschluss mit der Abschlusszeremonie und einer großen Feier beendet wurden. Bei den Ruderern saß an diesem Tag der Frust noch tief. Am nächsten Tag reflektierte Martini: „Abgesehen vom sportlichen Ergebnis waren es wieder schöne World University Games. Die Eröffnungsfeier war top und auch die Abschlussfeier war cool. Von dem Weg, die Spiele dezentral zu veranstalten, bin ich allerdings nicht überzeugt. So hat etwas vom Flair gefehlt und wir konnten auch nicht viele andere Sportarten sehen.“

28.07.2025 | von Felix Kannengießer

 

Eindrücke von den World University Games in Duisburg.

Fotos: Anthony Benoit

Termine & Ergebnisse

Weltmeisterschaften in Shanghai (China, 21.-28.09.2025)

Achter:
Vorlauf: 1. NED, 2. USA, 3. GER, 4. CAN, 5. CHN -> B-Finale
B-Finale: 1. GER, 2. ROU, 3. CAN, 4. CHN

Vierer ohne Steuermann:
Vorlauf: 1. LTU, 2. USA, 3. GER, 4. DEN, 5. CZE
C-Finale: 1. CZE, 2. NOR, 3. GER, 4. ESP, 5. CAN, 6. CHN

Zweier ohne Steuermann:
Vorlauf: 1. ESP, 2. SWE, 3. GBR, 4. CZE, 5. GER, 6. MAS -> C-Finale
C-Finale: 1. NOR, 2. CZE, 3. GER, 4. KAZ, 5. AIN, 6. HKG -> 15. Platz

Mixed-Achter:
Vorläufe: Sonntag, 28.9., 10:25 Uhr/4:25 Uhr: USA, NED, CHN, NZL, GER
A-Finale: Sonntag, 28.9., um 14:57 Uhr/8:57 Uhr

Zeitangaben: Ortszeit/MESZ

Livestream: worldrowing.com (täglich)
ZDF zu den Finalrennen: DonnerstagFreitagSamstagSonntag

Unser Weg nach LA2028:

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