Bei Olaf Roggensack hat es früh gezündet

Der 22-jährige Berliner hat immer seinen Weg gemacht. Jetzt steht er schon zu Beginn seiner Laufbahn im Team Deutschland-Achter vor der Erfüllung des größten Traumes.

Es gibt Ruderer, die etwas Anlaufzeit brauchen, um sich eine Karriere als Leistungssportler zu erarbeiten. Bei Olaf Roggensack hat es von Beginn an gezündet. Schon bei den ersten Wettkämpfen räumte er Gold ab, machte später im Landeskader und bei den Junioren genau so weiter. Auch im U23-Bereich konnte der Berliner nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Jetzt steht für den 22-Jährigen der nächste große Schritt an: Nach der Berufung in das Team Deutschland-Achter kann er sich seinen großen Traum von Olympia früh erfüllen.

Den Anstoß zum Rudern gaben vor gut zwölf Jahren seine Großeltern. Olaf Roggensacks zwei Jahre älterer Bruder Ingo war schon Mitglied beim RC Tegel, da sollte sich auch der Jungspund der Familie mal im Boot probieren. „Ich hatte gleich Spaß daran. Beim Rudern sieht man mal was von der Umwelt und ist mit dir Natur verbunden. Und weil ich direkt beim ersten Wettkampf die ersten Siege geholt habe, war ich motiviert, immer weiterzumachen“, erinnert sich Olaf Roggensack, der für das Rudern den Judosport aufgab. Es war die richtige Entscheidung.

Titelsammler in jungen Jahren

Schnell zeigte sich, dass viel Ruder-Talent in Roggensack steckt. Den Erfolgen bei den Kinder-Regatten folgten bei den Junioren weitere Titel. Auch im Berliner Landeskader fasste er Fuß. Langsam wurde aus dem Hobby richtiger Leistungssport. „Das Pensum hat sich immer weiter gesteigert, aber ich war dafür bereit und darauf vorbereitet. Ich konnte durch meinen Bruder gut abschätzen, was auf mich zukommt“, sagt Roggensack, dessen Bruder Ingo mittlerweile Jugendtrainer beim RC Tegel ist.

Weil sich früh der Weg in Richtung Leistungssport abzeichnete, wechselte Roggensack in der siebten Klasse auf die Poelchau-Sportschule in Berlin, die unter anderem auch die Boateng-Brüder besuchten. „Das hat es mir einfacher gemacht, mich auf den Sport zu konzentrieren. Ich habe gesehen, dass es perspektivisch in die richtige Richtung geht und wollte meine Chance nutzen“, erzählt der gebürtige Berliner.

Ausbildung bei der Bundespolizei

Er nutzte seine Chance, wurde bei den Junioren schließlich Weltmeister im Zweier und Vierer ohne Steuermann. Da war die Berufung in die U23-Nationalmannschaft fast schon reine Formsache. Nach dem Abitur forcierte er auch außerhalb des Ruderbootes seine Laufbahn weiter und startete bei der Bundespolizei eine Ausbildung. „Dort werden Sportler optimal gefördert. Es war mir wichtig, dass ich den Leistungssport weiterführen kann“, sagt Roggensack. Vier Monate im Jahr ist er für die Ausbildung in Kienbaum, ansonsten bleibt viel Zeit für den Sport.

Umzug nach Dortmund hat sich ausgezahlt

Während der U23-Zeit pendelte er zwischen Berlin und Dortmund, durfte dabei auch schon hin und wieder in das Team Deutschland-Achter hineinschnuppern. Als sich immer mehr andeutete, dass er im A-Kader seine Chance suchen kann, verlagerte er seinen Lebensmittelpunkt ganz ins Ruhrgebiet. Seit Mitte Februar 2018 wohnt Olaf Roggensack in Dortmund in einer Ruder-WG. Die Ausbildung bei der Bundespolizei, von der die Hälfte schon geschafft ist, pausiert er aktuell, um in der olympischen Saison den vollen Fokus auf den Sport zu legen. Das hat sich schnell ausgezahlt.

„Olympia ist der größte Traum“

Als zu Beginn dieser Saison in Dortmund ein Test für alle Nicht-WM-Fahrer anstand, empfahl er sich auf dem Ergometer und im Zweier auf der Langstrecke mit Maximilian Korge. Bundestrainer Uwe Bender entschloss sich, die beiden noch mit in den Kader des Team Deutschland-Achter zu nehmen. Und plötzlich hat Roggensack die Chance, auf den Olympia-Zug in Richtung Tokio 2020 aufzuspringen. Der 22-Jährige ist voll motiviert: „Hätte man mir das vor zwei Jahren gesagt, hätte ich es nicht geglaubt. Jetzt freue ich mich umso mehr und will mein Bestes geben, um dabei zu sein. Olympia ist für jeden, der seinen Sport wichtig nimmt, der größte Traum.“

12.11.2019 | von Felix Kannengießer

 

Olaf Roggensack (2. v. li.) im Sommer diesen Jahres im U23-Vierer…

…und im vergangenen Jahr im U23-Achter.

Olaf Roggensack bei den Deutschen Kleinbootmeisterschaften 2019.

Wenn die Riemen in der Bootshalle bleiben…

Sport ist Olaf Roggensacks Leben, dem ordnet er alles unter – erst recht in der olympischen Saison. Wenn er abends entspannen will, setzt sich der 22-Jährige gerne an die Spielekonsole oder unternimmt etwas mit den anderen Ruderern. „Zum Beispiel Jonas Wiesen ist immer gerne für einen Spieleabend zu haben. Oder Marc Leske, der kocht sehr gerne“, sagt Roggensack, der sich im Dortmunder Umfeld eingewöhnt hat: „Ich wurde gut in der Gruppe aufgenommen und fühle mich hier angekommen.“

Termine

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(Schweiz, 24.-26. Mai 2024)
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(Polen, 14.-16 Juni 2024)

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