„Der Hoffnungslauf ist für uns ein Finale“

Bundestrainerin Sabine Tschäge erwartet hart umkämpftes Rennen. Der Deutschland-Achter trifft am Freitag (11.15 Uhr) auf Kanada, Rumänien, Italien, China und Österreich. Zweier ohne Steuermann fährt ins C-Finale.

Der Deutschland-Achter fährt am Freitag (11.15 Uhr) um seine Olympia-Chance und muss für die angestrebte Finalteilnahme mindestens Zweiter werden. Das deutsche Ruder-Flaggschiff, das im Vorlauf am Dienstag hinter Australien und den USA Dritter geworden war, muss sich mit den Großbooten aus Kanada, Rumänien, Italien, China und Österreich auseinandersetzen. Letztlich werden im A-Finale am Sonntag (14.59 Uhr) fünf Paris-Tickets im Achter vergeben.

„Für uns ist der Hoffnungslauf schon ein Finale – das erste von zwei“, sagte Bundestrainerin Sabine Tschäge, die nach den ersten Halbfinal-Rennen am Donnerstag hinzufügte: „Hier geht es bis zur Ziellinie um jeden Platz. Auch unser Rennen wird hart umkämpft sein.“ Entsprechend wird es im Hoffnungslauf wichtig sein, sich direkt in eine gute Position zu bringen: „Wir werden gucken, dass wir von vorne schnell loskommen. Wir müssen aber auch einen effektiven Schlag fahren. Wir müssen richtig Punch drin haben.“

Der seitliche Gegenwind beeinträchtigte das Renngeschehen

Das Rennen wurde um eine Stunde auf 11.15 Uhr vorverlegt. Die Fairness-Kommission vom Weltverband FISA hat den Zeitplan aufgrund möglicherweise unfairer Bedingungen geändert. Und am Donnerstag wurde zusätzlich die Bahnverteilung verändert. Schließlich beeinträchtigte der seitliche, von der Steuerbordseite hereinziehende Gegenwind das Renngeschehen so sehr, dass in den A/B-Halbfinals der olympischen Bootsklassen die Boote auf den Bahnen fünf und sechs letztlich keine Chance aufs Finalticket hatten. Immerhin schaffte der Männer-Doppelvierer auf Bahn vier den Sprung ins A-Finale, was für große Freude im deutschen Lager sorgte. Denn der Finaleinzug bedeutete gleichzeitig die erste Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris für den Deutschen Ruderverband.

Zweier mit deutlicher Steigerung 

Der Zweier ohne Steuermann machte am Donnerstagnachmittag den Einzug ins C-Finale perfekt. Julius Christ und Jannik Metzger belegten im Halbfinale C/D den dritten Platz hinter den Olympia-Achten von Tokio Valadzko/Furman aus Weißrussland, die in Belgrad unter neutraler Flagge starten, und den Chinesen Zhang/Dou. Die Zweier aus Tschechien, Kanada und Slowenien ließ das junge deutsche Duo hinter sich. Damit fahren Christ/Metzger bei ihrer ersten WM-Teilnahme am Samstag im C-Finale (10.05 Uhr) um die Plätze 13-18. „Wenn wir dann ein ordentliches Rennen fahren, ist der WM-Verlauf für uns als Neulinge sehr in Ordnung“, sagte Jannik Metzger.

Im Halbfinale C/D lagen Christ/Metzger bei allen Zwischenzeiten auf dem dritten Rang, am Ende hätten sie fast noch das Boot aus China abgefangen – 23 Hundertstelsekunden fehlten. „Nachdem wir gestern versucht hatten, den Gegenwind über die Frequenz zu besiegen, haben wir heute den Fokus auf die Schlaglänge gelegt bei zwei, drei Schlägen niedriger. Das hat besser geklappt, war effizienter und so konnten wir unsere Kräfte besser einteilen“, meinte Metzger. Auch Bundestrainer Thomas Affeldt war zufrieden: „Gegenüber dem Vorlauf und dem Viertelfinale war es eine ordentliche Steigerung. Es gibt noch kleine Punkte, aus denen sie ein paar Prozent rausholen können, in Summe war es aber deutlich besser.“

Im C-Finale treffen Christ/Metzger am Samstag auf Ludwig/Pfister (Frankreich), Stankunas/Stankunas (Litauen), Mackovic/Vasic (Serbien), Valadzko/Furman (AIN) und Zhang/Dou (China). „Das sind alles gute Boote, ein Top-Feld. Mal sehen, was möglich ist“, bemerkte Metzger.

07.09.2023 | von Carsten Oberhagemann

Voller Fokus auf den Hoffnungslauf bei der Ruder-WM in Belgrad am Freitag (11.15 Uhr): der Deutschland-Achter mit Bundestrainerin Sabine Tschäge.

Volle Fahrt ins C-Finale: Julius Christ und Jannik Metzger im Zweier ohne Steuermann.

Bilder: Detlev Seyb & Maren Derlien

Ergebnisse

Zweier ohne Steuermann, Halbfinale C/D: 1. AIN1 6:52,94 Minuten, 2. China 6:55,43, 3. Deutschland (Julius Christ, Jannik Metzger) 6:55,66, 4. Tschechien 7:05,67, 5. Kanada 7:09,42, 6. Slowenien 7:11,77.

Termine

EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April):
Achter: Bahnverteilungsrennen: 1. GBR, 2. RUM, 3. ITA, 4. GER, 5. UKR, 6. AUT; Finale: 1. GBR, 2. GER, 3. ROU, 4. ITA, 5. AUT, 6. UKR.
Zweier ohne Steuermann: Vorlauf: 1. SUI, 2. SRB, 3. NED, 4. GER, 5. HUN; Hoffnungslauf: 1. ESP, 2. LTU, 3. GER, 4. AIN, 5. POL; Halbfinale: 1. SUI, 2. CRO, 3. ITA, 4. ESP, 5. CZE, 6. GER; B-Finale: 1. ESP, 2. SRB, 3. LTU, 4. CZE, 5. FRA, 6. GER
Live-Audio und Live-Tracker (ab Do.) und Live-Stream (ab Sa.): worldrowing.com

Qualifikationsregatta in Luzern (Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern
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Weltcup in Poznan
(Polen, 14.-16 Juni 2024)
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(Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
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