Kruse/Christ lösen Paris-Ticket
Der Zweier ohne Steuermann fährt bei der Olympia-Qualifikation in Luzern zu einem beeindruckenden Sieg. „Das war eine Weltklasse-Leistung.“ Der Vierer verpasst die Olympischen Spiele knapp.Da ist das Paris-Ticket: Sönke Kruse und Julius Christ haben ihre Olympia-Fahrkarte mit ihrem Sieg im Zweier ohne Steuermann bei der Qualifikationsregatta in Luzern gelöst. „Das war eine Weltklasse-Leistung. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Jungs“, sagte Trainer Alexander Weihe überglücklich. Der Vierer ohne Steuermann hat die Olympia-Quali dagegen als Dritter im Finale knapp verpasst.
Bei Dauerregen am Rotsee gelang es Kruse/Christ, mit großer Nervenstärke und einem außergewöhnlichen Kraftakt die starke Konkurrenz in Schach zu halten. Auf Rang drei liegend bei der 500-Meter-Marke arbeiteten sich zunächst an den Olympia-Dritten aus Dänemark vorbei, um auf dem dritten Teilstück in Höhe des Sattelplatzes auch die Litauer zu überholen und die Führung zu übernehmen. Im Endspurt mobilisierten sie schließlich die letzten Kräfte und wehrten die Angriffe der heranfliegenden Zweier ab. „Unser Plan war hart auf Kante genäht. Die letzten Schläge sahen wahrscheinlich nicht mehr schön aus, aber es hat am Ende geklappt“, freute sich Sönke Kruse. Das zweite Paris-Ticket sicherte sich Litauen knapp vor dem holländischen Zweier.
„Es war ein Glücksgriff“
„Wir wussten, dass sie heute all in gehen mussten und es eine Zehntelsekunden-Entscheidung wird. Das haben sie mit Bravour gelöst“, sagte Trainer Alex Weihe, der mit dem Rückblick auf die Bootsbildung im Februar dieses Jahres sagte: „Heute kann man sagen: Es war ein Glücksgriff. Die Beiden ergänzen sich auf vielen Ebenen. Sie sind nicht nur physisch stark, sie haben auch die richtige mentale Einstellung.“ Nun gilt es nach diesem Kraftakt auf dem Rotsee für Sönke Kruse und Julius Christ, den Fokus auf den zweiten Höhepunkt des Jahres zu richten: Auf die Olympische Ruderregatta in gut zwei Monaten. Zuletzt fuhr ein deutscher Zweier ohne Steuermann 2012 in London auf olympischem Gewässer.
Vierer: Trotz Leistungssteigerung nur Dritter
Der Vierer ohne Steuermann warf alles in die Waagschale, kam im Finale der olympischen Qualifikationsregatta aber nur auf dem dritten Platz ins Ziel. Jasper Angl, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann und Frederik Breuer verpassten um knapp zwei Sekunden das erhoffte Paris-Ticket, das sich Italien und die Schweiz sicherten. „Sie haben alles versucht, sind das Rennen offensiv und kämpferisch angegangen. Aber letztlich muss man sportlich anerkennen, dass die Schweizer über die Strecke immer in der Lage waren zu reagieren. Sie waren, genauso wir die Italiener, heute einfach besser“, sagte Bundestrainer Thomas Affeldt. Er konstatierte seines Quartetts, das im Gegensatz zum Hoffnungslauf vor Südafrika ins Ziel kam, eine deutliche Leistungssteigerung. „Sie sind ein starkes Rennen gefahren, haben hier acht Boote hinter sich gelassen. Da ist es hart und ärgerlich, wenn ein Platz für Paris fehlt“, so Affeldt, der ergänzte: „Die gesundheitlichen Ausfälle in den letzten 14 Tagen haben uns größere Chancen gekostet. Jeder aus der Mannschaft war mehr als einen Tag ausgefallen. Das war unglücklich und dadurch fehlte uns die Ruhe in der Vorbereitung.“
Im letzten Rennen der Qualifikationsregatta wurde das Achter-Feld für Paris komplettiert. Der USA-Achter qualifizierte sich ebenso wie der italienische Achter, der sich in einer Foto-Finish-Entscheidung mit einer Hundertstelsekunde gegenüber Kanada durchsetzte. Der Deutschland-Achter hatte sich bereits im vergangenen Jahr bei der WM in Belgrad qualifiziert, genauso wie Großbritannien, die Niederlande, Australien und Rumänien.
21.05.2024 | von Carsten Oberhagemann
Da ist das Paris-Ticket: Sönke Kruse und Julius Christ qualifizierten sich im Zweier ohne Steuermann für die Olympischen Spiele. Der mitgereiste Anhang freute sich mit.
Der knappe Zieleinlauf im Zweier und der Jubel von Sönke Kruse und Julius Christ im Ziel.
Alles gegeben, aber am Ende hat es nicht ganz gereicht: Jasper Angl, Kaskar Virnekäs, Malte Großmann und Frederik Breuer belegten im Vierer-Finale den undankbaren dritten Platz.
Fotos: Detlev Seyb und Maren Derlien
Ergebnisse
Zweier ohne Steuermann, Finale: 1. Deutschland (Sönke Kruse, Julius Christ) 6:30,26 Minuten, 2. Litauen 6:30,50, 3. Niederlande 6:30,86, 4. Dänemark 6:34,19 5. Tschechien 6:38,64, 6. Serbien 6:39,99.
Vierer ohne Steuermann, Finale: 1. Italien 6:00,24 Minuten, 2. Schweiz 6:02,66, 3. Deutschland (Jasper Angl, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann, Frederik Breuer) 6:04,54, 4. Dänemark 6:07,89, 5. Südafrika 6:08,45, 6. Ukraine 6:14,25.
Termine
SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg
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