Drei weitere Stipendien für den Übergang

Theis Hagemeister, Leon Schandl und Jonas Wiesen erhalten eine zusätzliche Unterstützung.

Durch die Corona-Pandemie ist in den vergangenen Monaten einiges durcheinander geraten. Aus sportlicher Sicht vor allem die Verschiebung von Olympia um ein Jahr. Dadurch hängen drei ehemalige U23-Sportler in der „Warteschleife“, ohne Wettkämpfe und damit ohne die Chance, sich wirklich zu beweisen. Mit der Förderung der Wilo-Foundation können drei Sportler weiterhin mit einem „Übergangs-Stipendium“ finanziell unterstützt werden. Dies sind die Ruderer Theis Hagemeister und Leon Schandl sowie Steuermann Jonas Wiesen.

Insgesamt fördert die Wilo-Foundation damit zwölf Sportler vom Dortmunder Stützpunkt, denn ohnehin profitieren schon neun U23-Athleten vom Stipendiaten-Programm des Nachwuchsförderers vom Team Deutschland-Achter. „Es ist wirklich toll von der Wilo-Foundation, dass sie unsere Situation so erkannt haben und uns unterstützen. Ich empfinde die Förderung als große Wertschätzung, die mir hilft, mich voll auf den Sport zu konzentrieren und den Trainingsumfang zu meistern“, sagt Schandl.

Schandl: Pläne um ein Jahr verschoben

Der 22-Jährige, der gerade aus dem U23-Bereich gekommen ist, hatte sich eigentlich vorgenommen, im Sommer 2020 voll anzugreifen. „Ich hätte mich gerne in meinem ersten offiziellen A-Jahr bewiesen, auch um zu wissen, wo man steht. Es gab aber keine wirkliche Möglichkeit, mich mit den anderen zu messen wie geplant“, erklärt Schandl das Dilemma. Wegen der Verschiebung von Olympia und dem Ausfall fast aller Wettkämpfe blieb Schandl nur das Training – ohne wirkliches Ziel. „Da hat man natürlich erstmal ein Fragezeichen“, sagt er.

Mittlerweile hat Schandl wieder Hoffnung gefasst. Gemeinsam mit Hagemeister bildet er nun ein Duo, das mit dem Team Deutschland-Achter aktuell als Ersatzfahrer die Olympia-Vorbereitung absolviert. „Da habe ich mich riesig drüber gefreut, so habe ich wieder ein konkretes Ziel vor Augen. Und meine Ziele aus dem letzten Sommer sind nur um ein Jahr verschoben“, so Schandl.

Hagemeister in neuem Revier

Bei Hagemeister ist die Situation eine etwas andere, denn der 23-Jährige mit holländischen Wurzeln ist im Jahr 2019 frisch nach Dortmund gezogen. Seine ersten Schritte im Ruhrgebiet und im Team Deutschland-Achter waren wegen der Corona-Pandemie durchaus ungewöhnlich. Mittlerweile hat er sich aber eingelebt. „Ich habe mich langsam an die Trainingsgruppe herangetastet und fühle mich gut integriert“, erzählt er: „Auch mit Leon läuft es sehr gut. Wir machen super Fortschritte.“

Die Förderung durch die Wilo-Foundation ist für den BWL-Studenten der FH Dortmund eine große Erleichterung. „Die finanzielle Unterstützung ist ein wichtiger Faktor, dafür bin ich sehr dankbar. Vor allem die Ernährung geht ins Geld, als Ruderer haben wir ja einen hohen Kalorienverbrauch“, berichtet Hagemeister: „Gleichzeitig ist es auch eine tolle Anerkennung für meine bisherigen Leistungen. Das motiviert.“

Wiesen fehlt eine feste Crew

Auch Jonas Wiesen hat der Wirbel durch die Corona-Pandemie in diesem Kreis hart getroffen. Nach Olympia wird Martin Sauer, der langjährige Steuermann des Deutschland-Achter, seine Laufbahn beenden. Wiesen ist einer der Top-Kandidaten auf die Nachfolge, aber durch die Verschiebung von Olympia fehlen nun in dieser Saison die Perspektiven. „Im Winter konnte ich öfter im B-Kader aushelfen und habe so meine Kilometer gemacht, aber es ist eine schwierige Lage. Ich habe keine Crew und keine Möglichkeit, meine Leistung unter Beweis zu stellen“, sagt er.

Der 24-Jährige ist am Stützpunkt Dortmund dennoch stets präsent, hilft aus, wo er kann. Die übrige Zeit hat Wiesen dafür genutzt, sein Studium voranzutreiben. Seine Masterarbeit in Wirtschaftsmathematik, zum Thema der mathematischen Optimierung, steht kurz vor dem Abschluss. Im Sommer, wenn der Platz des Steuermanns im Deutschland-Achter nach Olympia frei wird, hat er das Studium aus dem Kopf. Die Unterstützung durch die Wilo-Foundation gibt Wiesen weiteren Mut: „In dieser für mich schwierigen Lage auf dem Wasser, ist es schön, so eine Unterstützung zu erfahren. Das hilft, weiter nach vorne zu blicken. Die Vorfreude auf die nächste Saison ist mein Motivator, der mich dazu bringt, immer weiterzumachen.“

09.03.2021 | von Felix Kannengießer

Theis Hagemeister und Leon  Schandl haben sich als Duo gefunden.

Steuermann Jonas Wiesen sehnt sich danach, wieder häufiger im Ruderboot zu sitzen.

Termine

EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April):
Achter: Bahnverteilungsrennen (Do., 13.27 Uhr): GBR, UKR, ROU, AUT, GER, ITA; Finale (Sa., 15.26 Uhr)
Zweier ohne Steuermann: Vorlauf (Do., 11.05 Uhr): GER, HUN, NED, SRB, SUI; Hoffnungsläufe (Fr., ab 10.53 Uhr; Halbfinale (Sa., ab 11.20 Uhr); Finale (So., 12.51 Uhr)
Live-Audio und Live-Tracker (ab Do.) und Live-Stream (ab Sa.): worldrowing.com

Qualifikationsregatta in Luzern (Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern (Schweiz, 24.-26. Mai 2024)
Weltcup in Poznan (Polen, 14.-16 Juni 2024)
Trainingslager in Völkermarkt
(Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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