Ratzeburg hat alle voran gebracht

Die Sportler sind froh, endlich wieder Rennen fahren zu dürfen. Beim ersten Auftritt seit Monaten ist auch deutlich geworden, woran noch gearbeitet werden muss.

Nach einem ereignisreichen Wochenende in Ratzeburg sind die Athleten vom Team Deutschland-Achter wieder am heimischen Stützpunkt in Dortmund unterwegs. Die interne DRV-Regatta im Norden war das erste Rennen seit Monaten und hat wichtige Erkenntnisse gebracht. Für Bundestrainer Uwe Bender war das Wochenende eine „positive Standortbestimmung“. Wir haben bei den Sportlern aus dem Deutschland-Achter und Vierer ohne Steuermann nachgehört, wie sie Ratzeburg erlebt haben.

„Es war für uns alle ein super Gefühl, wieder Rennen zu fahren“, erzählt Achter-Weltmeister Richard Schmidt: „Natürlich war es noch kein echter Wettkampf, in dem Sinne, dass es Medaillen oder etwas anderes zu gewinnen gab. Aber es war eine Erleichterung, dass wir nach so einer langen Zeit wieder in einem Rennen aufs Wasser durften. Und es war auch eine schöne Motivation, gegen unseren Vierer ohne Steuermann und den Doppelvierer zu fahren. So ist schon eine gewisse Rennatmosphäre entstanden.“

Erster Auftritt des Deutschland-Achters

Am Freitag teilte sich die Crew des Deutschland-Achter in zwei Vierer auf, um das erste Rennen zu bestreiten. Hinter dem Doppelvierer landeten die beiden Formationen auf Platz zwei und drei. Am Samstag wurde dann das Flaggschiff des Deutschen Ruderverbandes zu Wasser gelassen und wusste gleich bei seinem ersten Auftritt nach Monaten ohne Wettkampf zu überzeugen. In souveräner Manier gewannen Hannes Ocik, Richard Schmidt, Malte Jakschik, Jakob Schneider, Laurits Follert, Max Planer, Torben Johannesen, Johannes Weißenfeld und Steuermann Martin Sauer das Relationsrennen vor dem Doppelvierer und dem Vierer ohne Steuermann.

Schmidt: „Darauf können wir aufbauen“

„Wir hatten im Vierer im Training eigentlich gute Erfahrungen gemacht. Deswegen waren wir mit dem Rennen am Freitag nicht zufrieden. Es lief nicht richtig gut zusammen, und wir konnten nicht alles zeigen, was wir drauf haben. Umso wichtiger war uns, eine Antwort am Samstag zu zeigen. Das war dann auch ein echt gutes Rennen im Deutschland-Achter. Auf dieser Leistung können wir weiter aufbauen“, findet Schmidt: „Es hat sich gut angefühlt, wieder im Achter zu sitzen. Trotzdem war es natürlich hart, vor allem weil wir so lange keine Rennbelastung mehr hatten. Es gab auch durchaus noch Probleme. Es war wichtig, diese aufgezeigt zu bekommen, so dass wir jetzt gut daran arbeiten können.“

Vierer-Crew steigert sich

Auch für die Crew im Vierer ohne Steuermann war es der erste gemeinsame Auftritt in dieser Saison. Paul Gebauer, Wolf-Niclas Schröder, Malte Großmann und Felix Wimberger wurden erst Vierter, dann Dritter – von Freitag auf Samstag steigerten sie sich deutlich und lieferten insgesamt einen guten Auftritt ab.

„Es war das erste Mal, dass wir in dieser Formation ein Rennen zusammen gefahren sind, dafür war es ganz gut“, sagt Paul Gebauer: „Am Freitag mussten wir erst einmal zusammenfinden. Am Samstag haben wir probiert, aus den ersten Fehlern zu lernen, und das hat sofort gut geklappt. Wir sind vor allem den Mittelteil konsequenter gefahren und haben bis auf die letzten 500 Meter ein solides Rennen abgeliefert. Natürlich haben wir bei Weitem noch nicht alles rausgeholt, das ist aber auch nicht verwunderlich.“

Gebauer: „Wir haben einiges mitgenommen“

Beim Training am Stützpunkt in Dortmund will die Vierer-Crew nun weiter am Zusammenspiel bis zur Europameisterschaft im Oktober arbeiten. „Ratzeburg war ein guter Test, von dem wir einiges mitgenommen haben. Wir wissen nun, an welchen Defiziten wir arbeiten müssen, und bis zur EM ist ja noch viel Zeit“, so Gebauer.

08.07.2020 | von Felix Kannengießer

In Ratzeburg lieferten sich die Ruderer im Vierer ohne Steuermann und im Deutschland-Achter spannende Duelle.

Für den Deutschland-Achter war es der erste Auftritt seit Monaten.

Die Vierer-Crew steigerte sich über das Wochenende deutlich.

Fotos: Detlev Seyb.

 

Termine

SH Netz Cup in Rendsburg:
Freitag, 06.09., ab 19:30 Uhr: Stadtwerke SH Ergo-Cup der internationalen Achter
Samstag, 07.09., 16:00 Uhr: Sprint-Regatta über 250 Meter im Rendsburger Kreishafen
16:55 Uhr: Ergo-Cup der Steuerleute
Sonntag, 08.09., 14.15 Uhr: Rudermarathon über 12,7 Kilometer von Breiholz nach Rendsburg 

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