Voller Erwartung zum ersten Kräftemessen in Varese

Der erste Weltcup wird zur Standortbestimmung für das Team Deutschland-Achter. Tschäge: „Gut, dass es jetzt losgeht“

Die Zeichen stehen auf Grün: Die internationale Wettkampfsaison beginnt für das Team Deutschland-Achter am Freitag mit dem ersten Weltcup im italienischen Varese. Die Sportler und Trainer des Deutschland-Achter, des Vierers ohne Steuermann und des Zweiers schauen nach Monaten des harten Trainings erwartungsvoll auf das erste Kräftemessen mit der internationalen Konkurrenz in der Olympia-Saison.

Am Donnerstag vergangener Woche wurden die Formationen für das Team Deutschland-Achter bekanntgegeben. Seitdem zählt nur noch der erste Wettkampf. „Es ist gut, dass es jetzt losgeht“, sagt Bundestrainerin Sabine Tschäge: „Wir haben uns gut weiterentwickelt, auch wenn wir noch nicht ganz da sind, wo wir am Ende hinwollen – aber wir wissen nicht, wie es bei den anderen Nationen ist. Von daher wollen wir jetzt sehen, wie wir uns gegen die internationale Konkurrenz behaupten und wo wir dran sind.“

Top-Nationen am Start

Der Weltcup in Varese bietet eine gute Möglichkeit für eine erste Standortbestimmung, denn ein Großteil der Top-Nationen geht an den Start. Im Achter ist Weltmeister Großbritannien ebenso gemeldet wie der WM-Zweite aus den Niederlanden, dazu kommen ein rumänischer Achter, Österreich und zwei Boote aus Italien. Der Deutschland-Achter wird in seiner Original-Besetzung antreten: Hannes Ocik, Wolf-Niclas Schröder, Torben Johannesen, Max John, Mattes Schönherr, Olaf Roggensack, Laurits Follert, Benedict Eggeling und Steuermann Jonas Wiesen.

„Gemeinsamen Herzschlag kreieren“

„Es ist zwar ärgerlich, dass wir in der Vorbereitung ab März immer wieder mal Ausfälle hatten, aber bei der Abschlussbelastung waren alle dabei, und die ist gut verlaufen“, so Tschäge. Mit der Mannschaft hat sich die Bundestrainerin bis zu den Olympischen Spielen in Paris ein klares Ziel vorgenommen: „Die Weltspitze ist eng zusammengerückt. Wir wollen die kleine Lücke, die nach vorne zuletzt fehlte, schließen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen. Wichtig ist jetzt das Zusammenspiel, dass wir einen gemeinsamen Herzschlag kreieren.“

Vierer ist kaum zu bremsen

Der Vierer und der Zweier wollen sich im Mai in Luzern noch für Olympia qualifizieren. In Varese bekommen es Jasper Angl, Kaspar Virnekäs, Malte Großmann und Frederik Breuer schon einmal mit neun Gegnern zu tun, von denen einige auch noch nicht für Paris qualifiziert sind und wahrscheinlich ebenfalls an der Qualifikations-Regatta teilnehmen werden: Großbritannien, Australien, Niederlande, Irland, Dänemark, Ukraine, Schweiz und zwei italienische Boote. „Varese wird ein wichtiger Wettkampf für uns, um Erfahrungen zu sammeln und die richtigen Maßnahmen zu ergreifen“, sagt Vierer-Trainer Thomas Affeldt und lobt das Team: „Der Vierer hat eine sehr gute Dynamik, im Training muss ich die Jungs manchmal eher bremsen als vor mir hertreiben.“

Zwei Duos im Zweier

Im Zweier hat das Team Deutschland-Achter zwei Duos gemeldet. Julius Christ und Sönke Kruse werden in jedem Fall in Varese starten und wollen da anknüpfen, wo sie zuletzt beim Sieg beim internen DRV-Test in Hamburg aufgehört haben. Die Ersatzleute Mark Hinrichs und Marc Kammann gehen ins Rennen, wenn es keine Krankheitsfälle in den anderen Booten gibt. Beim Weltcup können sie sich mit Kroatien, Dänemark, Irland, Schweden, Schweiz sowie jeweils zwei Booten aus Großbritannien und Italien messen. „Der Weltcup in Varese wird die erste Standortbestimmung. Da wollen wir Erkenntnisse sammeln“, so Zweier-Trainer Alexander Weihe.

10.04.2024 | von Felix Kannengießer

Sabine Tschäge, Thomas Affeldt und Alexander Weihe im Interview bei der Präsentation des Team Deutschland-Achter.

Fotos: Detlev Seyb

Nächste Station Italien: Der erste Weltcup in Varese steht für das Team Deutschland-Achter an.

Fotos: Detlev Seyb

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