Team Deutschland-Achter beim Gesundheits-Check
Bei der sportmedizinischen Untersuchung an der Ruhr-Universität Bochum wurde bei den Ruderern alles genau durchgeprüft. Christopher Reinhardt: „Es ist sehr wichtig zu wissen, wie gesund man wirklich ist.“Jeden Tag Training und alle paar Wochen intensive Wettkämpfe – Rudern ist für den Körper eine extreme Belastung. Einmal im Jahr steht für die Athleten des Team Deutschland-Achter deswegen eine sportmedizinische Gesundheits-Untersuchung auf dem Plan. An der Fakultät für Sportwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum wurden die Ruderer am Donnerstag genau unter die Lupe genommen.
Die Untersuchung ist für die Athleten verpflichtend, der Nachweis beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) notwendig, um international starten zu dürfen. Und so haben die Ruderer des Team Deutschland-Achter sich am Donnerstag in kleinen Gruppen auf zur Nachbarstadt nach Bochum gemacht, zum Lehrstuhl und Forschungsbereich Sportmedizin und Sporternährung. Fast den ganzen Tag haben die Mitarbeiter der Ruhr-Uni die Ruderer unter ihren Fittichen gehabt.
Rad- statt Ruderergometer
Jeder Sportler verbringt rund zweieinhalb Stunden beim Gesundheits-Check. Für alle fängt dieser mit der Blutentnahme und Urinprobe sowie der Messung von Größe und Gewicht an. Während die Proben im Labor auf verschiedene Werte analysiert werden, geht es für die Ruderer von Station zu Station: zur Doppler-Echokardiographie (Herzecho), Lungenfunktionsprüfung, zum Hörtest, Ruhe-EKG und einmal aufs Radergometer, um die Herzaktivität und den Blutdruck bei Belastung zu messen. Auf dem Rad wird die Schwierigkeit immer weiter gesteigert. Nach jeder Stufe wird Blut entnommen, um den jeweiligen Laktatwert zu bestimmen.
„Der Aufwand ist es wert“
„Das ist der einzige ein wenig anstrengende Teil. Ansonsten ist das für uns hier im Vergleich zu einem Ruderergometer-Test ziemlich entspannt. Es dauert halt seine Zeit“, sagt Achter-Weltmeister Christopher Reinhardt: „Hier wird alles ausführlich geprüft, aber der Aufwand ist es wert. Es ist sehr wichtig zu wissen, wie gesund man wirklich ist, wenn man so eine Sportart betreibt.“
Große Datenbank hilft bei der Auswertung
Zum Abschluss des Gesundheits-Checks geht es zur Inneren Medizin zum Arztgespräch, wo eine Beratung erfolgt und ein Bericht angefertigt wird. Die sofort verfügbaren Daten bekommen die Ruderer direkt in die Hand. Zusätzlich wird alles in eine Datenbank eingepflegt, die für die Sportler und Trainer abrufbar ist. Durch die regelmäßige Untersuchung, die schon im Junioren-Alter beginnt, können die Werte mit denen der vergangenen Jahre gut verglichen werden. „Manche Dinge sind interessant nachzuverfolgen, wie die Größe des Herzens“, findet Reinhardt.
Struktur des Herzens wird sichtbar
Die Herzgröße kann bei der Echokardiographie bestimmt werden. Per Ultraschalluntersuchung wird die Struktur des Herzens sichtbar gemacht. Dabei lassen sich die Größe der Herzkammern, die Funktion der Herzklappen und die Dicke des Herzmuskels beurteilen. Das Herz kann zudem in Echtzeit bei seiner Arbeit beobachtet und etwa die Pumpleistung gemessen werden.
Noch sieben Tage bis zum Ergo-Test in Dortmund
„Für mich ist das alles sehr spannend“, sagt Reinhardt, der Medizin an der Ruhr-Universität studiert. Der 22-Jährige und die anderen Ruderer aus dem Team Deutschland-Achter haben den Gesundheits-Check erfolgreich hinter sich gebracht. Die volle Konzentration gilt nun wieder dem Training. Denn die nächste große Belastung steht für die Sportler schon in sieben Tagen an, beim 2.000-Meter-Ergotest am Stützpunkt in Dortmund.
17.01.2020 | von Felix Kannengießer
Paul Gebauer beim Ruhe-EKG.
Anschließend wurde der Puls der Ruderer auf dem Rad-Ergometer hoch getrieben, zwischendurch wurde Blut entnommen.
Christopher Reinhardt beim Lungenfunktionstest.
Die Blutproben wurden im Labor der Ruhr-Uni direkt analysiert.
Fotos: Felix Kannengießer
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