Dortmunder Ruder-Tross reist mit über 40 Mann nach Sabaudia

Für das Team Deutschland-Achter liegt im Trainingslager der Fokus auf dem Zweier. Auch der U23-Bereich trainiert in Italien.

Die Athleten, Trainer und Betreuer des Team Deutschland-Achter haben über Weihnachten ein paar Tage im Kreise ihrer Familien verbracht und dabei Kraft für die kommenden Aufgaben getankt. Schon am heutigen Samstag geht der Weg zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio weiter. Im italienischen Sabaudia steht bis zum 13. Januar das nächste Trainingslager auf dem Plan. Der Lago di Sabaudia wird dann fest in deutscher Hand sein, denn auch der U23-Bereich ist vor Ort.

In den vergangenen Jahren war das Team Deutschland-Achter über Silvester zum Ski-Trainingslager in St. Moritz. Diesmal liegt das Ziel noch weiter südlich, in Italien. Der Hintergrund ist, dass für den Vierer und den Zweier am 17. Mai in Luzern die Nachqualifikation für Olympia ansteht und der Fokus aufgrund des engeren Zeitplans voll auf dem Rudern liegt. Zumal die ersten Bootsbildungen mittels Überprüfungen im Zweier und Vierer schon Ende Januar im Trainingslager in Montemor-o-Velho/ Portugal vorgenommen werden. Deswegen hat sich das Team um Bundestrainer Uwe Bender, Tim Schönberg und Peter Thiede entschieden, auf das Rudertrainingslager in Italien zu setzen.

Bis zu vier Einheiten pro Tag

„Wir arbeiten klar auf die Kleinbootüberprüfung hin. Wenn wir jetzt Skifahren gehen würden, haut das nicht hin“, erklärt Schönberg: „Wir wollen viel im Zweier rudern, werden aber auch im Vierer und Achter einiges probieren. Denn wenn Ende Januar das Zweier-Ergebnis steht, dann müssen wir weiter schnell vorankommen. So haben wir bis dahin schon weitere Erkenntnisse gesammelt.“ Neben der Arbeit im Boot sind auch Einheiten im Kraftraum, auf dem Rennrad und dem Ergometer geplant. Schließlich bitten die Trainer am 24. Januar in Dortmund auch zum Ergo-Test. In Sabaudia warten insgesamt drei bis vier Einheiten pro Tag auf die Athleten.

„Möglichst viele Kilometer machen“

Einige der Ruderer hätten sich nach den guten Erfahrungen der vergangenen Jahre auch gerne wieder die Langlauf-Skier unter die Füße geschnallt, doch am Ende wissen alle, worauf es in den nächsten Monaten bis Olympia ankommt. So ist es auch bei Christopher Reinhardt, der in diesem Jahr seinen ersten Weltmeistertitel mit dem Deutschland-Achter feierte. „Ich habe mich auf St. Moritz gefreut, ich bin ein totaler Berge- und Schneefan. Aber Sabaudia ist jetzt natürlich viel sinnvoller. Es ist wichtig, dass wir möglichst viele Kilometer in den Booten machen“, sagt der 22-Jährige.

Tokio immer im Blick

Sabaudia ist der nächste Schritt auf dem Weg zu Olympia, für die Ruderer geht es nun Schlag auf Schlag. „Es gibt für die Sportler jetzt viele kleine Höhepunkte. Tokio ist dabei immer im Blick – das ist das Ziel, auf das die Vorbereitung ausgerichtet ist. Trotzdem muss man immer den Kompromiss finden und sich gut auf die einzelnen Schritte dahin vorbereiten“, sagt Schönberg.

Schmidt und Jakschik bleiben in Dortmund

Insgesamt 16 Ruderer und Steuermann Martin Sauer treten die Reise nach Sabaudia an. Richard Schmidt und Malte Jakschik, der in diesen Tagen sein erstes Kind erwartet, bleiben in Dortmund und setzen dort mit dem gleichen Trainingsplan wie die Kollegen in Italien das Rudertraining fort. Insgesamt ist der deutsche Tross in Sabaudia aber über 40 Mann groß.

U23-Team will sich weiter finden

Aus dem U23-Bereich reisen 24 Ruderer und ein Steuermann mit nach Sabaudia. Sie werden von den U23-Trainern Christian Viedt und Friedrich-Wilhelm Bücker genau unter die Lupe genommen. Beim Rudernachwuchs ist der Zeitplan anders als bei Team Deutschland-Achter. Nach dem großen Umbruch befindet sich die Mannschaft noch in der Aufbauphase. „Wir wollen als Team weiter zusammen wachsen. Der Schwerpunkt bei dem Trainingslager liegt auf Ausdauer und Rudertechnik“, verrät Bundestrainer Viedt.

Die Nachwuchsruderer, die bis zum 9. Januar in Sabaudia bleiben, sollen sich zeigen und können dabei auch mal an der Atmosphäre des Team Deutschland-Achter schnuppern. „Das ist für die Jungs natürlich etwas Besonderes, hier nebeneinander mit dem Deutschland-Achter zu trainieren. Wir freuen uns alle auf das Trainingslager, die Stimmung ist positiv“, erzählt Viedt, der seine Schützlinge auf einem guten Weg sieht: „Insgesamt bin ich bislang mit der Entwicklung zufrieden. Wir haben in Sabaudia aber noch einiges zu tun und wollen die nächsten Schritte machen.“

28.12.2019 | von Felix Kannengießer

Tim Schönberg, hier im Gespräch mit Bundestrainer Uwe Bender, will im Trainingslager viele Erkenntnisse sammeln.

In Sabaudia steht vor traumhafter Kulisse vor allem Training im Zweier an, aber auch der Achter und Vierer werden gefahren.

Christopher Reinhardt, hier im Zweier mit Hannes Ocik, hatte sich auf St. Moritz gefreut, blickt nun aber voller Motivation in Richtung Sabaudia.

Die U23-Ruderer sollen sich in Sabaudia zeigen. Ihre Trainer Christian Viedt und Friedrich-Wilhelm Bücker, hier auf dem Fahrrad, haben alles im Blick.

Termine

EM in Szeged (Ungarn, 25.-28. April):
Achter: Bahnverteilungsrennen (Do., 13.27 Uhr): GBR, UKR, ROU, AUT, GER, ITA; Finale (Sa., 15.26 Uhr)
Zweier ohne Steuermann: Vorlauf (Do., 11.05 Uhr): GER, HUN, NED, SRB, SUI; Hoffnungsläufe (Fr., ab 10.53 Uhr; Halbfinale (Sa., ab 11.20 Uhr); Finale (So., 12.51 Uhr)
Live-Audio und Live-Tracker (ab Do.) und Live-Stream (ab Sa.): worldrowing.com

Qualifikationsregatta in Luzern (Schweiz 19.-21. Mai 2024)
Weltcup in Luzern (Schweiz, 24.-26. Mai 2024)
Weltcup in Poznan (Polen, 14.-16 Juni 2024)
Trainingslager in Völkermarkt
(Österreich, 18. Juni - 3. Juli 2024)
Trainingslager in Ratzeburg (11.-20. Juli 2024)
Olympische Spiele in Paris (Frankreich, 27. Juli - 3. August 2024)
SH Netz Cup in Rendsburg (6.-8. September 2024)

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