„Die Goldmedaille bedeutet mir sehr viel“
Benajmin Leibelt ist Teil des U23-Achters, der bei der U23-EM in Duisburg Gold geholt hat. Im Interview erzählt er von seinem Erlebnis.Nach einer längeren Durststrecke sorgte der U23-Achter in diesem Jahr mal wieder für Gold bei einem internationalen Wettbewerb: Bei den U23-Europameisterschaften am vergangenen Wochenende in Duisburg lieferte der deutsche Rudernachwuchs voll ab. Sowohl im Vorlauf als auch später im Finale dominierte der U23-Achter die Rennen. Einer der Athleten aus dem deutschen Großboot ist Benjamin Leibelt. Im Interview berichtet der 22-Jährige, wie er die EM erlebt hat, welche Rolle die Pandemie gespielt hat und wie es für ihn weitergeht.
Was bedeutet dir die Goldmedaille?
Leibelt: Es ist meine erste U23-Medaille im letzten U23-Jahr, von daher bedeutet sie mir sehr viel. Das ist ein schöner Abschluss meiner U23-Zeit. Es ist auch der größte Erfolg meiner bisherigen Laufbahn, mein erster internationaler Titel. Im U19-Bereich hatte ich im Vierer und im Achter WM-Bronze geholt.
Wie hast du die EM erlebt?
Leibelt: Es war wegen der Corona-Pandemie eine ganz andere EM, als man es kennt. Wir mussten zum Beispiel den ganzen Tag Masken tragen, schon wenn wir aus dem Boot ausgestiegen sind. Das war ungewohnt und auch während der Siegerehrung ein komisches Bild, aber es musste sein. Ich finde, das Hygienekonzept hat gut funktioniert und der Wettbewerb wurde trotz der Umstände sehr gut umgesetzt. Es war eine schöne Regatta, zumal es ja die einzige in dieser Saison war.
Und wie war es ohne Zuschauer?
Leibelt: Es war sehr schade, dass keine Zuschauer auf die Tribüne durften, auch keine Familie oder Freunde. Aber das war natürlich verständlich. Dafür wurde an der Strecke gut angefeuert, da hatten sich vor allem auf den letzten 500 Metern einige Leute angesammelt. Und auch das deutsche Zelt hat laut mitgemacht. Das motiviert und schenkt einem zusätzliche Kraft.
Wie hast du eure Rennen im U23-Achter wahrgenommen?
Leibelt: Es waren sehr klare Rennen, das hatten wir nicht so erwartet. Wir haben unsere Sache am Samstag gut gemacht und konnten vorne weg fahren. Im Finale am Sonntag wollten wir dann unbedingt unsere Leistung bestätigen. Wir konnten uns wieder schnell einen Vorsprung herausfahren, nach dem Spurt an der 1000-Meter-Marke lagen wir ziemlich deutlich vorne. Das hat ordentlich Meter gebracht. Da war klar, dass wir das Rennen kontrollieren können. Wir haben trotzdem bis zum Ziel alles gegeben, um die beste Zeit herauszuholen.
Wie schaust du auf diese komische Saison zurück?
Leibelt: Ich schaue mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Ich bin froh, dass wir diese Saison trotz aller Widrigkeiten so gut zu Ende gebracht haben und hoffe, dass wir im kommenden Jahr deutlich mehr Wettkämpfe fahren können. Umso glücklicher bin ich, dass wir uns beim einzigen Wettkampf der Saison mit Gold belohnen konnten.
Und wie blickst du nach vorne?
Leibelt: Ich konzentriere mich nun erstmal auf die Ausbildung bei der Bundespolizei. Gleichzeitig will ich mich in Kienbaum gut vorbereiten, um im nächsten Frühjahr im A-Bereich angreifen zu können und beim Team Deutschland-Achter einen Fuß in die Tür zu bekommen.
09.09.2020 | Interview: Felix Kannengießer
Volle Konzentration: Benjamin Leibelt (li.) und Benedict Eggeling vor dem Start.
Der U23-Achter hat es geschafft: Bei den U23-Europameisterschaften in Duisburg landete die deutsche Mannschaft ganz vorne.
Fotos: Detlev Seyb
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