Fünfter bei der Olympia-Generalprobe
Das deutsche Ruder-Flaggschiff verpasst im Feld der Topboote erstmals in dieser Saison das Podium. Bundestrainerin Sabine Tschäge: „Wenn wir unter Druck geraten, bleiben wir technisch nicht stabil.“Platz fünf auf dem Rotsee, fünf Sekunden Rückstand auf den anvisierten Medaillenrang – der Deutschland-Achter musste beim Weltcup in Luzern, der als Generalprobe für die Olympischen Spiele galt, Lehrgeld bezahlen und kam deutlich hinter den Topbooten ins Ziel. Beim Sieg von Weltmeister Großbritannien vor dem US-Achter und den Niederlanden verpasste das deutsche Flaggschiff vier Wochen nach dem Gewinn von EM-Silber erstmals in dieser Saison das Podium. Im Ziel betrug der Rückstand auf Platz drei weit über eine Bootslänge.
„Auf den zweiten 1.000 Metern die Quittung bekommen“
Wie schon beim Bahnverteilungsrennen am Freitag musste der deutsche Achter ohne Mattes Schönherr auskommen, der krank abgereist war. Ihn ersetzte erneut Marc Kammann auf Position vier. Die Mannschaft mit Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Kammann, Olaf Roggensack, Laurits Follert, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen gab alles und lag bei Streckenhälfte zumindest noch gut platziert im Feld. Aber auf dem zweiten Streckenabschnitt musste sie schließlich abreißen lassen. „Die ersten Schläge waren nicht so gut, weshalb wir nach 200 Metern schon alles reinschmeißen mussten, um zum holländischen Achter Anschluss zu halten. Letztlich haben wir erkennen müssen, dass wir da über unseren Verhältnissen gelebt haben, und haben auf den zweiten 1.000 Metern die Quittung bekommen“, sagte Schlagmann Hannes Ocik.
Bundestrainerin Sabine Tschäge war wie schon nach dem Testlauf zwei Tage zuvor unzufrieden. „Wenn wir unter Druck geraten, bleiben wir technisch nicht stabil, verlieren die Schlaglänge und fangen an, hektisch zu agieren. Kämpferisch hat die Mannschaft alles probiert. Aber wir schlagen uns mit unseren eigenen Waffen und werfen alles über Bord“, meinte sie.
26.05.2024 | von Carsten Oberhagemann
Der Zieleinlauf im Achter-Finale beim Weltcup in Luzern.
Rennvorbereitung und Blick vom Bootsplatz bei 1.200 Metern aufs Achter-Rennen.
Fotos: Detlev Seyb und Maren Derlien
Ergebnisse
Achter, Finale: 1. Großbritannien 5:25,75 Minuten, 2. USA 5:25,95, 3. Niederlande 5:27,88, 4. Australien 5:32,70, 5. Deutschland (Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Marc Kammann, Olaf Roggensack, Laurits Follert, Benedict Eggeling, Steuermann Jonas Wiesen) 5:32,70.
Termine
SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg
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